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    Alien: Romulus

    Alien: Romulus

    Land/Jahr:
    USA 2024
    Genre:
    Sci-Fi-Horror
    Regie:
    Fede Alvarez
    Darsteller:
    Cailee Spaeny
    David Jonsson
    Archie Renaux
    Isabela Merced
    Spike Fearn
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    119 Minuten
    Kinostart:
    15. August 2024
    Label:
    Walt Disney Studios
    Motion Pictures

    Ein besonders glückliches Leben hat die Waise Rain Carradine nicht gerade. Sie verdient ihren Lebensunterhalt als Lohnsklave auf einer Minenkolonie der Firma Weyland-Yutani. Ihr einziger Verwandter: Der Androide Andy, den sie seit vielen Jahren für eine Art Bruder hält. Gemeinsam mit ihm und einigen Freunden schmiedet sie den Plan, die Kolonie endgültig zu verlassen und eine neue, schönere Heimat auf dem weit entfernten Planeten Yvaga III zu finden. Dumm nur, dass sie mit einer offiziellen Ausreiseerlaubnis wohl nicht rechnen kann und sie nur mit Hilfe von Kryokapseln in der Lage sein werden, ihr Ziel jemals auf eigene Faust zu erreichen. Eine verlassene Raumstation im Orbit der Kolonie, dessen Hälften jeweils auf die Namen Romulus und Remus hören, soll die notwendigen Technologien beinhalten. Doch kaum dort angedockt, stellen die Freunde fest, dass die Station wohl aus guten Gründen zurückgelassen wurde: Eine außerirdische Kreatur verbirgt sich auf der Raumstation und macht schon bald Jagd auf die verzweifelten Freunde.

    Kritik:
    Im Weltall nichts Neues? Seit 45 Jahren schon gruseln sich Fans des gepflegten Science-Fiction-Horrors vor den Kinoleinwänden und kommen bereits zum siebten Mal in den Genuss, einen Film dieses Franchises zu sehen. Nun aber geht es zurück zu den Anfängen: „Alien: Romulus“ spielt inhaltlich zwischen dem ersten und dem zweiten Teil und bringt damit interessante Ansätze zur Ausgestaltung des Filmuniversum mit.

    Ein kapitalistisches Universum
    Echte Science-Fiction-Fans dürfte das zunächst einmal ziemlich freuen: Bevor es zum ersten Kontakt mit dem gruseligen und blutrünstigen Außeridischen kommt, werden wir eingeführt in eine gesellschaftliche Story, wie sie auch aus „Star Trek“ und vergleichbaren Serien stammen könnte. „Alien: Romulus“ gestaltet ein Leben auf einer Minenkolonie aus, geprägt von Unterdrückung, Sklaverei und Unfreiheit. Immerhin im Ansatz gibt es einen Einblick darin, wie das Leben in einem extrem kapitalistischen Planetenbündnis aussehen könnte, angeführt von der skrupellosen Weyland-Yutani Gruppe, dessen Logo selbst über das Fandom dieses Franchises hinaus bekannt ist. Statt stupider Horroraction gibt es also Sci-Fi-Tiefgang, wie man ihn so nicht erwartet hätte und der damit auch die Charaktere bestens einführt.

    Die Freunde und der Android
    Dabei handelt es sich durchaus um eine Truppe, die tief und interessant genug ist, um dem Zuschauer ans Herz zu wachsen. Eine Gruppe aus Freunden und einem Androiden, die lediglich sehnsüchtig auf der Suche nach einer neuen Heimat und einem besseren Leben ist. Manche davon vielleicht nicht immer ganz intelligent und vielleicht sogar nervig, vor allem Cailee Spaeny in der Hauptrolle der liebenswerten Rain präsentiert sich jedoch als gelungene Identifikationsfigur für die Zuschauer, die es leicht macht, bei ihrem Schicksal mitzufiebern. Android Andy, gespielt von David Jonsson, ist wiederum eine moderne und spannende Neuerung, die einen gewissen roten Faden durch den Film zieht. Mit einer Mischung aus Data und humanoidem Militärdroiden stellt er eine Art Ankercharakter dar, der das besondere Interesse des Publikums weckt und den restlichen Figuren ein wenig die Show stiehlt. Zugleich gelingt es „Alien: Romulus“ damit auf interessante Weise den aktuellen Zeitgeist zu bedienen und auf die Vorbehalte gegenüber künstlischer Intelligenz anzuspielen, ohne albern zu wirken.

    Im Weltall ist es dunkel und still
    Nicht allzu lange soll es jedoch dauern, bis auch „Alien: Romulus“ in die Traditionen der Alien-Reihe schlüpft: Im Kern geht es schließlich noch immer um die blutrünstige Kreatur, die Jagd auf ihre Opfer macht und dabei auch mit extremer Säure um sich wirft. Da kann Regisseur Fede Alvarez hervorragend an die bekannten Muster anknüpfen: Hier gibt es Spannung statt Action, geprägt von Dunkelheit und dichter Atmosphäre. Gleichzeitig ist „Romulus“ damit der vielleicht intensivste Film der Alien-Reihe seit den ersten beiden Meisterwerken. „Alien: Romulus“ schafft es, den Zuschauer in Angst und Schrecken zu versetzen, während die mysteriöse Saat sich immer weiter auf der Station ausbreitet. Obwohl die Aliens seit 45 Jahren auf die gleiche Art und Weise morden, hat sich die Wirkung beim neuesten Teil keineswegs reduziert. Im Gegenteil: Alvarez gelingt es perfekt, durch den Einsatz von Dunkelheit, Stille und Temperaturen den Zuschauer mit enormer Hochspannung zu fesseln und damit den intensivsten Alien-Film seit Jahrzehnten abzuliefern.

    Fazit:
    Spannung statt Action: Mit „Alien: Romulus“ setzt Fede Alvaraz erneut auf eine dichte Atmosphäre durch Dunkelheit und fantastisches Sounddesign. Hinzu kommt eine gelungene Sci-Fi-Hintergrundstory und interessante Charaktere. Der beste „Alien“-Film seit James Cameron.