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    Last Breath

    Last Breath

    Land/Jahr:
    GB 2025
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Alex Parkinson
    Darsteller:
    Finn Cole
    Woody Harrselson
    Simu Liu
    Cliff Curtis
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    98 Minuten
    Kinostart:
    8. Mai 2025
    Label:
    SquareOne

    Obwohl sich seine Partnerin immer wieder Sorgen macht, bleibt das Tiefseetauchen die große Leidenschaft von Chris Lemons. Als man ihn gemeinsam mit Dave Yuasa und Duncan Allcock beauftragt, ein Unterseekabel auf dem Meeresboden an der schottischen Küste zu reparieren, kann er den Auftrag einfach nicht ausschlagen. Die Routine scheint so sicher wie eh und jeh: Ein Versorgungsschlauch versorgt die Taucher direkt aus dem Schiff mit Sauerstoff, die Taucherglocke bleibt in Reichweite und eigentlich sollte nichts schief gehen können. Als mitten im Sturm jedoch das computergesteuerte Ortungssystem des Schiffs ausfällt, geschieht die Katastrophe: Chris wird von den Versorgungsschläuchen getrennt und treibt allein und orientierungslos in den dunklen Tiefen des Meeres. Sein Sauerstoff reicht nur für wenige Minuten, ehe er bewusstlos wird. Doch seine Teamkollegen setzen alles daran, den Verunglückten aus dem Meer zu bergen…

    Kritik:
    Eine wahre Geschichte, so unglaublich, dass sie verfilmt werden musste: Mehr als eine halbe Stunde lang wurde das Gehirn des Schotten Chris Lemons bei einem Tauchgang nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Trotzdem überlebte er, ohne jegliche körperliche Schäden. Wie das möglich ist, darüber rätseln Ärzte und Wissenschaftler bis heute. Für Woody Harrelson offenbar faszinierend genug, um eine Rolle in diesem Film anzunehmen.

    Minimalistischer B-Film-Flair
    Der Film von Regisseur Alex Parkinson versucht dabei, diese Geschichte so geradlinig, wie möglich zu erzählen. Beinahe schon minimalistisch verzichtet er schließlich darauf, allzu aufwändige Effekte einzufügen. Nah am Geschehen soll es bleiben, aber auch so realitätsnah wie möglich. Die Geschichte, dessen Ausgang im Grunde vorher klar ist, soll trotz seiner Vorhersehbarkeit immerhin so stark fesseln, wie nur möglich. Im Ergebnis wirkt „Last Breath“ dadurch ein bisschen wie ein B-Film. Das durchaus niedrige Budget, das sicher auch zum Minimalismus des Films beigetragen hat, sieht man dem Thriller bereits in den ersten Szenen an. Spannend ist das trotzdem – oder gerade deswegen.

    Spannung durch Nähe
    Letztendlich lebt der Thriller in der Tat von der Nähe zu seinen Figuren. Von dem Rennen gegen die Zeit, bei dem das Kammerspiel auf einem Schiff dafür sorgt, dass wir stets überaus nah an der Besatzung und ihren Emotionen bleiben. Jeder Handgriff, jede Entscheidung, jeder Streit, so nah wie möglich inszeniert. Und gleichzeitig immer mit einem zweiten Auge auf dem Opfer, das in der Tiefe bewusstlos vor sich hinvegetiert und womöglich nie wieder aufwachen wird. Parkinson weiß auch ohne großes Budget und ohne übertriebenen Hochglanz, wie er eine fesselnde Geschichte erzählt. Erstaunlicherweise ist es dabei aber nicht Woody Harrselon, der hier positiv hervorsticht. Während der Hollywoodstar sich als austauschbarer Geselle entpuppt, punktet vor allem Simu Liu als David Yuasa als tatkräftiger Kämpfer und Finn Cole in der sympathischen Hauptrolle des Chris Lemons.

    Auf Doku folgt Thriller
    Dass das so gut funktioniert, liegt aber auch an den Erfahrungswerten des Regisseurs. Bereits sieben Jahre zuvor drehte Alex Parkinson einen Dokumentarfilm über den Vorfall unter dem Meeresspiegel. Es scheint, als ließe das Ereignis den Regisseur nicht mehr los, was aber auch zu einem bemerkenswerten Detailwissen führt, das er in seinem Thriller „Last Breath“ bis auf die Sekunde genau nutzen kann. Den Stil eines Dokumentarfilms lässt Parkinson aber nicht komplett beiseite, inszeniert manche Szene auch deshalb eher trocken, damit sie möglichst technisch und echt erscheint. Die Mischung funktioniert unter dem Strich dann aber hervorragend, auch weil Parkinson es hervorragend beherrscht, die Klaustrophobie und Enge mit der Kamera perfekt einzufangen. Einen neuen „The Abyss“ sollte man nicht erwarten, einen soliden und spannenden Unterwasser-Thriller aber schon.

    Fazit:
    Basierend auf einem wahren Ereignis um einen Taucher, der mehr als 30 Minuten ohne Sauerstoff überlebte, entpuppt sich „Last Breath“ als eher minimalistischer Thriller, der zwar Hochspannung zu bieten hat, aber auch mit ein bisschen B-Film-Flair daher kommt.