Bridget Jones – Verrückt nach ihm |
Land/Jahr: USA / GB / F 2025 |
Genre: Komödie |
Regie: Michael Morris |
Darsteller: Renée Zellweger Hugh Grant Emma Thompson Chiwetel Ejiofor Colin Firth Leo Woodall Isla Fisher Nico Parker |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 125 Minuten |
Kinostart: 27. Februar 2025 |
Label: Universal Pictures |
Bridget Jones ist mittlerweile 52 Jahre alt. Nach dem Tod ihres Ehemanns Mark Darcy ist sie zur alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern geworden. Aus ihrem Beruf hat sie sich deshalb längst verabschiedet und auch in ihrem Liebesleben läuft seit einiger Zeit gar nichts mehr. Ihrem Freundeskreis passt das aber offenbar gar nicht: Nahezu ihr gesamtes Umfeld glaubt zu wissen, was eine reife 52-jährige Frau nun besonders dringend braucht. An einen 28-jährigen Studenten hatten die dabei aber vermutlich nicht gedacht. Auf der Suche nach dem idealen neuen Mann stürzt sich Bridget in eine Beziehung mit einem enormen Altersunterschied. Doch eigentlich ist sie dabei vor allem auf der Suche nach sich selbst und ihren eigenen Bedürfnissen. Und die liegen womöglich ganz woanders…
Kritik:
Inzwischen sind fast 25 Jahre vergangen, seitdem Renée Zellweger erstmals in ihre Kultrolle als Bridget Jones schlüpfte. Damals galt die romantische Komödie als einer der wichtigsten Beiträge für Bodypositivity in Hollywood. Der inzwischen vierte Teil, noch immer in Originalbesetzung, fühlt sich dabei an, als würden die Zuschauer einer Freundin bei der Reise durch ihr Leben begleiten.
Gesellschaftskritischer Blick auf Normen
Das Prinzip hat sich dabei nicht grundlegend verändert, auch wenn die Figur inzwischen in ihren 50ern ist: Die Suche nach dem idealen Mann und die Entdeckung der eigenen Bedürfnisse stehen dabei immer noch im Vordergrund. Und auch dieses Mal scheut sich „Bridget Jones“ nicht, die Makel der Hauptfigur ins positive Licht zu rücken. Die Probleme einer 50-jährigen Alleinerziehenden sind dann aber doch andere: Umgeben von Freunden und Familie, die jeder eine eigene Meinung darüber haben, wie ihr Liebesleben aussehen sollte und welche Priorität ihre Kinder haben müssen, behandelt „Verrückt nach ihm“ auch nun wieder auf gesellschaftskritische Weise die Normen der Gesellschaft über die Vorstellungen des Liebeslebens einer 50-jährigen. Die Beziehung zu einem deutlich jüngeren Mann, die ebenfalls nicht immer positive Reaktionen hervorruft, gehört da natürlich wie obligatorisch dazu.
Coming-of-Age mit 50
Insgesamt bleibt „Bridget Jones“ damit auch nach knapp 25 Jahren noch das Feel Good-Movie, bei dem sich das vor allem weibliche Publikum selbst wiedererkennen kann und sich darin reflektieren kann, dass die vermeintlichen eigenen Makel womöglich gar kein Problem darstellen. Im Grunde handelt es sich bei dem Film aber auch um eine Art Coming-of-Age-Geschichte, die aber nicht von Jugendlichen handelt, sondern von einer reifen gestandenen Frau. Denn was braucht man in diesem Alter schließlich wirklich? Das aufregende Abenteuer mit einem jungen Mann, der noch die Energie für allerlei Abenteuer hat? Oder doch eher eine Beziehung auf Augenhöhe zu einem Gleichaltrigen, der die mentale Reife hat, mit Bridget Jones mithalten zu können? Und wo liegt der Mittelweg zwischen Priorität der Kinder und eigenem Freiraum? Zum vierten Mal bietet „Bridget Jones“ emotionale Geschichten aus dem Leben, einfühlsam verarbeitet.
Sympathisch-humorvolle Originalbesetzung
Dass „Verrückt nach ihm“ weiterhin mit der Originalbesetzung daher kommt und dazu zählt neben Renée Zellweger auch immer noch Hugh Grant, trägt sein Übrigens zum Erfolg des neuen Kinofilms bei. Grant spielt dabei zwar keine tragende Rolle mehr, sorgt als wandelnder Running Gag aber für große Sympathiepunkte beim Publikum. Seine schlüpfrigen, aufreißerischen Kommentare sorgen immer wieder für ein Schmunzeln. Unterdessen hat Zellweger nichts von ihrem süßen Blick und ihrem schüchternen Charme von damals verloren. Mit ihren inzwischen 55 Jahren hält sie ihre charmante schüchterne Art, als wäre eine Jugendliche in einen reiferen Körper geschlüpft. Der junggebliebene Charakter der Figur rundet schlussendlich das Feel Good-Erlebnis ab und gibt dem Zuschauer das wohlige Gefühl, dass mit 50 eben das Leben noch lange nicht vorbei ist.
Fazit:
Auch im vierten Teil hat „Bridget Jones“ ihren Charme von damals behalten und beschäftigt sich nun auf charmant-gesellschaftskritische Weise mit den Normen des Älterwerdens. Auf sympathische Art fühlt sich „Verrückt nach ihm“ an, als würden wir eine Freundin durch ihr Leben begleiten.