Transformers One |
Land/Jahr: USA 2024 |
Genre: Animation |
Regie: Josh Cooley |
Darsteller: - |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 104 Minuten |
Kinostart: 10. Oktober 2024 |
Label: Paramount Pictures |
Seitdem die Substanz Energon nicht mehr durch den Planeten Cybertron fließt, hat sich für die Roboter einiges geändert. Tag für Tag schuften die Minenroboter unter gefährlichen Bedingungen, um das Energon mühsam abzubauen, mit dem die Energie des Planeten sichergestellt wird. Ihr Anführer Sentinel Prime ist unterdessen schwer davon überzeugt, die Matrix der Führung, die das Energon zum Fließen brachte, wiederzufinden. Doch bis es soweit ist, werden die Minenroboter Orion Pax und D-16 zunächst zu besten Freunden. Vor allem Orion Pax sehnt es allerdings danach, mehr aus seinem Leben zu machen und Cybertron zu zeigen, dass die Minenroboter mehr können, als nur Handwerksarbeit. Die fehlende Fähigkeit, sich zu transformieren, könnte bei diesem Vorhaben allerdings ein Hindernis darstellen. Und die Tatsache, dass die beiden dabei auf eine Verschwörung bis in die obersten Ebenen stoßen, macht es auch nicht gerade leichter…
Kritik:
Die Transformers-Reihe, die inzwischen sieben Realfilme umfasst, erfreut sich auch nach fast zwanzig Jahren immer noch großer Beliebtheit. Bekannt für ihre eindrucksvollen Effekte, kam es umso überraschender, dass das neueste Prequel „Transformers One“ tatsächlich ein Animationsfilm werden sollte. Vielleicht kann der Film aber auch gerade damit besonders viele Fans gewinnen?
Transformers ohne Menschen
Inhaltlich spielt der Animationsfilm nämlich deutlich vor dem ersten „Transformers“-Realfilm. Es geht um die Entstehung der Decepticons, die Vorgeschichte von Optimus Prime und auch das Leben auf dem Transformers-Heimatplaneten Cybertron. Die Besonderheit dabei: „Transformers One“ ist damit der erste Film der gesamten Reihe, der keine einzige menschliche Figur vorzuweisen hat. Mit überraschendem Tiefgang erzählt das Prequel vom Leben und den gesellschaftlichen Strukturen auf Cybertron. Wir beobachten die Transformers bei ihrer Arbeit, bei ihren Konflikten mit einer außerirdischen Spezies und auch bei den politischen Machtgefügen. Damit könnte der Film deutlich näher an den Comics sein, verleiht den Figuren, die bei Michael Bays Realverfilmungen oftmals nur für oberflächliche Action herhalten durften, aber eine erstaunliche Tiefe, wie wir sie von den „Transformers“ bisher nicht kannten.
Blade Runner trifft Cybertron
Diese Tiefe macht sich dann auch insgesamt beim gelungenen Science-Fiction World Design bemerkbar. Insgesamt erinnert die Welt auf Cybertron dabei an eine Mischung aus „Blade Runner“ und „Cyberpunk 2077“. Eine Welt geformt aus futuristischer Technologie, riesigen Wolkenkratzern und fliegenden Zügen gibt einen spannenden Einblick, wie Cybertron wohl ausgesehen haben mag. Da ist es fast schon ein bisschen schade, dass die eigentliche Story doch eher aus der Sci-Fi-Klischeeschublade kommt: Die Geschichte um eine politische Verschwörung, staatliche Unterdrückung und über Freunde, die zu Feinden werden, erscheint wenig innovativ. Auf der emotionalen und dramaturgischen Ebene funktioniert das Prinzip natürlich auch heute noch, inhaltlich bietet die Story aber auch bei weitem kein neues „Dune“. Die Charakterentwicklung zwischen Orion Pax und D-16 bleibt dafür stets nachvollziehbar und sympathisch. Als Buddy Movie funktioniert „Transformers One“ an der Stelle hervorragend.
Action statt Kinderfilm
Publikum, das nun allerdings auf die Idee kommt, auf Grund der Animationen handele es sich um einen Kinderfilm, werden schnell eines Besseren belehrt: Genauso wie die Realverfilmungen kommt „Transformers One“ mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren daher. Das hat auch seinen Grund, denn hinsichtlich der Actiondarstellung ist der Animationsfilm keineswegs zurückhaltender oder weniger brutal. Bei den Science-Fiction-Kämpfen zwischen den Transformers kann es ziemlich rasant, heftig und brutal zugehen, sodass der Film eher an den Gewaltgrad japanischer Animes für Erwachsene erinnert, als amerikanische Animationsfilme von Pixar. Den Comic-Fans wird jedoch besonders gefallen, dass „Transformers One“ auch bei diesem Punkt erstaunlich nah an der Vorlage bleibt.
Fazit:
Für Überraschungen sorgt bereits, dass der neueste „Transformers“-Film als Animationsfilm inszeniert wurde, statt sich in die Reihe der Realverfilmungen einzureihen. Der Verzicht auf menschliche Figuren, der erstaunliche Tiefgang bei der Darstellung der Gesellschaft auf Cybertron und die Ausarbeitung der Charakterentwicklung überrascht bei „Transformers One“ aber ebenfalls auf erfreuliche Weise.