Niko – Reise zu den Polarlichtern |
Land/Jahr: FIN / IRL 2024 |
Genre: Animation |
Regie: Kari Juusonen |
Darsteller: - |
FSK: ab 0 Jahren |
Dauer: 85 Minuten |
Kinostart: 7. November 2024 |
Label: Leonine |
Das junge fliegende Rentier Niko kann es gar nicht abwarten, eines Tages den Schlitten des Weihnachtsmannes ziehen zu dürfen. Schon seit Jahren sieht er deshalb stolz zu seinem Vater auf, der ein wichtiger Teil der Weihnachtsmann-Rentiertruppe ist. Nun scheint es endlich soweit zu sein und Niko darf sein Können unter Beweis stellen, um vielleicht in die Truppe aufgenommen zu werden. Dumm nur, dass er sich dabei nicht allein der Herausforderung stellt. Auch Stella, ein weiteres fliegendes Rentier, möchte unbedingt Teil der Truppe sein – doch nur eines der beiden Rentiere kann aufgenommen werden. In der Hoffnung, sich mit Stella anzufreunden, offenbart Niko ihr allerdings einige brisante Geheimnisse und bringt damit das gesamte Weihnachtsfest in Gefahr, als Stella plötzlich allein mit dem Schlitten verschwindet…
Kritik:
Die Vorweihnachtszeit ist nicht nur der perfekte Moment für die traditionellen Actionfilme im Weihnachtssetting, sondern bietet natürlich auch jedes Jahr aufregende Weihnachtsabenteuer für die jüngsten Kinobesucher. Auch das fliegende Rentier Niko kehrt dieses Mal zurück.
Eine Fortsetzung wie damals
Ein bisschen verwunderlich erscheint das schon, wenn man bedenkt, wie lange der erste „Niko“-Film inzwischen her ist. Bereits im Jahre 2008 tauchte mit „Ein Rentier hebt ab“ ein erster Kinofilm mit dem fliegenden Rentier im Kino auf, im Jahre 2012 erschien dann eine Fortsetzung. Nachdem nun zwölf Jahre lang Funkstille war und die einstigen jungen Fans der Reihe wohl inzwischen selbst zu alt für den Film geworden sind, kehrt mit „Reise zu den Polarlichtern“ eine überraschende dritte Fortsetzung auf die Leinwand zurück. Ein heikles Unterfangen, wenn man plötzlich ein gänzlich neues Publikum ansprechen muss – doch die Eltern besuchen sicher immer noch liebendgern das Rentier mit ihren Kindern. Zumal Vorwissen aus den ersten beiden Filmen keineswegs notwendig ist, denn die Geschichte kann völlig für sich alleinstehend betrachtet werden.
Animation mit zweckmäßiger Optik
Damit bleibt die „Niko“-Reihe durchaus ihren Traditionen treu, denn aufeinander aufgebaut haben die Kinofilme bisher noch nie. Auch technisch hat sich unterdessen allerdings nicht viel getan, denn zumindest subjektiv sieht „Niko: Reise zu den Polarlichtern“ noch immer genauso altbacken aus, wie im Jahre 2008. Animationsstudios wie Disney und Dreamworks haben die Macher dabei schon vor Jahren überholt. Doch wie schlimm ist das bei einem Film, der sich inhaltlich vor allem an Kindergarten- und Grundschulkinder richtet? Insgesamt reicht die Optik des Films zumindest, um nicht als störend empfunden zu werden. „Zweckmäßig halbwegs hübsch“ trifft die Beschreibung vermutlich am Besten und ein paar Polarlichter und Weltraumreisen sind sowieso stets hübsch anzusehen.
Überraschend tiefgründige Geschichte
Als Familienfilm bleibt „Niko: Reise zu den Polarlichtern“ aber auch seinem typischen Stil treu und bietet natürlich wieder pädagogisch wertvollen Stoff, der für Kinder (und deren Eltern) spannend aufbereitet wird. Dabei hat man sicherlich nicht die Komplexität, die heute der ein oder andere Disney-Streifen bietet, aber trotzdem zeigt sich der Animationsfilm überraschend nachdenklich und tiefgründig. Im Kern geht es nicht nur um Freundschaft, sondern auch die Frage, ob man sich wirklich jedem Wettstreit anschließen und immer gewinnen muss – auch wenn das Freundschaften und soziale Kontakte kostet. Eine Thematik, die sicher auch schon jüngere Kinder beim Wettstreit und Leistungsdruck in der Grundschule beschäft und damit insgesamt eine doch spannende Story.
Fazit:
Nach 12 Jahren Funkstille taucht plötzlich ein dritter Teil des fliegenden Rentiers auf. Der kann sich optisch zwar kaum von anderen Animationsfilmen abheben, entpuppt sich aber als solides Familienabenteuer mit tiefgründiger Story. Damit wird „Niko“ auch den heutigen Kindern wieder gefallen.