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    Challengers – Rivalen

    Challengers – Rivalen

    Land/Jahr:
    USA 2024
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Luca Guadagnino
    Darsteller:
    Zendaya
    Josh O'Connor
    Mike Faist
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    131 Minuten
    Kinostart:
    25. April 2024
    Label:
    Warner Bros.

    Die junge Tashi Duncan gehörte einst zu den besten Tennisspielerinnen der Welt. Seit ihrem schwerwiegenden Unfall hat sie ihre alte Form jedoch nie wieder erreicht. Als Trainerin unterstützt sie stattdessen ihren Ehemann Art Donaldson, dem es aktuell etwas schwerfällt, Siege nach Hause zu bringen. Um endlich wieder Erfolge zu feiern, zwingt sie ihn an einem zweitklassigen Challenger-Turnier teilzunehmen. Das Problem dabei: Beim Hauptrivalen handelt es sich um Patrick Zweig, der sich auch im Privatleben des Paares als ernstzunehmender Rivale entpuppt hat. Patrick ist nämlich der ehemalige Lebensgefährte von Tashi und war einst auch der beste Freund ihres Ehemanns Art. Nach einer missglückten Dreicksbeziehung müssen Patrick und Art ihre Rivalität nun auf dem Tennisplatz austragen…

    Kritik:
    Ein Erfolgsrezept für gute Dramen ist seit je her der „gute alte“ Sportfilm. Dass auch Tennis hier durchaus dazu gehört, haben erstklassige Streifen wie „King Richard“ oder „Borg McEnroe“ bereits bestens bewiesen. „Challengers – Rivalen“ versucht das Genre allerdings noch auf eine etwas andere Ebene zu heben.

    Dreiecksbeziehung statt Tennis
    Spannung kann der neueste Streifen von Luca Guadagnino bereits recht schnell aufbauen. Der turbolente Schlagabtausch auf dem Platz, bei dem der Ball blitzschnell über das Netz fliegt, sorgt bereits optisch für eine gewisse Unterhaltung und wird von Guadagnino nach üblichen Genremustern inszeniert. Der eigentlich interessante Schauplatz spielt allerdings drumherum: Eigentlich handelt „Challengers“ nur vordergründig vom Tennis, im Kern geht es um eine nicht ganz so gelungene Dreiecksbeziehung. Immerhin haben es die beiden Hauptfiguren Patrick und Art gleichermaßen auf die hübsche Profi-Spielerin Tashi, gespielt von Zendaya, abgesehen. Was als offene Beziehung, bei der die Spielerin mit beiden Männern eine Affäre startet, beginnt, entwickelt sich zunehmend zu jenem Konflikt, der eigentlich titelgebend für den Film ist: Aus Freunden werden Rivalen. Und das eben nicht nur auf dem Platz.

    Ein non-verbaler Showdown
    Guadagnino nutzt dabei den intelligenten Kniff, die beiden männlichen Hauptdarsteller auch nonverbal interagieren zu lassen. Im ersten Drittel des Films deutet das Drama an, welche Mimik und Gestik eine bestimmte Form der Kommunikation zwischen zwei Spielern auf dem Platz andeuten. Kommt es dann erst einmal zu einem Match, müssen die beiden Gegner nicht mehr aktiv miteinander sprechen, sondern deuten bestimmte Äußerungen und Kommentare mit besonderen Hand- oder Armbewegungen an. Im rivalisierenden Kampf zwischen den beiden ehemaligen Freunden zieht „Challengers“ daraus seine eigentliche Spannung und Dramatik: Das nonverbale Ausdiskuttieren ihrer problematischen Beziehung zu Tashi gehört zu den Stärken des Films und kann das Publikum vor allem in der letzten halben Stunde auf dem Weg zum finalen Showdown packen.

    Abgefahrene Ballkamera
    Dabei zeigt sich auch, dass „Challengers“ sich sogar optisch sehen lassen und von anderen Sportfilmen abheben kann. Die Inszenierung des Showdown-Tennismatches läutet sozusagen eine neue Art der Sportdarstellung ein. Die Kameraführung aus Ballperspektive, die sich im rasanten Flug von einem Spieler zum nächsten begibt, ist in dieser Form einzigartig und legendär. Gewöhnungsbedürftig ist da schon eher die Charts-Hintergrundmusik, mit der zahlreiche dramatische Szenen plötzlich begleitet werden. Aus Sicht der einen mag das dem Film einen recht modernen Touch verleihen, andere Zuschauer ecken hier ein wenig an und finden die Musikuntermalung zuweilen ein wenig unpassend. Dem harmonischen Zusammenspiel zwischen den männlichen Hauptdarstellern und Zendaya stört das allerdings nicht und für den Zuschauer ist es zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar, was die männlichen Figuren an dieser Spielerin finden.

    Fazit:
    Der Tennisfilm „Challengers“ macht den Sport zum Nebenschauplatz und stellt stattdessen eine Dreicksbeziehung in den Vordergrund. Die brilliert vor allem in ihren dramatischen non-verbalen Momenten und kann außerdem mit einer abgefahrenen Kameraführung begeistern.