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    Das Licht

    Das Licht

    Land/Jahr:
    D 2025
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Tom Tykwer
    Darsteller:
    Elke Biesendorfer
    Julius Gause
    Elyas Eldridge
    Nicolette Krebitz
    Lars Eidinger
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    162 Minuten
    Kinostart:
    20. März 2025
    Label:
    X-Verleih

    Bei Familie Engels läuft inzwischen einiges nicht mehr so ganz rund. Tim, Milena und ihre gemeinsamen Kinder Frieda und Jon leben inzwischen eigentlich eher nebeneinander her, als miteinander. Zwischen beruflichem Stress und politischem Aktivismus bleibt eigentlich nur noch wenig Zeit für das gemeinsame Familienleben. Zusammengehalten wird die Familie inzwischen nur noch von ihrer Haushälterin, einer mysteriösen Frau aus Syrien, die sich liebevoll um Kinder und Haushalt kümmert. Mit einem mysteriösen Licht möchte sie tief verborgene Gefühle bei den Familienmitgliedern wecken und die Menschen emotional wieder zusammenfinden lassen. Doch eigentlich verfolgt sie damit auch ganz eigene Interessen…

    Kritik:
    Regisseur Tom Tykwer gehört eigentlich zu jenen deutschen Regisseuren, die normalerweise ein Garant für gute Filme sind. Schon sein Meisterwerk „Lola rennt“ ging in die Filmgeschichte ein, auch „Cloud Atlas“, „Das Parfum“ oder die Serie „Babylon Berlin“ fand anschließend zahlreiche Fans. Die Hauptstadt hat dabei großen Gefallen bei dem Filmemacher geweckt und deshalb zieht es auch sein neuestes Film „Das Licht“ nach Berlin.

    Berliner Hipstertum
    Das typische Leben in der deutschen Hauptstadt fängt Tykwer dabei recht gut und authentisch ein. Hier ist eben alles ein bisschen anders, als im restlichen Deutschland. Das multikulturelle Zusammenleben mit verschiedenen Ethnien gehört zum normalen Alltag und das so sehr, dass die Kunden im Cafe oftmals schon wie selbstverständlich auf englisch angesprochen werden, als könnte niemand mehr seine Landessprache. Selbst in das Familienleben der dargestellten Familie Engels zieht diese Marotte ein, wenn Tochter Frieda keine Lust auf die deutsche Sprache hat. Dazu politische Auseinandersetzungen, ein bisschen Aktivismus und der typisch deutsche Büroalltag. Da kommt das bekannte „Hipster-Dasein“ aus der Metropole schnell und glaubwürdig zur Geltung.

    Aktivismus und Propaganda
    Ein bisschen zu viel vielleicht sogar, denn Tykwer findet offenbar Gefallen daran, auf die politische Schiene abzudriften. Die Dialoge zwischen den Familienmitgliedern wirken dabei oftmals, als hätte Tykwer hier einen linksgrünen Propagandafilm gedreht. Am Frühstückstisch wird sich da ausgiebig über Klimawandel, Antikapitalismus, Feminismus und nahezu das gesamte Parteibuch der Grünen ausgelassen, bei dem die Figuren des Films wie selbstverständlich auf Linie mit dieser politischen Ausrichtung sind. „Das Licht“ belässt es dabei aber keineswegs bei einzelnen Gesprächen, sondern zieht die aktivistischen Dialoge durch den gesamten Film. Wenn dann nahezu jedes zweite Gespräch sich links-aktivistischen Inhalten widmet, beginnt Tykwers neuer Film dem Publikum gewaltig auf die Nerven zu gehen.

    Mystery weicht der Esoterik
    Nun kommt noch das Problem oben drauf, dass der Trailer von „Das Licht“ zunächst völlig falsche Erwartungen weckt. Man hätte bei einem mysteriösen flackernden Licht, das offenbar mit der Welt der Toten zusammenhängt, immerhin auch spannende Mystery im Stil von „Akte X“ umsetzen können. Davon allerdings ist über die gesamte, durchaus umfangreiche Laufzeit des Films nichts zu sehen. Das titelgebende Licht entpuppt sich stattdessen als ein Hauch Esoterik, die hanebüchener nicht sein könnte und setzt den aktivistisch-propagandistischen Zug dann sogar fort: An die Stelle von Mystery tritt dann auch noch eine klischeehafte Flüchtlingsgeschichte über Seenotrettung und die Verabschiedung der ums Leben gekommenen Flüchtlinge, die mit einem esoterischen Licht, das medizinisch kaum nachvollziehbare Areale im Gehirn aktivieren soll, angeblich erreicht werden können. Blödsinniger geht es eigentlich kaum.

    Fazit:
    Berliner Hipstertum, Migrationsdrama und massenhaft Dialoge über den Klimawandel: Tom Tykwers neuestes Drama stellt das Berliner Leben zwar überaus authentisch dar, entpuppt sich jedoch schnell als linksgrüner Propagandafilm voller Aktivismus, Belehrungen und einem Hauch absurder Esoterik.