• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    A Haunting in Venice

    A Haunting in Venice

    Land/Jahr:
    USA 2023
    Genre:
    Krimi / Mystery
    Regie:
    Kenneth Branagh
    Darsteller:
    Kenneth Branagh
    Michelle Yeoh
    Tina Fey
    Kelly Reilly
    Riccardo Scamarcio
    Jamie Dornan
    Jude Hill
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    103 Minuten
    Kinostart:
    14. September 2023
    Label:
    Walt Disney Studios
    Motion Pictures

    Der berühmte belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot hat sich inzwischen eigentlich längst im wunderschönen Venedig zur Ruhe gesetzt. Mit seinen früheren Fällen will er längst nichts mehr zu tun haben und obwohl die Kunden vor der Haustüre Schlange stehen, lässt er diese konsequenz abwimmeln. Bis auf eine einzige alte Freundin, die plötzlich vor seiner Haustür erscheint: Die Schriftstellerin Ariadne Oliver macht ihn auf eine vermeintliche Betrügerin aufmerksam, die angeblich mit den Toten kommunizieren kann, dessen Tricks bis dato aber scheinbar kaum zu durchschauen sind. Poirot wird neugierig und willigt nach anfänglicher Skepsis ein, an einer Seance teilzunehmen. Doch wird der Detektiv hinter die wahren Hintergründe dieses Spektakels kommen?

    Eine inkonsequente Fortsetzung
    Nachdem vor sechs Jahren die erste neue Agatha Christie-Verfilmung „Mord im Orient Express“ mit einem ausgesprochen beeindruckenden Cast auf sich aufmerksam machte, ist Kenneth Branagh in der Rolle des legendären Poirot aus den Kinos nicht mehr wegzudenken. Beachtet man die Klassiker-Filmreihe aus den 1970er bis 80er Jahre, müsste nach „Tod auf dem Nil“ nun eigentlich konsequenterweise etwa „Mord im Spiegel“ oder „Das Böse unter der Sonne“ folgen. Branagh hat da aber ganz andere Pläne: „Die Schneewittchen-Party“ sollte es sein, die für die dritte Verfilmung gewählt wurde und ein Setting in Venedig zu Halloween zeigt. Auch beim Cast bleibt man dieses Mal etwas zurückhaltender: Branagh schlüpft zwar erneut in die Rolle des Poirot, auf hochkarätige Stars wie Johnny Depp und Penelope Cruz müssen wir dieses Mal allerdings verzichten. Problematisch ist das keineswegs, denn die etwas unbekannteren Gesichter bringen frischen Wind in die Reihe.

    Die Wahrheit hinter der Magie
    Das macht auch Sinn, denn auch stilistisch weht der Wind dieses Mal in eine ganz andere Richtung. Poirot versucht sich in „A Haunting in Venice“ nämlich nicht nur in der Rolle des Detektivs, sondern auch als Rationalist, der die Tricks hinter einer mysteriösen Geistershow aufzudecken versucht. Hier bekommt er es mit einem Medium zu tun, das von sich behauptet, mit den Verstorbenen kommunizieren zu können – und dabei auch gleich zahlreiche gruselige und unerklärliche Momente in dem düsteren Palazzo in Venedig mitbringt. Branagh dabei zuzusehen, wie er die Hintergründe aufzudecken versucht und dabei immer weniger zwischen Halluzination und Realität unterscheiden kann, macht Spaß. Und es macht „A Haunting in Venice“ gleich zu einer völlig anderen Agatha Christie-Verfilmung, als bisher gewohnt.

    Agatha Christie trifft Horrorfilm
    Das sorgt zugleich aber auch dafür, dass „A Haunting in Venice“ der wohl bisher düsterste Agatha Christie-Film aller Zeiten ist. Zumeist in der Nacht, rund um das Halloweenfest voller aufregender Kostüme, bekommen wir in diesem Krimi schließlich wirklich einige gruselige Momente zu sehen, in denen das Haus sich verselbstständigt und scheinbar Spukgespenster ihr Unwesen treiben. Das ist ingesamt zwar bei weitem nicht so gruselig und angsteinflößend, wie der Trailer zunächst vermuten ließ, denn ein echter Horrorfilm möchte „A Haunting in Venice“ dann doch nicht sein. Die Gothic-Optik macht sich mitten in Venedig aber doch recht gut und verleiht der Stadt einen Anblick, der durchaus von gewisser Innovationskraft zeugt. Insbesondere, weil der Streifen größtenteils auf CGI-Effekte verzichtet und stattdessen lieber auf handgemachte Masken und herausragende Arbeit mit dem Licht setzt. Der Wechsel von Hochglanz zu Düsterheit steht dem Franchise gut und macht „A Haunting in Venice“ zum besten der drei Branagh-Filme.

    Fazit:
    Mit einem düsteren Look und einem Mix aus Krimi und (softem) Horrorfilm entpuppt sich „A Haunting in Venice“ als innovativster der drei neueren Agatha Christie-Verfilmungen.