Terrifier 3 |
Land/Jahr: USA 2024 |
Genre: Horror |
Regie: Damien Leone |
Darsteller: David Howard Thornton Elliott Fullam Jason Patric Lauren LaVera Samantha Scaffidi |
FSK: ab 18 Jahren |
Dauer: 125 Minuten |
Kinostart: 31. Oktober 2024 |
Label: Tiberius Film |
Eigentlich hat Sienna den möderischen Clown Art schon vor einigen Jahren enthauptet, doch so richtig kommt sie über das traumatische Erlebnis nicht hinweg. Ständig herrscht in ihr die Angst, dem mysteriösen Killer noch einmal zu begegnen. Und womöglich ist diese Angst auch gar nicht so unberechtigt: Sein kopfloser Körper macht sich längst auf den Weg, sein neues Haupt abzuholen, mit dem sich der Clown wieder zusammensetzen kann. Und da dauert es dann auch nicht lange, bis er sich erneut auf einen blutrünstigen Mordtrip begibt. Stets wortlos vergreift er sich an ahnungslosen Opfern, die er auf die brutalste und blutigste Weise hinrichtet. Mal im Einkaufszentrum, mal verkleidet als Weihnachtsmann. Und eines Tages vielleicht auch wieder vor Siennas Haustür, wo ihr einstiger Alptraum noch einmal zur Realität wird…
Kritik:
Kann ein guter Weihnachtsfilm eigentlich auch ein extrem blutiger Horrorfilm sein? Pünktlich zu Halloween schafft es eine kleine günstige Produktion längst zu einem neuen Hype: Die Kinosäle zu „Terrifier 3“ sind längst voll und mit „Art the Clown“ offenbar eine neue Kultfigur geboren, wie es das zuletzt „Scream“ in den 90ern gelungen ist.
Ein Kult-Bösewicht ist geboren
Doch was macht eigentlich den überraschenden Erfolg dieser Kult-Horrorreihe aus, die es inzwischen zum dritten Teil geschafft hat, obwohl weder ein großes Hollywood-Studio, noch ein allzu großes Budget hinter dem Streifen steht? Die Figur des bösen Killer-Clowns wird von Hauptdarsteller David Howard Thornton jedenfalls bereits auf grandiose Weise mit außerordentlichem Kult-Potential gespielt. Das mag auch daran liegen, dass „Terrifier 3“ eher ein Fun-Slasher ist, als ein ernsthafter gruseliger Horrorfilm. Obwohl der Blut- und Gewaltgrad äußerst hoch ist, sorgt der besondere sarkastische Humor des Films für den eigentlichen Spaßfaktor. „Art the Clown“ neigt dazu, seine Opfer auf verrückteste Weise nachzuäffen, seine Taten zu verhöhnen und sich mit seiner wortlosen Art insgesamt abnormal und durchgeknallt zu verhalten. Der Erfolg des Films wird schlussendlich von der großartigen Darstellung des Bösewichts getragen.
Exzessiver Torture Porn
Der Spaß am Morden funktioniert aber auch deshalb, weil die dargestellten Effekte keineswegs fotorealistisch aussehen. Es wird zwar mit Blut und Eingeweiden herumgeschmissen, wie es nur geht – in jeder Szene erkennt der Zuschauer allerdings, dass es sich um unreale Masken handelt. Ob ein Kopf gespalten wird, die Kettensäge durch den Unterleib eines Opfers geschoben oder Kinder beim Weihnachtsmann in die Luft gesprengt werden – „Terrifier 3“ zelebriert seine massive Übertreibung bei der Gewaltdarstellung und sudelt dabei sehr offensichtlich in Kunstblut und Kunsteingeweiden. Die Verwendung jeglicher Art von offensichtlichen Masken und Effekten auf die Spitze zu treiben, ohne sie zu kaschieren, sorgt für den eigentlichen Spaß bei eingefleischten Horrorfans. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes richtiger Torture Porn, der allerdings so stark überzeichnet ist, dass er das Publikum am Ende trotzdem kaum schockiert, sondern eben viel mehr spaßig unterhält.
Besonders schwarzhumorige Weihnachten
Dass der dritte Teil dann auch noch zu Weihnachten spielt, macht das Kult-Potential geradezu perfekt. Die exzessive Umsetzung eines Anti-Weihnachtsfilm bietet das Potential, zu einem ähnlichen Weihnachtskult zu werden, wie es etwa „Stirb langsam“ oder „Tödliche Weihnachten“ sind, die vergleichbar unromantisch und unweihnachtlich daher kommen. Und „Art the Clown“ auch noch verkleidet als Weihnachtsmann zu sehen, der in seinem Sack Bomben herumschleppt und der menschliche Köpfe als Spitze eines Weihnachtsbaums missbraucht, macht ohnehin gewaltigen Spaß. Vor allem jenen Weihnachtsmuffeln, die auf die x-te Wiederholung von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ nun wirklich keine Lust haben. Damit wird „Terrifier 3“ auch zu einem Film, den man nicht nur zu Halloween im Kino schauen kann, sondern zu Weihnachten auch am besten nochmal im Heimkino wieder auspackt. Die Zeitspanne zwischen Kinostart und Heimkino-Release ist ja bekanntlich nicht mehr allzu lang.
Fazit:
David Howard Thornton ist es mit seiner Darstellung des „Art the Clown“ gelungen, eine neue Horror-Kultfigur zu schaffen, wie es sie zuletzt vor Jahrzenten gegeben hat. Kombiniert mit einem exzessiven Gewaltgrad und einem überaus sarkastischen Humor begründet sich der Erfolg von „Terrifier 3“. Ein Muss für Horrorfans.