Drop – Tödliches Date |
Land/Jahr: USA 2025 |
Genre: Thriller |
Regie: Christopher Landon |
Darsteller: Meghann Fahy Brandon Sklenar Violett Beane Jacob Robinson Reed Diamond Gabrielle Ryan |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 100 Minuten |
Kinostart: 17. April 2025 |
Label: Universal Pictures |
Es ist schon eine ganze Weile her, dass Violet einen Mann gedatet hat. Traumatische Erlebnisse durch häusliche Gewalt und der anschließende Tod ihres Ehemanns sorgten dafür, dass sie dem anderen Geschlecht viele Jahre nicht mehr trauen konnte. Henry, der sie in ein nobles Restaurant mit hervorragender Aussicht einlädt, aber scheint der perfekte Kandidat zu sein. Alles läuft hervorragend: Ihr Date ist mit ihr auf einer Wellenlänge, entpuppt sich als sozial kompetent und aufmerksam und möchte sie wohl am liebsten auf Händen tragen. Doch die mysteriösen Nachrichten auf ihrem Smartphone machen sie allmählich nervös: Gewaltbereite Kriminelle sind offenbar in ihr Haus eingedrungen und halten ihre Schwester als Geisel, die gerade auf den Sohn aufpasst. Ihre Forderung: Sie muss ihr Date töten, ansonsten würde sie ihre Verwandten nicht mehr lebend wiedersehen…
Kritik:
Normalerweise sind Blumhouse Productions vor allem für spaßige und unterhaltsame Horrorfilme bekannt. Wagen sie sich aber doch einmal an einen Thriller, lässt der Spannungsbogen nicht lange auf sich warten. Auch „Drop – Tödliches Date“ kommt schnell zur Sache und entpuppt sich als angenehm geradlinig.
Etwas konstruierter Thriller
Der perfekte Ort für ein erstes Date: Das Nobel-Restaurant auf einem hohen Aussichtsturm, der den beeindruckenden nächtlichen Ausblick auf die Stadt offenbart. Ein solches Lokal kann aber auch einen klaustrophobischen Effekt haben, denn seinen Mitmenschen aus dem Weg zu gehen, gestaltet sich mitunter schwierig. Die App auf dem Handy von Violet, gespielt von Meghann Fahy, ist da auch nicht gerade hilfreich: Nur Personen in der unmittelbaren Umgebung sind in der Lage, ihr darüber Nachrichten zu schicken – und wenn die bedrohlich werden, ist das doch recht angsteinflößend. Ein wenig konstruiert wirkt die Geschichte an dieser Stelle schon: Bereits die Nutzung einer App, die wildfremden Personen ermöglicht, ihre Opfer quasi mit Spam-Nachrichten zu belästigen, wirkt unglaubwürdig und letztendlich wenig schlüssig.
Who dun it?
Spannend ist „Drop“ daher eher aus anderen Gründen: Vergleichbar mit einer Mischung aus „Nicht auflegen“ und einem typischen Agatha Christie-Krimi im Who dun it-Stil baut der Thriller seine Spannung mit dem Rätseln nach dem Täter auf. Diejenige Person, die Violet die Smartphone-Nachrichten schickt, muss sich schließlich im gleichen Raum aufhalten. Der Barkeeper, der seltsame Wartende in der Ecke oder doch vielleicht gar die schrille Frau am Tisch gegenüber? „Drop“ gelingt es zudem, den Spannungsaufbau weiter zu steigern, in dem die permanente Beobachtung durch einen der Täter auch die Hauptfigur unter Druck setzt – denn mogeln oder die Handlung verweigern, dürfte eher schwer möglich sein. Ein subtiles Katz-und-Maus-Spiel beginnt, das weniger mit aktiver Action begeistert, sondern mit seiner Spannung durch Druckaufbau.
Schrille Charaktere sorgen für Unterhaltung
Ein solcher Film lebt schlussendlich natürlich auch von seinen Schauspielern, die ihre Charaktere besonders eindrucksvoll präsentieren müssen. Überraschend erscheint da, dass ausgerechnet Hauptdarstellerin Meghann Fahy noch die austauschbarste Figur des Films spielt. Deutlich bessere schauspielerische Leistungen liefert da schon Brandon Sklenar als Date Henry, der mit seiner Charmeoffensive volle Sympathiepunkte angelt. Aber auch der schrille Kellner, der gerade seinen ersten Arbeitstag zu meistern versucht und dabei auf eine speziell-sympathische Art ein wenig nervig-aufdringlich daher kommt. Das Rätselraten über den Täter macht mit solch außergewöhnlichen Figuren natürlich besonders Spaß.
Schwächelnder, unglaubwürdiger Showdown
Letztendlich ist „Drop“ aber auch kein großes Meisterwerk, sondern eher ein solider, kurzweilig unterhaltsamer Thriller. Die Story und ihr Handlungsverlauf gestalten sich an zahlreichen Stellen dann doch etwas zu offensichtlich konstruiert, um wirklich glaubwürdig zu sein. Das gilt schlussendlich vor allem auch für den Showdown, dessen Stattfinden in dieser Form unwahrscheinlicher nicht sein könnte. Kann man darüber hinweg sehen und gehört zu den Fans des Genres, dürfte man an „Drop“ aber dennoch reichlich Spaß haben.
Fazit:
Ein spannender Mix aus „Nicht auflegen“ und einem Who dun it-Krimi von Agatha Christie, der zwar insgesamt ein wenig arg konstruiert erscheint, auf Grund seiner Charaktere und seines Spannungsbogens aber dennoch unterhalten kann.