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    A Quiet Place: Tag Eins

    A Quiet Place: Tag Eins

    Land/Jahr:
    USA 2024
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Michael Sarnoski
    Darsteller:
    Lupita Nyong'o
    Joseph Quinn
    Alex Wolff
    Djimon Hounsou
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    99 Minuten
    Kinostart:
    27. Juni 2024
    Label:
    Paramount Pictures

    Sam hat als Bewohnerin eines Hospizes eigentlich ganz andere Sorgen, als sich um die Probleme der Welt zu kümmern. Die Frau ist schwer an Krebs erkrankt und hat voraussichtlich nicht mehr allzu lange zu leben. Das Personal versucht stattdessen, ihr die letzten verbleibenden Tage so angenehm wie möglich zu machen. Aus diesem Grund führt es sie gemeinsam mit den anderen Bewohnern auf einen Tagesausflug nach Manhattan, wo sie sich den Auftritt eines Marionettenspielers ansehen. Niemals hätte sie wohl geahnt, dass mitten in New York plötzlich riesige unbekannte Objekte vom Himmel fallen, die kurz darauf eine Invasion durch Außerirdische zur Folge haben. Um zu überleben, müssen die Überlebenden nur eines tun: So leise wie möglich sein, denn die mysteriösen Wesen können ihre Opfer nur durch akustische Signale aufspüren. Statt sich Sorgen um ihr Überleben zu machen, möchte Sam allerdings lieber noch einmal eine Pizza in Harlem essen, weil diese mit starken Erinnerungen verbunden ist. Und so begibt sie sich gemeinsam mit dem Jurastudenten Eric in die entgegengesetzte Richtung durch die Stadt…

    Kritik:
    Hat es ein Film erst einmal geschafft, zwei erfolgreiche Teile nacheinander ins Kino zu bringen, sind Prequels, also die Vorgeschichte, häufig die logische Konsequenz. Auch der Horrorthriller „A Quiet Place“ geht diesen Weg, führt dabei aber auch andere Charaktere und einen anderen Handlungsort ein. Dieses Mal geht es für zwei Einzelpersonen nach New York, wo die Außerirdischen mitten in Manhattan und Harlem ihr Unwesen treiben dürfen.

    Spannung durch Stille
    Das Erfolgsrezept hat sich dabei zunächst nicht großartig geändert. Der Spannungsaufbau von „A Quiet Place: Tag Eins“ kommt immer noch durch das ungewöhnliche Stilmittel der Stille zustande. Setzen andere Horrorfilme vor allem auf brachiale Soundeffekte (die die Aliens selbst hier zumindest immer noch erzeugen), steht die Stille im Vordergrund. Jedes einzelne Geräusch, jeder Fehltritt, jedes Flüstern könnte die außerirdischen Angreifer anlocken, die offenbar über keinerlei Augen verfügen und nur auf akustische Signale reagieren. Beim Creature Design bleibt man da logischerweise den vorherigen Filmen treu: Die mit durchaus hochwertigem CGI erstellten Aliens, die auch gerne an der Wand herumklettern, haben für sich schon einen gewissen Gruseleffekt. Dabei richten sich die Horroreffekte zwar eher an ein Mainstream-Publikum, inszenatorisch fällt das CGI aber nicht zu sehr ins Gewicht.

    Keine Angst vor dem Tod
    Deutlich mehr Abweichungen gibt es da schon bei der Auswahl der Charaktere und die gefällt nicht unbedingt jedem Zuschauer: Nachdem wir in den vorherigen beiden „A Quiet Place“-Verfilmungen noch eine Familie begleitet haben, steht dieses Mal eine einzelne Frau mit Krebs im Vordergrund. Das bietet auf den ersten Blick deutlich weniger emotionale Tiefe, da das Publikum mit dem Überleben der Familie und vor allem der Kinder nicht ganz so gut mitfühlen kann. Trotzdem erhält der Streifen damit eine interessante emotionale Tonalität, da die krebskranke Sam mit einer gewissen Distanz und anderen Bedürfnissen an die Erlebnisse heran geht. Statt klassischer Emotionen bietet das Prequel eher einen nihilistischen Grundansatz, da der Hauptfigur ihre weitere Existenz und das Überleben der Menschheit auf Grund eines ohnehin nahenden Todes egal ist. Lupita Nyong’o bekommt damit einen überaus menschlichen und auch interessanten Ansatz, der mit weitaus weniger dramaturgischen Klischees auskommt. Manche werden das lieben, andere Zuschauer haben damit sicherlich ihre Schwierigkeiten.

    Gleicher Stil, wenig Neues
    Als enttäuschend wiederum ließe sich der mangelnde inhaltliche Mehrwert des Films bezeichnen. Obwohl es sich um eine Vorgeschichte handelt, liefert „A Quiet Place: Tag Eins“ im Wesentlichen die gleichen Muster, wie bereits die anderen Filme. Hier beginnt zwar die Invasion durch Außerirdische gerade erst, wirkliche Neuheiten über die Hintergründe oder die Motive der Invasion lüftet das Prequel aber ebenfalls nicht. Die Außerirdischen sind weiterhin sprachlose und scheinbar emotionslose Feinde, die sich offenbar grundlos über die Menschheit her machen. Das macht die Story, abgesehen vom charakterlichen Apsekt, insgesamt ziemlich dünn. Tiefgang, auch und vor allem hinsichtlich der genaueren Beleuchtung der Aliens, fehlt diesem Film insofern völlig. Damit ist aber auch klar: Fans, die bereits die ersten beiden Teile mochten, werden an „Tag Eins“ ebenfalls ihren Spaß haben. Freunde der „Hard Science-Fiction“, die inhaltlich mehr Tiefgang brauchen, finden aber auch hier keine Innovationen.

    Fazit:
    Mit veränderten Figuren setzt „A Quiet Place: Tag Eins“ das Erfolgsrezept seiner beiden Vorgänger stilistisch nahtlos fort. Dabei kommt es kaum zu inhaltlichen Neuheiten, während Lupita Nyong’o jedoch emotional für eine interessante neue Tonalität sorgt.