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    Warfare

    Warfare

    Land/Jahr:
    USA / GB 2025
    Genre:
    Kriegsfilm
    Regie:
    Alex Garland
    Ray Mendoza
    Darsteller:
    D’Pharaoh Woon-A-Tai
    Cosmo Jarvis
    Aaron Mackenzie
    Alex Brockdorff
    Joseph Quinn
    Will Poulter
    Noah Centineo
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    95 Minuten
    Kinostart:
    17. April 2025
    Label:
    Leonine

    Am 19. November 2006 richten Navys Seals einen Scharfschützenposten im Irak ein, um die Truppenbewegungen der US-Streitkräfte zu überwachen und ein benachbartes Gebäude zu observieren. Dafür besetzen sie ein Wohnhaus, das von einer Familie mit Kindern bewohnt wird, die fortan über die gesamte Dauer des Einsatzes in einem hinteren Zimmer ausharren müssen. Schnell stellen die Soldaten fest, dass es in ihrer unmittelbaren Nähe zu verdächtigen Aktivitäten kommt und die Feinde der Al-Qaida sie bereits ebenfalls schnell im Blick haben. Noch bevor sie in der Lage sind, die ersten bewaffneten Späher auszuschalten, fliegt auch schon die erste Granate durch das Scharfschützenloch des Hauses. Die Soldaten stehen fortan unter massivem Beschuss von mehreren Seiten und müssen die Stellung halten, bis sie durch gepanzerte Fahrzeuge evakuiert werden. Schwere Verletzungen und zertrümmerte Beine machen ihnen dabei das Leben schwer und der Überlebenskampf für die Soldaten wird immer aussichtsloser…

    Kritik:
    Das Filmstudio A24 gilt als eines der wichtigsten und aufstrebenden Studios der aktuellen Zeit. Nach Filmen wie „Civil War“ haben sie sich auch dank Reigsseur Alex Garland längst einen Namen gemacht. Nun geht es also erneut in den Krieg, denn „Warfare“ soll ein klassischer, aber knallharter Kriegsfilm werden.

    Ganz normaler Soldatenalltag
    Für das Drehbuch holten sie sich dafür einen Kriegsveteranen, der selbst im Irak gekämpft hat. Basierend auf seinen Erzählungen macht es sich „Warfare“ zur Aufgabe, den möglichst realitätsgetreuen Ablauf der Situation in dem Operationsposten wiederzugeben. Tatsächlich dürfte es sich gerade deshalb um einen der realitätsnahesten Kriegsfilme aller Zeiten handeln. „Warfare“ lässt sich dabei anfangs ein wenig Zeit, auf die Figuren einzugehen: Die Soldaten verhalten sich wie befreundete Kollegen, die gemeinsam Zeit verbringen, sich den ein oder anderen Spaß erlauben und in einer gemeinsamen Unterkunft miteinander auskommen müssen. Ein ganz normaler Soldatenalltag eben, der auch mal ein bisschen Party zu Musikvideos vor dem Bildschirm bedeuten kann. Man versucht sich die Situation eben so schön, wie möglich zu machen.

    Intensive Realitätsnähe
    Die Action schlägt daher von der einen auf die andere Sekunde umso heftiger ein. Überraschend landet plötzlich eine Granate im Inneren des Wohnraums, der Beschuss mit Maschinengewehren nimmt kein Ende und die ersten Verletzten lassen nicht lange auf sich warten. „Warfare“ bietet immer eine maximale Nähe zu den Figuren und zum Geschehen, so heftig, dass mancher Zuschauer anschließend womöglich eine Traumatherapie benötigt. Tatsächlich bietet Alex Garland in seinem neuesten Kriegsfilm fast schon einen perversen und verstörtenden Detailgrad bei der Darstellung des Leids. Komplett zertrümmerte Beine werden in Nahaufnahme gezeigt, der Schmerz der verwundeten Soldaten so nah präsentiert, dass der Zuschauer schon fast selbst vor Schmerz das Gesicht verzieht. Danach will garantiert niemand mehr freiwillig in den Krieg, denn gegen diese Darstellung der Verwundeten wirkt „Saw“ beinahe wie eine Komödie.

    Kriegsfilm mit Torture Porn
    Letztendlich baut „Warfare“ aber genau auf diese Härte und Intensität auf – und lebt völlig davon. Fans des Genres werden daran also durchaus ihren Spaß haben und den Film wegen seiner Heftigkeit lieben. Inhaltlich bleibt der Kriegsfilm aber unter dem Strich recht dünn. „Warfare“ macht sich niemals die Mühe, auf die politische Situation und ihre Ursachen einzugehen. Der Kriegsfilm ist viel eher ein Kammerspiel in einem Scharfschützenposten, der seine Handlung auf diese eine Situation aufbaut. Es handelt sich um eine 90-minütige Situation, die über Leben und Tod entscheidet, darüber hinaus aber keinerlei nennenswerte Story oder Überraschungen bietet. Reicht dem Zuschauer diese knackige kurze Intensiv-Action, bekommt man mit „Warfare“ genau den richtigen Film. Mehr sollte man aber wahrlich nicht erwarten.

    Fazit:
    Das neueste Werk aus dem Hause A24 ist der vermutlich realitätsnaheste und intensivste Kriegsfilm aller Zeiten, der aus dem Leid der Verwundeten schon beinahe einen heftigen Torture Porn macht. Darüber hinaus gestaltet sich die Handlung allerdings dünn, denn Story bietet „Warfare“ nur wenig.