Review
| Predator: Badlands |
| Land/Jahr: USA 2025 |
| Genre: Science-Fiction |
| Regie: Dan Trachtenberg |
| Darsteller: Elle Fanning Dimitrius Schuster- Koloamatangi |
| FSK: ab 16 Jahren |
| Dauer: 107 Minuten |
| Kinostart: 6. November 2025 |
| Label: Walt Disney Studios Motion Pictures |
Beim Clan der Yautja ist kein Platz für Schwäche. Die schwächsten Predatoren werden daher gnadenlos ausgemerzt. Dieses Schicksal soll auch Dek widerfahren, der wegen seiner geringen Körpergröße von seinem eigenen Vater geköpft werden soll. Als sich sein Bruder jedoch schützend in Verteidigungsposition bringt, soll dieser stattdessen mit dem Leben bezahlen. Für Dek ist damit klar: Er muss seine Ehre wiederherstellen und den Tod seines Bruders rächen. Und dafür gibt es nur einen Weg: Die Vernichtung der gefährlichsten Kreatur des Universums, um seine Stärke endgültig unter Beweis zu stellen. Seine Reise zum Todesplaneten Genna soll sich aber als nicht ganz so einfach herausstellen: Hier trifft der schlagkräftige Predator auf eine feindliche Umgebung, bei der selbst die Natur tödlich sein kann. Ausgerechnet eine synthetische Einheit der Weyland Yutani Corporation soll ihm bei seiner Mission helfen – doch die hat längst eigene Pläne im Sinn…
Kritik:
Bereits kurz nach dem Start des neuen Blockbusters der „Predator“-Reihe, entpuppt sich der Science-Fiction-Film schon jetzt als Publikumsliebling. Das liegt vor allem daran, dass der Film sich grundlegend von seinen Vorgängern unterscheidet.
Star Wars: Predator
Ganz im Gegenzug zu den aus dem gleichen Universum stammenden „Alien“-Filmen verzichtet „Badlands“ vollständig auf den gewohnten Horrorfilm-Part. Gruselig ist hier gar nichts, stattdessen steht die Kultur der Predatoren und ihrer Clans erstmals in einer bisher unangeahnten Tiefe im Mittelpunkt. Die Handschrift des Disney-Konzerns wird dabei allerdings schnell sichtbar: Auf bemerkenswerte Weise bringt „Predator: Badlands“ doch eine gewisse Ähnlichkeit zur Star Wars-Serie „The Mandalorian“ mit. Das Prinzip ist ähnlich: Der Film beschäftigt sich mit der Kultur einer Krieger-Rasse, bei der Stärke und Ehre zur wesentlichen Daseinsberechtigung gehört. Ein bisschen vergleichbar mit den Klingonen aus Star Trek, jedoch mit dem typischen Weltraum-Abenteuer, das sich ähnlich dem Mandalorianer nah an einer Einzelfigur orientiert. Damit allerdings wird der gewohnte Horror-Anteil durch waschechte Science-Fiction ersetzt – ganz zur Freude der Genrefans.
Vom Jäger zum Gejagten
Die Handlung und ihre Umgebung passt wiederum gut zum blutrünstigen Raubtier, das hier im Körper eines Außerirdischen steckt. Mit seiner rauen und ruppigen Natur ist „Predator: Badlands“ letztendlich vor allem ein Jagdfilm. Und das ist schnell weitaus spannender, als eine Jagd auf der Erde: Umgeben von einem Planeten, in dem die Natur den eigentlichen Jäger, den vermeintlich unbesiegbaren Predator, zum Gejagten macht, schwingen bei diesem Science-Fiction-Film einige authentische Wildlife-Vibes mit. Da kommt insbesondere das herausragende World- und Creature Design zur Geltung, denn „Predator: Badlands“ nutzt seine Umgebung und den Entdeckertrieb des Sci-Fi-Fans: Bäume werden zur Gefahr, selbst das Gras verfügt über gefährliche Splitter und blutrünstige, fremdartige Kreaturen sorgen für ein stetiges Bedrohungsszenario, das die Geschichte um den Predator, authentisch macht. Auch und gerade durch die Tatsache, dass menschliche Gegner hier einmal keinerlei Rolle spielen.
Ein ganzes Universum aus CGI
Ganz in der Gewohnheit moderner Disney-Produktionen zeigt sich der neue „Predator“ dabei natürlich auch als echtes CGI-Spektakel. An manchen Stellen mag das ein bisschen zu viel sein, denn über gewisse Strecken wirkt „Badlands“ fast schon wie ein Animationsfilm, wenn sowohl Hauptfigur, als auch die gesamte Kulisse eigentlich aus CGI-Effekten besteht. Gerade in den Kampfszenen machen sich dabei auch einmal unnatürliche Bewegungsabläufe bemerkbar, die den Eindruck erwecken, hier bei einem Videospiel zuzusehen. Bei der Darstellung der Flora und Fauna des fremden Planeten entwickelt sich „Predator: Badlands“ dann aber noch zu einem Augeschmaus, der auch dem neuen „Avatar“ vielleicht das Wasser reichen könnte. Das profitiert zwar auch im IMAX nicht so sehr vom 3D, lässt sich aber insgesamt hübsch ansehen.
Familienklischees der Marke Disney
Am Ende darf dann sogar der fast schon Disney-typische Story-Touch nicht fehlen: „Badlands“ ist nämlich auch ein Film über eine Familienfehde, in der ein Sohn die Prinzipien der Stärke in Frage stellt und Rache am innerfamiliären Mord an seinem Bruder nehmen will. Das mag angesichts der bisher doch eher brutal dargestellten Predatoren ein wenig klischeehaft erscheinen, verleiht der Geschichte aber auch eine durchaus funktionierende Portion an Emotionen. Der Niedlichkeitsfaktor, der da mit so mancher außerirdischen Kreatur zusätzlich hinzu kommt, trägt dann noch sein Übrigens dazu bei, um dem Disney-Schema auch endgültig gerecht zu werden. Ob das jedem alten Predator-Fan gefällt, mag fraglich sein. Klassische Science-Fiction-Fans haben aber vermutlich gerade deswegen umso mehr Spaß.
Fazit:
Predator mit Disney-Handschrift: Das neueste Werk „Badlands“ fühlt sich über weite Strecken eher wie ein „Mandalorian“ an, als ein gruselig-brutaler Film aus dem Alien & Predator-Universum. Das verleiht der Spezies der Prädatoren mehr Tiefe, nimmt dem Streifen aber auch eine gewisse Bedrohlichkeit. Am Ende ist „Predator: Badlands“ vor allem für klassische Science-Fiction-Fans, die Star Trek und Star Wars lieber mögen als Sci-Fi-Horror besonders sehenswert.