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    Blood & Sinners

    Blood & Sinners

    Land/Jahr:
    USA 2025
    Genre:
    Horrordrama
    Regie:
    Ryan Coogler
    Darsteller:
    Michael B. Jordan
    Hailee Steinfeld
    Miles Caton
    Jack O'Connell
    Wunmi Mosaku
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    138 Minuten
    Kinostart:
    17. April 2025
    Label:
    Warner Bros.

    Oktober 1932: Nachdem sich die beiden Zwillingsbrüder Smoke und Stack ein besseres Leben in Chicago, abseits der Sklaverei erhofft hatten, kehren sie in ihre Heimat nach Mississippi zurück. Dort, so glauben sie, sind ihnen ihre Dämonen bereits bestens bekannt. Während andere Farbige als Sklaven auf den Feldern schuften, bauen sich die beiden Brüder ein Geschäft in der Unterwelt auf. Der illegale Handel mit Alkohol während der Prohibition macht sie zu reichen, unabhängigen Männern, die in Freiheit leben können. Mit dem neuen Club „Juke“ in einer alten Hütte, die sie dem Ku-Klux-Klan abgekauft haben, soll die Freiheit und der Wohlstand mit bestem Blues und handgemachter Livemusik zelebriert werden – doch Zutritt haben für gewöhnlich nur Schwarze. Es dauert allerdings nicht lange, bis auch die ersten weißen Musiker vor der Tür stehen. Und die bringen Dämonen in die Community, von dessen Existenz die Brüder bisher noch nicht einmal ahnten…

    Kritik:
    Erst Black Panther, jetzt Vampire: Gemeinsam mit Michael B. Jordan hat Ryan Coogler einen Vampirfilm geschaffen, der sich als echtes „Black Cinema“ versteht. Größtenteils besetzt mit farbigen Darstellern ist „Blood & Sinners“ der neueste Hype an den Kinokassen, der dafür sorgt, dass teilweise zwei Säle gleichzeitig ausverkauft sind. Doch was macht den Streifen so besonders?

    Prohibition vs. Sklaverei
    Der Trailer nämlich machte anfangs eher den Eindruck, einen knallharten Vampirhorrorfilm voller Action zu bieten. Davon allerdings ist „Blood & Sinners“ auf den ersten Blick sehr weit entfernt. Der neueste Blockbuster von Ryan Coogler ist letztendlich Horrorfilm und Rassismusdrama in einem. Seine Stärken liegen bei der detaillierten Geschichte über die schwarze Community im Mississippi, die sich in Zeiten der Sklaverei versucht, dank Prohibition und illegalem Alkoholhandel ein freies Leben zu erschaffen. Die Figuren, von denen Michael B. Jordan gleich mit einer Doppelrolle vertreten ist, sind dabei besonders stark erzählt. Die Sorgen und Probleme, der Zusammenhalt in der Community und das Leben abseits des bald folgenden Horrors machen einen Großteil des Films aus und erinnern in der Erzählstruktur ein wenig an „From Dusk Till Dawn“, der ebenfalls zunächst eine tiefgehende Charakterstory erzählt, bevor die Action zur Sache kommt.

    Folk Music Vampire
    Tief verwurzelt in dieser Community ist dabei auch die handgemachte Folk Music – vom feinsten Blues, über Cajun bis Zydeco, ist der Folk nicht einfach nur Musik zum Feiern, sondern Teil der Identität der schwarzen Community im Mississippi. Es soll da Musiker geben, „deren Musik so wahr ist, dass sie die Grenze zwischen Lebenden und Toten, Vergangenheit und Zukunft überschreiten kann“, heißt es bereits im Trailer zu „Blood & Sinners“. Das Horrordrama betont dabei die Bedeutung der Musik für die schwarze Community, die zum Zusammenhalt und dem abendlichen Beisammensein der Bevölkerung beiträgt. Und der Bogen zum in Louisiana verbreiteten Vampirmythos, ist dabei so genial, wie innovativ: Mit Folk Music den Vampirismus heraufbeschwören, das haben wir so jedenfalls noch nie gesehen. Und erst recht keine Vampire, die Folk Music spielend im Kreis tanzen.

    Black Folk vs. White Folk
    Der kulturelle Wink dabei ist genial und unterhaltsam zugleich, denn er zieht auf augenzwinkernde Weise die Grenze zwischen „schwarzer“ und „weißer” Folk Music. Der Blues gehört den Schwarzen, der Irish Folk hingegen ist Musik der Weißen – und deshalb auch die Musik der Vampire, der Geister und generell des Bösen. Das ist natürlich nicht bitterböse Ernst gemeint, aber ein witziger Wink auf die Identität und Herkunft der schwarzen Community im Mississippi und kommt mit einem witzigen Augenzwinkern daher. Die dann folgende Vampiraction, mit der man einen gelungenen Bogen spannt, macht dementsprechend natürlich auch Spaß: Die Vampire mit der Blues Gitarre zu bekämpen, die bekanntlich Silber enthält, ist schon ein spaßiger Gag für sich.

    Augenzwinkernde Vampirklischees
    Dass sich „Blood & Sinners“ dann auf fast schon ironische Weise jeglichen Vampirklischees bedient, die dem Mississippi-Vampirfilm entsprechen, setzt dem Spaßfaktor durchaus noch einen drauf: Knoblauch, Holzpflöcke, Silber und Sonnenlicht – das muss so, das ist doch ganz klar. Das durchdachte Augenzwinkern, das der Film ohnehin jederzeit mitbringt, muss natürlich konsequent fortgesetzt werden. „Blood & Sinners“ ist damit nach langer Zeit ein Blockbuster-Horrorfilm, der eine Aussage zu bieten hat, einen Tiefgang und komplexe Charaktere, der eben wirklich eine Erzählung liefert, die deutlich über die Oberfläche hinaus geht und seine Action auf einer soliden Geschichte aufbaut. Ein absolutes Highlight des bisherigen Kinojahres.

    Fazit:
    Black Cinema der Extraklasse: Ryan Coogler und Michael B. Jordan verbinden den klassischen Vampirfilm mit einem tiefgehenden Drama über die schwarze Community des Mississippi und spannen den Bogen sogar zur Folk- und Blues-Music der Region. Ein gleichermaßen durchdachtes, wie unterhaltsames außergewöhnliches Werk.