Mufasa: Der König der Löwen |
Land/Jahr: USA 2024 |
Genre: Animation |
Regie: Barry Jenkins |
Darsteller: - |
FSK: ab 6 Jahren |
Dauer: 118 Minuten |
Kinostart: 19. Dezember 2024 |
Label: Walt Disney Studios Motion Pictures |
Der junge Mufasa hat es schon in jungen Jahren nicht leicht. Seine Eltern gerade erst verloren, versucht er bei Taka und seinen Eltern unterzukommen. Vor allem der Vater dieser vermeintlichen Pflegefamilie ist von der Aufnahme jedoch alles andere als begeistert. Er hält Mufasa für eine Gefahr für die Familie und setzt alles daran, dass sein Sohn Taka eines Tages zum König heranwächst. Doch während Taka immer wieder Schwierigkeiten damit hat, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, entpuppt sich der Löwenjunge Mufasa als wahres Multitalent. Er wird nicht nur zu einem etablierten Teil der Familie, sondern hat es auch beim anderen Geschlecht und anderen Erfolgen erheblich leichter. Damit allerdings schafft er sich womöglich eines Tages einen neuen Feind…
Kritik:
Obwohl die ursprünglichen Zeichentrickfilme zu „König der Löwen“ zu den beliebtesten Disney-Filmen aller Zeiten gehören, sind die Meinungen zu den „Realfilmen“, die eigentlich vollständig aus CGI bestehen, zwiegespalten. Vor allem das in diesem Stil inszenierte Remake „Der König der Löwen“ hatte es bei Fans nicht leicht. Ob sich das mit „Mufasa“ nun endlich ändert?
CGI Tech Demo
Seit dem ersten CGI-“Realfilm“ sind immerhin ganze fünf Jahre vergangen, technisch ist die Inszenierung deutlich fortgeschrittener. Das macht sich durchaus auch bereits in den ersten Szenen bemerkbar. Die Mimik der Löwengesichter entpuppt sich als deutlich ausdrucksstärker, die Körperformen sind erheblich plastischer und die gesamte Optik des Films wirkt wesentlich realitätsnaher und echter. Auf den ersten Blick entsteht dabei aber auch ein Problem: Anfangs wirkt „Mufasa“ wie eine Tech-Demo für eine neue Grafikengine. Der Blick fällt auf die Optik, die Kamera schwenkt um die Tiere herum, als handele es sich um einen Benchmark, der die Framerate messen soll und auch Wasseranimationen präsentiert man da nur allzu gerne. Bleibt neben der Technik und Optik womöglich das Inhaltliche auf der Strecke?
Endlich eine neue Story
Zum Glück gibt es da Entwarnung, zumindest wenn die ersten Schauwerte vorbei sind und sich „Mufasa“ seiner eigentlichen Story und den Charakteren widmet. Und hier ist das Prequel sogar deutlich im Vorteil, weil es keinen direkten Vergleichwert mit einem Original gibt. Die Existenzberechtigung dieses Films ist schließlich schon deshalb deutlich höher, weil „Mufasa“ eine eigenständige Geschichte erzählt. Das Löwenabenteuer widmet sich dabei einer Zeit, die noch vor „Der König der Löwen“ spielte und erzählt dabei die Zeit des Heranwachsens von Simbas Vater Mufasa, geht dabei auch auf die Herkunft des berühmten Affen Rafiki ein und berichtet zugleich von der Entstehung der Feindschaft zwischen Mufasa und Scar, die einen wesentlichen Teil des „König der Löwen“ ausmacht. Hinzu kommen durch das neue Löwenmädchen Kiara auch Anspielungen auf mögliche Fortsetzungen hinzu.
Emotionen um Heimat und Zugehörigkeit
Disney gelingt dabei auch der Schritt, die Geschichte auf ganz neue Aspekte zu fokussieren. Bei der Lebensgeschichte von Mufasa geht es primär um Heimat und Zugehörigkeit. Darum, als Fremder in einer neuen Familie unterzukommen und über einen langwierigen Weg zu Akzeptanz zu finden. Das ist spannend und kann emotional mitreißen, wenn Mufasa bei seiner Pflegefamilie versucht, Fuß zu fassen und sich dabei auch im Kampf gegen diverse ebenbürtige Gegner beweisen muss. Ganz an die Stärken des originalen Zeichentrickfilms kommt „Mufasa“ aber nicht heran, auch wenn sich negative Vergleiche durch die eigenständige Geschichte deutlich weniger anbieten. Als alleinstehender Film macht die CGI-Variante durchaus Spaß und schlussendlich sogar Lust auf mehr.
Nur ein Song überzeugt
Dass es zugleich an der Größe des damaligen Meisterwerks fehlt, liegt auch an vielen Kleinigkeiten drumherum. Der einstige Titelsong „Circle of Life“ von Elton John war seinerzeit immerhin legendär und ist zweifelsohne in die Geschichte der Filmmusik eingegangen. Derartige Songs prägten den Wiedererkennungswert des Originals auf eine Weise, die bis heute unerreicht ist. Die heutigen langweiligen deutschen Singer-Songwriter-Songs, die leider in alle Disney-Filme Einzug gehalten haben, können der damaligen Qualität generell nicht das Wasser reichen. Einzig Mads Mikkelsons „Bye bye“ sticht hier auf unterhaltsame Weise positiv hervor, während man sich an andere Songs des sehr gesangslastigen Films in Zukunft kaum erinnern dürfte. Unter dem Strich schlägt Disney bei seiner CGI-Variante von „König der Löwen“ mit „Mufasa“ aber den richtigen Weg ein.
Fazit:
Disneys zweiter Versuch, den „König der Löwen“ als CGI-Abenteuer zu verfilmen, kann zwar qualitativ noch immer nicht mit den originalen Zeichentrickfilmen mithalten, dank der eigenständigen Geschichte um „Mufasa“ begibt sich Disney jedoch in die richtige Richtung und bietet seinem neuesten Werk erheblich mehr Daseinsberechtigung. Ein kurzweilig unterhaltsamer Familienspaß.