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    Dracula – Die Auferstehung

    Dracula – Die Auferstehung

    Land/Jahr:
    F / GB / FIN 2025
    Genre:
    Horror-Drama
    Regie:
    Luc Besson
    Darsteller:
    Caleb Landry Jones
    Christoph Waltz
    Zoe Bleu Sidel
    Matilda De Angelis
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    129 Minuten
    Kinostart:
    30. Oktober 2025
    Label:
    Leonine

    Nach dem Tod seiner Frau schwört Graf Dracul von der katholischen Kirche ab. Gott hat offenbar sein Versprechen nicht gehalten, seine geliebte Frau vor dem Tod zu bewahren. Seine starke Blasphemie führt fortan dazu, dass ihm der Tod für immer verwehrt bleibt und er hunderte Jahre als Vampir in seinem Schloss hausen wird. Die Besessenheit von seiner großen Liebe lässt ihn jedoch niemals los: Im Laufe der Zeit macht er zahlreiche andere Menschen ebenfalls zu Vampiren, um sich für ihn auf dem gesamten Globus auf die Suche nach der Wiedergeburt seiner Elisabeta zu machen. Als die junge Mina eines Tages, ganze 400 Jahre später, seiner großen Liebe ähnelt, setzt Dracula alles daran, seine Frau wieder für sich zu gewinnen.

    Kritik:
    Wenn es sich ein Regisseur wie Luc Besson zur Aufgabe macht, eine weitere Verfilmung des „Dracula“-Stoffes zu machen, sind die Erwartungen hoch. Trotzdem schwingt nach dem Erfolg von „Nosferatu“ eine gewisse Skepsis mit, ob auch „Dracula – Die Auferstehung“ da wird mithalten können.

    Kostüm-Romanze statt Vampir-Horror
    Der Ansatz ist jedenfalls grundlegend ein anderer, denn Besson möchte auf keinen Fall noch einmal den gleichen Stil wiederholen. Entgegen den Erwartungen des Publikums wird seine Version von „Dracula“ also kein gruseliger und düsterer Vampir-Horror, sondern viel mehr eine Kostüm-Romanze, in der die Liebe zwischen Graf Dracul und seiner Angebeteten Elisabeta im Mittelpunkt steht. Schon in den ersten Szenen, in denen Dracula in einer Rückblende in den Krieg zieht, wird klar: Luc Besson wird uns hier wahrlich einen gewissen Kitsch-Overkill liefern, der weit vom unheimlichen Vampir entfernt ist, wie wir ihn kennen. Damit macht der neue „Dracula“ allerdings auch schon den wichtigsten Fehler.

    Dracula aus dem Karnevals-Shop
    Während die Story sich als mehr oder weniger identisch mit „Nosferatu“ entpuppt, funktioniert die Figur des Dracula in einem Romantikdrama aus verschiedener Hinsicht nicht. Konnte der alte Graf Dracul in seinem Schloss bei „Nosferatu“ noch mit einer unheimlichen, düsteren Dominanz überzeugen, wirkt Luc Bessons Version eher, als hätte man die Maske und das Kostüm in einem Karnevalsladen gekauft. Der Alterungsprozess so übertrieben, dass die Figur einfach nicht mehr echt wirkt. Die riesigen Klunker an den Fingern eher grotesk, als wirklich unheimlich. Dazu eine unpassende Portion Humor und die Anwesenheit von wandelnden Wasserspeiern, die Dracula einen Großteil seiner Dominanz und damit auch seine Bedrohlichkeit nehmen. Als Gruselfilm funktioniert Bessons Dracula zu keinem Zeitpunkt.

    Die Abwesenheit der Eleganz
    Als Romanze dann allerdings auch nicht, denn dem jungen Dracula, gespielt von Caleb Landry Jones fehlt einfach der passende Stil, um mit seiner Anziehungskraft zu überzeugen. Jones gelingt es nicht, die sexy-attraktive Eleganz eines stilvollen Gruftis darzustellen, sondern wirkt auch hier, wie ein verkleidetes Mauerblümchen, das in seiner Rolle nicht so richtig aufgeht. Die Obsession diverser Frauen und insbesondere seiner Angebeteten Elisabeta für den vermeintlich anziehenden Vampir erscheint damit zu keinem Zeitpunkt glaubwürdig. „Dracula – Die Auferstehung“ macht damit einen ähnlichen Fehler, wie das Remake von „The Crow“ und verfehlt damit deutlich den Kern des Films, weil Besson offenbar nicht versteht, was den Reiz und die Anziehungskraft des Vampirs überhaupt ausmacht.

    Missionar Pfarrer Hans Landa
    Nun würde man eigentlich auf die schauspielerischen Leistungen des Christoph Waltz hoffen, der normalerweise als Qualitätsgarant gilt und seit „Inglourious Basterds“ zahlreiche Fans hinter sich versammelt. Bei seiner Rolle als Pfarrer, der sich auf die Jagd nach Vampiren macht, verdeutlicht Waltz allerdings, dass er offenbar nur die eine immer gleiche Rolle wirklich beherrscht – und die wirkt auf Grund des damit einhergehenden zynischen Humors völlig fehlplatziert. Die schnippischen Dialoge, die offenbar zwanghaft witzig sein sollen, fügen sich bei „Dracula“ ganz und gar nicht gut ein und zünden an den meisten Stellen überhaupt nicht. Insgesamt leidet der Film eher unter seiner mangelnden Ernsthaftigkeit, als dass der aufgesetzte Witz den Unterhaltungswert steigern würde.

    Von Unsinnigkeiten und Geplänkel
    Kommt dann oben drauf auch noch ein gänzlich blödsinniges Drehbuch, ist so mancher Zuschauer schon bald froh, wenn dieses Werk doch endlich endet. In seiner Logik ist „Dracula“ dann nämlich leider auch nicht konsequent: Da sucht der Vampir doch ganz 400 Jahre nach seiner verstorbenen Braut, damit der Gegenpart dann am Ende doch das gleiche Schicksal ereilen soll. Und den völlig von der Kirche abgewendeten Vampir, der eher einem Dämon gleich kommt, soll dann ausgerechnet mit religiöser Bekehrung bekämpft werden. Der Handlungsverlauf entpuppt sich dabei an so mancher Stelle als geradezu haarsträubend unsinnig – wenn sich „Dracula – Die Auferstehung“ nicht ohnehin wieder einmal mit inhaltslosem Geplänkel aufhält. Luc Bessons Werk ist damit die wahrscheinlich schlechteste „Dracula“-Verfilmung aller Zeiten.

    Fazit:
    Luc Besson versucht sich an einer Verfilmung von Bram Stokers Dracula und möchte dabei den locker-witzigen Stil an den ernsthaften Vampirstoff anpassen. Das geht aber leider dermaßen schief, dass der Figur des Dracula jegliche Bedrohlichkeit und Eleganz verloren geht.