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    Hurry Up Tomorrow

    Hurry Up Tomorrow

    Land/Jahr:
    USA 2025
    Genre:
    Psychothriller / Musical
    Regie:
    Trey Edward Shults
    Darsteller:
    The Weeknd
    Jenna Ortega
    Barry Keoghan
    Gabby Barrett
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    105 Minuten
    Kinostart:
    14. Mai 2025
    Label:
    Wild Bunch Germany

    Eigentlich steht der Sänger Abel Tesfaye, auch bekannt als „The Weeknd“ am Höhepunkt seiner Karriere. Seine Tour füllt die größten Arenen der Welt und abertausende Fans kommen extra, um ihn zu sehen. Doch der Erfolg hat für Abel längst auch eine Schattenseite. Schon seit längerem leidet der Musiker unter enormem Schlafmangel und steht kurz vor einem psychischen Zusammenbruch. Auf die Bühne möchte er eigentlich gar nicht mehr, wird jedoch immer wieder zum Auftritt gedrängt. Als er den mysteriösen weiblichen Fan Anima kennenlernt, schleicht sich jedoch eine neue Perspektive in sein Leben. Während der positive Blick auf das Leben zurückkehrt, versucht Anima den Sänger zu therapieren – allerdings mit überaus fragwürdigen Methoden. Abel wird zu einem Gefangenen seiner eigenen Probleme. Und seiner blutrünstigen Femme fatale.

    Kritik:
    Die Charts sind seit Jahren voll mit seinen Singles und Alben, im Radio laufen die Songs von „The Weeknd“ hoch und runter. Und selbst wer kein Fan ist, wird mindestens Lieder wie „Blinding Light“ trotzdem kennen. Seinen Künstlernamen möchte er jedoch nun endgültig ablegen, das gleichnamige Album „Hurry Up Tomorrow“ soll sein letztes sein. Ein darauf konzipierter Psychothriller lockt dementsprechend vor allem junge Fans der Generation Z in die Kinos, selbst wenn der Film lediglich im englischen Originalton mit Untertiteln erscheint.

    Das Konstukt eines eigenen Skandals
    Es ist durchaus selten, dass eine Musikbiografie von berühmten Künstlern, die noch unter den Lebenden weilen, als Psychothriller inszeniert werden. „The Weeknd“ gehört eigentlich nicht gerade zu jenen Prominenten, um die sich Skandale reihen. „Hurry Up Tomorrow“, benannt nach seinem letzten Album, wirkt dabei geradezu, als wolle er nun endlich seinen eigenen Skandal selbst erschaffen. Der Psychothriller nämlich ist ein Film über massive psychische Probleme, Schwächen, Depressionen und Leid. Fast so, als wollte Abel Tesfaye dem reinen Image seines „The Weeknd“ selbst aktiv Schaden zufügen. Vielleicht ist der Film somit das persönlichste Statement, das Tesfaye jemals hätte abgegeben können. Ein Einblick in das Innere seiner Seele. Und damit auch ein insgesamt mutiger Film.

    Psycho-Wednesday in Bestform
    Nicht nur mutig, sondern schlussendlich sogar recht originell, denn sich selbst als Hauptfigur mit seinen eigenen Songs zu foltern, ist schon anders wild. An der Stelle kommt dann auch Publikumsliebling Jenna Ortega ins Spiel, die Fans aus der Serie „Wednesday“ kennen. Die Rolle als düsterer Psycho wird sie offenbar seit der Serie zur Addams Family nicht mehr so schnell los. Und so darf sie hier die Femme fatale spielen, die Tesfaye ans Bett gefesselt nicht nur mit seinen eigenen Songs foltert, sondern ihn gar mit Gewalt und Psychospielchen zu therapieren versucht. Jeder Song von Tesfaye hat doch schließlich eine persönliche, psychisch tiefgründige Aussage – vielleicht sogar mehr, als „The Weeknd“ selbst zugeben wollte. Die Rahmenhandlung an seinen Songs zu orientieren, macht „Hurry Up Tomorrow“ jedenfalls zu einer Art Manifest.

    Die Entdeckung eines Künstlers
    Für Fans macht das auf diese Weise natürlich besonderen Spaß, fühlen sie sich mit dem Künstler gar noch mehr verbunden. Für alle anderen mag der Unterhaltungswert aber dank Jenna Ortega ebenso funktionieren – auch wenn insbesondere das Ende des Films wohl für Außenstehende insgesamt unbefriedigend sein mag. Schaden wird „Hurry Up Tomorrow“ dem Künstler jedenfalls trotzdem nicht, vielleicht ist der Streifen im Grunde sogar lehrreich. Wer „The Weeknd“ nicht ganz so ausgiebig kennt, der weiß womöglich noch gar nicht, dass er einen Synthpop-Song veröffentlicht hat, dessen Bekanntheitsgrad gar nicht so hoch ist. Zum Entdecken neuer Musik taugt der Film also durchaus auch, wenn man offen für Neues ist. Danach wird das Ende seiner Karriere aber umso schmerzlicher.

    Fazit:
    Mit „Hurry Up Tomorrow“, dem Psychothriller zum gleichnamigen Album, erschafft sich Abel „The Weeknd“ Tesfaye ein Manifest. Eines mit heftigen Einblicken in seine Psyche und einer Jenna Ortega in ihrer gewohnt unterhaltsamen Rolle als Psycho. Sehenswert auch für all jene, die (bisher) keine Fans des Künstlers sind.