The Toxic Avenger |
Land/Jahr: USA 2023 |
Genre: Horrorkomödie |
Regie: Macon Blair |
Darsteller: Peter Dinklage Kevin Bacon Elijah Wood Jacob Tremblay Taylour Paige Julia Davis |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 102 Minuten |
Kinostart: 25. September 2025 |
Label: Capelight |
Der kleinwüchsige Winston Gooze hat es im Berufsleben nicht gerade einfach. Um irgendwie über die Runden zu kommen, arbeitet er beim Reinigungsdienst eines skrupellosen Unternehmens. Tag für Tag entsorgen sie giftige Chemieabfälle im örtlichen Gewässer und zerstören die Umwelt auf jede nur erdenkliche Weise – alles für den maximalen Profit. Bei einem Unfall mit eben jenen Chemieabfällen, soll sich das Leben von Winston schlagartig verändern: Er mutiert zu einem entstellten, aber scheinbar unbesiegbaren Superhelden und selbst der Wischmop, mit dem er sonst die Firma gereinigt hat, wird zu einer toxischen Superwaffe. Nun nimmt er den Kampf gegen Korruption und skrupellose Konzernbosse auf – und versucht zugleich, seinen Stiefsohn wieder für sich zu gewinnen…
Kritik:
Nachdem die großen Superhelden-Filme von Marvel und DC inzwischen mit sinkenden Besucherzahlen kämpfen, kommt dieser Film offenbar genau richtig. Troma Entertainment, die seit Jahrzehnten dafür bekannt sind, Trashfilme zu produzieren, bringen ein Reboot ihres Antisuperheldenfilms aus dem Jahre 1984 in die Kinos. Dieses Mal mit echtem Staraufgebot.
Parodie auf das MCU
Der Antisuperheldenfilm kommt dabei gerade richtig, haben sich die Comicverfilmungen inzwischen deutlich weiterentwickelt und verändert. Mit dem Marvel Cinematic Universe ist ein ganzes Filmuniversum entstanden – und damit ziemlich viel, das man gewaltig auf die Schippe nehmen kann. „The Toxic Avenger“ hat es dabei offenbar auf die Avengers und Hulk gleichermaßen abgesehen. Peter Dinklage, der Star aus „Game of Thrones“ mutiert durch einen Chemieunfall schließlich zum Mini-Hulk mit toxischem Wischmop – natürlich inklusiver ätzendem Urin, den er als Gag auch nur allzu gerne nutzt. Dass sich Stars wie Peter Dinklage, Elijah Wood und Kevin Bacon für solch einen durchgeknallten Spaßfilm hergeben, an dem sie sichtliche Spielfreude haben, ist schon fast ein Ritterschlag für Troma.
Anspielungen an die Simpsons
Die Figuren sind dabei dieses Mal deutlich besser ausgearbeitet als noch beim Original. Winston Gooze, gespielt von Peter Dinklage, bekommt inzwischen einen gewissen emotionalen Tiefgang. Er hat einen Stiefsohn, um den er sich kümmern möchte und damit tatsächlich etwas zu verlieren. In einer überzeichneten Welt, die ein Stück weit an Die Simpsons mit ihrem Mr. Burns erinnert, zeichnet „The Toxic Avenger“ eine Welt aus Gier, Umweltzerstörung und Skrupellosigkeit – und liefert damit sogar unterschwellig ein bisschen Gesellschafts- und Kapitalismuskritik mit. Letztendlich doch weitaus mehr Inhalt, als man von einem puren Trashfilm erwarten könnte.
Ultrabrutales Trash-Gore-Fest
Trash auch deshalb, weil „The Toxic Avenger“ sichtlichen Spaß daran hat, die Gewaltszenen doch deutlich zu übertreiben. Wenn der vermeintliche Superheld mit seinem giftigen Wischmop auf die Jagd nach Bösewichten geht, ist die ätzende Wirkung der Substanz so heftig, dass der Streifen zu einem wahren Gore-Fest wird. Da werden Köpfe geteilt, Gehirne freigelegt, Wände mit Blut bespritzt und ganze Eingeweide in der Umgebung verteilt. Also auch kein Film für zartbesaitete Zuschauer, auch wenn Fans des Horror-Trashs hier gewaltigen Spaß haben werden. Dass „The Toxic Avenger“ dabei auch noch auf handgemachte Effekte, Masken und Kostüme setzt und zu keinem Zeitpunkt CGI anwendet, dürfte Fans des Genres umso mehr begeistern.
Fazit:
Die ultrablutige Parodie auf Superhelden-Filme kommt mit einem überraschenden Staraufgebot daher und punktet mit skurrilen Ideen.