Ein Minecraft Film |
Land/Jahr: USA 2025 |
Genre: Fantasy / Abenteuer |
Regie: Jared Hess |
Darsteller: Jack Black Jason Momoa Emma Myers Danielle Brooks Sebastian Hansen Jennifer Coolidge |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 101 Minuten |
Kinostart: 3. April 2025 |
Label: Warner Bros. |
Schon als Kind war der junge Steve begeistert von den Minenschächten in seinem Ort und wollte am liebsten selbst Minenarbeiter werden. Einige Jahrzehnte später, im Erwachsenenalter, tritt er dann endlich zur Tat: Bewaffnet mit einer Spitzhacke dringt er in die Minen vor und entdeckt ein mysteriöses Portal in eine andere Welt. Es scheint, als würde sich dahinter genau das befinden, was er sich schon immer erträumt hat: Eine andere Dimension, in der er selbst die Welt nach seinen Wünschen gestalten kann. Baustein für Baustein kann er dort mit Leichtigkeit eigene Gebäude erschaffen und seiner Fantasie völlig freien Lauf lassen. Nur die Nacht ist ein Problem, wenn Monster, Zombies und blutrünstige Schweine aus der Netherwelt ihr Unwesen treiben. Dass er eines Tages sogar mit dem Gamer Garrett, der jungen Natalie und ihrem Bruder Henry schlagkräftige Verstärkung erhält, hätte er sich niemals erträumen lassen. Gemeinsam müssen sie verhindern, dass die Netherkönigin an einen magischen Würfel gelangt, mit dem sie die Welt in die Dunkelheit reißen kann…
Kritik:
Das Baukasten-Spiel „Minecraft“ gehört vermutlich zu den beliebtesten Spielen aller Zeiten, vor allem unter jüngeren Spielern. Doch wie man ein Spiel, das dem Prinzip von Lego entspricht, mit einer sinnvollen Story verfilmen soll, mochte sich auf den ersten Blick nicht erschließen. Einen gewissen Hype löst der Film in den Kinos aber dennoch bereits aus.
Ein typisches Hollywood-Rezept
Es ist dabei wenig verwunderlich, dass die Rahmenhandlung doch eher ähnlich dünn ausgefallen ist, wie in der „Schiffe versenken“-Verfilmung „Battleship“. Ein paar stereotypische Bösewichte reichen aus, um eine Truppe ziemlich ungleicher verrückter Figuren die abgefahrensten Dinge bauen zu lassen, mit denen sie ihre Gegner aufhalten und sie von der Eroberung eines magischen Würfels abhalten können. Das reiht sich durchaus gut in das übliche Popcorn-Kino ein und ist ein geradezu magisches Rezept für Massentauglichkeit: Die typische Gut-gegen-Böse-Story nach Schema F mit flachen Witzen und wenig Tiefgang scheint inzwischen eine Standardvorlage für Hollywood zu sein – ob nun bei einer Videospielverfilmung, einer Marvel-Produktion oder einer sonstigen gewöhnlichen Effekthascherei.
Jason Momoa statt Nerds
Ein bisschen schade ist das allerdings, denn die Verfilmung eines der beliebtesten Videospiele aller Zeiten hätte da durchaus mehr Potential gehabt, insbesondere hinsichtlich der Hauptfiguren. Die Charakterzeichnung eines Nerds, der viele Stunden oder gar Jahre damit verbringt, seine eigenen virtuellen Welten zu bauen – da hätte man einen tiefgehenden Charakter mit einer introvertierten, hochintelligenten Figur zeichnen können, mit dem sich Gamer schnell identifizieren können. Die fast schon stereotypische Darstellung von Jason Momoa allerdings liefert exakt das Gegenteil. Momoa spielt einmal mehr den völlig überzeichneten Gag-Garanten mit langer maskuliner Mähne und feminin lackierten Fingernägeln, wie wir ihn schon in „Aquaman“ gesehen haben. Das Problem nur: Mit einem Nerd oder Gamer hat das nun wirklich nicht allzu viel zu tun. Und das macht dann leider auch Jack Black in der zweiten Hauptrolle auch nicht gerade besser.
Gelungenes World- und Creature Design
Warum also ist der „Minecraft“-Film trotzdem so ein Publikumsliebling? Letztendlich mag das wohl vor allem an seinem World Design und seinem ebenso gelungenen Creature Design liegen. Die knallbunte, extrem kontrastreiche grüne Welt, in der die Figuren hier ihrer Fantasie freien Lauf lassen, sieht mitunter sogar noch weitaus hübscher aus, als in den Referenzfilmen aus dem Hause Pixar. Die Figuren tragen dann ihr Übriges bei, denn wie auch im Videospiel sind jegliche NPCs, Tiere und Bösewichte natürlich eckig gehalten. Und wenn dann da ein Alpacka mit eckigem Kopf oder die Nether-Schweine mit ihren eckigen Körpern daher kommen, sieht das zugegebenermaßen ziemlich ulkig aus und bietet schon für sich einige Gags. Dazu ein paar passende Easter Eggs eingestreut und der nicht ganz so anspruchsvolle Popcorn-Kino-Fan, der das Spiel kennt, hat reichlich Spaß im Kino. Für Kenner also durchaus empfehlenswert.
Fazit:
Die Verfilmung des beliebten „Minecraft“-Videospiels bietet genau das, was die Fans erwarten: Eine knallbunte schräge Welt voller ulkiger Figuren, kurzweilige Gags und reichlich überzeichnete Figuren. Gepaart mit einigen Easter Eggs wird das dem Fan genügen. Anspruchsvollere Kinogänger könnten von den dünnen Charakteren, die mit Gamern nur wenig gemeinsam haben, jedoch auch enttäuscht sein.