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    Captain America: Brave New World

    Captain America: Brave New World

    Land/Jahr:
    USA 2025
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Julius Onah
    Darsteller:
    Anthony Mackie
    Harrison Ford
    Tim Blake Nelson
    Danny Ramirez
    Carl Lumbly
    Giancarlo Esposito
    Shira Haas
    Xosha Roquemore
    Liv Tyler
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    118 Minuten
    Kinostart:
    13. Februar 2025
    Label:
    Walt Disney Studios
    Motion Pictures

    Fünf Monate nach der Wahl von Thaddeus Ross zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika möchte er unbedingt wieder mit Captain America zusammenarbeiten. Dieser soll nicht nur den illegalen Verkauf des neuen Metalls Adamantium unterbinden, sondern nach Möglichkeit auch die Avengers wieder zum Leben erwecken. Für Sam Wilson ist das durchaus mit Gewissensbissen verbunden: Sollte sich ein Held mit seinen Fähigkeiten wirklich auf die Seite der US-Regierung schlagen? Und was, wenn Captain America und der Präsident einmal nicht der gleichen Meinung sind? Doch als wäre das nicht bereits schlimm genug, findet er sich schon bald inmitten eines internationalen Konflikts wieder. Ein mysteriöser Widersacher versucht, die japanische Regierung gegen den US-Präsidenten aufzubringen und dabei den nächsten großen Krieg anzuzetteln. Nur Captain America scheint noch in der Lage zu sein, den Konflikt zu verhindern…

    Kritik:
    Nachdem das Marvel Cinematic Universe noch vor wenigen Jahren als Garant für großen Kinospaß stand, stehen die Comicverfilmungen inzwischen unter keinem guten Stern mehr. Zahlreiche Marvel-Filme floppten an den Kinokassen und eine Art Reboot soll nun frischen Wind in das Genre bringen. Dafür wird sogar die Rolle des Captain America kurzerhand ausgetauscht und Anthony Mackie darf als schwarzer Superheld das schlagkräftige Schild schwingen.

    Action statt Politik
    Der nun inzwischen also vierte Teil der „Captain America“-Reihe widmet sich damit erneut jenen Thematiken, die den Helden und seine Avengers einst so beliebt machten. Wer erinnert sich schließlich nicht noch daran, wie wir uns einst dafür entschieden, ob wir uns auf die Seite des Team Iron Man oder des Team Captain America schlagen wollen. Auf Tony Stark müssen wir dieses Mal zwar verzichten, auf eine politische Seite können wir uns nicht schlagen. Trotzdem widmet sich „Brave New World“ endlich mal wieder der Politik und der Frage danach, ob Superhelden wirklich im Auftrag einer Regierung arbeiten sollten. Als vermeintlicher Handlanger des US-Präsidenten hat das zwar spannende Action rund um das weiße Haus zu bieten, die eigentlichen moralischen Fragen schneidet „Brave New World“ aber leider nur sehr oberflächlich an. Dem neuesten „Captain America“ hätte gut gestanden, an dieser Stelle stärker in die Tiefe zu gehen und damit auch die Zusammenarbeit zwischen Regierung und NGOs grundlegend in Frage zu stellen.

    Metawesen im Deep State
    Ein wirklich politischer Film möchte „Captain America: Brave New World“ aber keineswegs sein. Womöglich scheut der neueste Marvel-Film das Thema auch nach den jüngsten politischen Ereignissen in den Vereinigten Staaten. Stattdessen möchte Marvel aber auch weg vom typischen Fantasy mit Effekthascherei, mehr hin zu einem Thriller um die Rettung der Welt und mysteriöse Verschwörungen. Das steht dem Film gut und sorgt für einige Spannungshöhepunkte, die wir vor allem dem wirklich gelungenen Bösewicht Dr. Samuel Sterns zu verdanken haben, der seine übernatürlichen Fähigkeiten nutzt, um die Ereignisse in der Welt zu manipulieren und eine Art „Deep State“ zu etablieren. „Brave New World“ mausert sich also zu einem waschechten Verschwörungsthriller um ein mysteriöses Serum, geheime Strippenzieher und versteckte Machenschaften, die ein wenig an die Verschwörungstheorien rund um „Adenochrom“ erinnern. Damit liefert der Film spannende aktuelle Bezüge.

    CGI-Spektakel mit Flügeln
    Gut gespielt fügt sich da auch der herausragende Harrison Ford ein, der als US-Präsident Thaddeus Ross wohl eine Optimalbesetzung für einen Politiker darstellt. Undurchsichtig, nicht klar Gut oder Böse, entfaltet Ford einen überraschenden Tiefgang, bei dem „Brave New World“ darauf verzichtet, sich allzu deutlich für oder gegen die amerikanische Regierung zu positionieren. Erfrischend dabei auch, dass der Marvel-Film sich damit zurückhält, politische Statements abzugeben, die sich für oder gegen Trump interpretieren ließen. Stattdessen gibt es neben dem Thriller-Aspekt genau das, was der Marvel-Fan erwartet und woran er Spaß hat: Ein mitreißendes CGI-Spektakel, das vor allem in den gelungenen Kämpfen von Captain America begeistern kann, wenn die futuristischen Flügel besonders zur Geltung kommen und für einige aufregende Actionmoves zu haben sind. Schade nur, dass das CGI – leider inzwischen typisch für Marvel – nicht bei allen Figuren gleichermaßen überzeugen kann und vor allem der rote Hulk einen gewissen Detailgrad vermissen lässt. Ein Glück also, dass wissenschaftliche Experimente und damit eine Rückbesinnung auf alte Marvel-Zeiten stärker im Fokus des Films stehen, sodass die CGI-Effekte ohnehin für einen Film aus dem MCU überraschend zurückhaltend eingesetzt wurden.

    Fazit:
    Obwohl der Titel dies vermuten lässt, verzichtet der jüngste „Captain America“ auf politische Themen in alter „Civil War“-Manier. Stattdessen bekommen wir einen spannenden Superhelden-Thriller mit typischem CGI-Spektakel und neuem Hauptdarsteller geboten. Ein gelungener Neustart.