Nachdem Donnie Wilson ihm einst entkommen ist, kann Polizist Big Nick das einfach nicht auf sich sitzen lassen. Er hat inzwischen herausgefunden, dass sich Donnie längst in Nizza der Panther-Mafia angeschlossen hat. Gerade erst haben sie wertvolle Diamanten gestohlen und planen damit den größten Coup ihres Lebens: Sie wollen das World Diamond Center ausrauben, in dem die wertvollsten Diamenten der Welt gelagert werden – und Donnie soll als angeblicher Diamantenhändler mit den gestohlenen Diamenten den Zugang beschaffen. Doch anstatt Donnie zu verhaften, als er die Gelegenheit dazu hat, beschließt Big Nick kurzerhand, sich den Kriminellen anzuschließen. Gemeinsam schmieden sie Pläne, wie der spektakulärste Raub der Geschichte gelingen könnte…

Kritik:
Das Filmgenre des Heist-Movies, bei dem eine Bande von Kriminellen einen Raubüberfall planen und durchführen, ist eigentlich ein Garant für einen spannenden und mitreißenden Thriller. Bei Gerard Butler und O’Shea Jackson jr. hat es dabei immerhin für eine Fortsetzung gereicht: Die „Criminal Squad“ plant zum zweiten Mal einen spektakulären Raub.

Etwas langatmiger Einstieg
Das Prinzip hinter dem Film ist dabei grundsätzlich nicht anders, als wir es schon von anderen Heist-Movies wie „The Italian Job“ kennen: In der ersten Hälfte dreht sich alles um die exakte Planung der Tat, der Auskundschaftung des Zielgebäudes, das Einschleusen erster Personen und die Zusammenstellung einer Verbrechertruppe, die ungleicher wohl kaum sein könnte. Der erste Teil von „Criminal Squad“ lässt sich dabei allerdings außergewöhnlich viel Zeit: Während der Film immerhin auf insgesamt über zwei Stunden kommt, nimmt sich der Thriller immerhin mindestens eine Stunde, um auf die genauen Hintergründe detailliert einzugehen. Das ist etwas (zu) lang und macht den Heist-Thriller anfangs etwas träge, trägt aber durchaus zu einem gelungenen Zusammenspiel zwischen Butler und O’Shea Jackson Jr. bei, das auch mal die ein oder andere witzige und emotionale Szene zu bieten hat.

Ein klassisches Heist-Movie
Richtig in Fahrt kommt „Criminal Squad 2“ dann aber erst, wenn es um die Umsetzung der eigentlichen Tat geht. Hier bedient sich der Streifen praktisch allen typischen Genreelementen, die die Klischeekiste ausgegraben hat. Von der Überwachung aus der Ferne, über das typische Knacken eines großen Tresors, bis hin zur Manipulation von Überwachungskameras und dem Klettern über das Dach, ist hier so ziemlich alles dabei, was man schon in anderen Heist-Movies gesehen hat. Und jedes einzelne dieser Elemente kann „Criminal Squad 2“ auch durchaus genauso gut und spannend umsetzen. In der zweiten Hälfte hat der Streifen also klar seine Spannungshöhepunkte und schlussendlich auch so manche aufregende Wendung zu bieten, die das besondere Spiel zwischen Gangster und korruptem Cop zu einem unvorhersehbaren Ablauf kommen lässt. Das wird Genrefans sicherlich gefallen.

Vorwissen aus Teil 1 vorteilhaft
Währenddessen kann es aber sicherlich nicht schaden, auch schon Fan des ersten Teils gewesen zu sein. Im Gegensatz zu anderen eher einfach gestrickten Filmen dieser Art, ist es durchaus vorteilhaft, ein klein wenig Vorwissen aus dem Vorgänger mitzubringen. „Criminal Squad 2“ setzt dies auch voraus und schafft es trotz der Laufzeit kaum, auf Erklärungen und Hintergründe einzugehen. Insbesondere zum Verständnis der Beziehung zwischen den Hauptfiguren Donnie Wilson und Polizist Big Nick ist das hilfreich, denn auf den ersten Blick mag die Zusammenarbeit und das Vertrauen zwischen den beiden ohne Vorwissen nur wenig Sinn ergeben. Schade bleibt dabei, dass die restlichen Nebencharaktere aus der Gruppe nur wenig Raum erhalten, ihre Figuren zu entfalten. Abseits der beiden Hauptdarsteller bleiben die meisten Charaktere eher oberflächliche Dekoration. Im Fokus stehen die aber bei dem Raubüberfall sowieso nicht.

Fazit:
Ein spannendes Heist-Movie über einen Diamantenraub, das sich so ziemlich aller Genreklischees bedient, dabei ein gutes Zusammenspiel zwischen den beiden Hauptdarstellern liefert und mit guter Dramaturgie zu punkten weiß. Empfehlenswert ist allerdings Vorwissen aus dem ersten Teil.