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    Madame Web

    Madame Web

    Land/Jahr:
    USA 2024
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    S. J. Clarkson
    Darsteller:
    Dakota Johnson
    Sydney Sweeney
    Celeste O'Connor
    Isabela Merced
    Tahar Rahim
    Adam Scott
    Emma Roberts
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    117 Minuten
    Kinostart:
    14. Februar 2024
    Label:
    Sony Pictures

    Die 30-jährige Cassandra macht ihren Job wirklich mit Leidenschaft: Seit vielen Jahren ist sie überzeugte Sanitäterin in New York und lebt dafür, möglichst vielen Menschen das Leben zu retten. Doch ihr eigenes bringt sie dabei manchmal in Gefahr. Bei dem Versuch, einen Fahrer aus seinem Auto zu befreien, stürzt sie selbst von einer Brücke und erlebt zum ersten Mal eine Nahtoderfahrung. Damit lernt sie jedoch auch ihre besonderen Kräfte kennen. Offensichtlich ist Cassandra in der Lage, einige Minuten in die Zukunft zu blicken und schreckliche Ereignisse vorherzusagen. Als sie dann auch noch vorhersieht, wie drei junge Mädchen von einem mysteriösen Killer mit Superkräften ermordet werden, beschließt sie kurzerhand, einzugreifen und die Mädchen zu beschützen. Dabei ahnt sie allerdings noch nicht, dass ihre Fähigkeiten bis zu ihrer Geburt zurück reichen…

    Kritik:
    Superkräfte von einer Spinne? Dafür braucht es nicht zwingend unbedingt Spider-Man. Tief im Amazonasgebiet findet sich nämlich noch eine ganz besondere Gattung der Spinnen, dessen Biss seinem Opfer übernatürliche Kräfte verleiht. Damit sind dann auch schon Madame Web und ihre Schützlinge geboren.

    Hellsehende Spider-Woman
    Bei den Fähigkeiten unterscheiden sich diese spinnenartigen Superhelden aber sehr. Statt nämlich ein Spinnennetz zu verschießen und damit an den Häuserfassaden entlang zu schwingen, erhält Cassandra Webb eher hellseherische Fähigkeiten. In kurzen Visionen kann sie schreckliche Ereignisse in der nahen Zukunft vorhersehen – um sie anschließend zu verhindern. In ähnlicher Form aber auch ihr Widersacher, der durchaus spinnenartig in der Lage ist, Wände hinauf zu krabbeln: Ezekiel, der sein Spinnenkostüm längst parat hat, sieht im Schlaf Visionen von seinem Tod, statt die nächsten Minuten. Warum sich die Fähigkeiten der einzelnen Figuren trotz gleicher Ursache unterscheiden, bleibt als Erklärung zwar schuldig, dass Ezekiel seinen Tod aber verhindern möchte, versteht sich von selbst.

    Wibbly-wobbly Marvel Stuff
    Für Science-Fiction-Fans macht das die Story recht interessant, da die üblichen Zeitparadoxa auftreten. Die Frage danach, ob sein möglicher Tod womöglich nur deshalb auftritt, weil er von diesem weiß und mit der Jagd nach den Täterinnen überhaupt erst den Wunsch nach seiner Tötung aufkommen lässt, stellt sich zwangsläufig. Erschafft der Bösewicht also indirekt die zukünftigen Superheldinnen selbst? Zugleich führen diese Gedanken aber auch schon zwangsläufig zu schwerwiegenden Logikfehlern, die sich als große Schwäche des Films entpuppen. Gelingt es den Superheldinnen den Ablauf seines Todes zu verändern, müsste er dies nicht ebenso vorhersehen können? Ganz zu schweigen von ganz anderen ziemlich idiotischen Drehbucheinfällen. Da kommt es etwa zur Totalüberwachung mit NSA-Technologie – aber Madame Web kann trotzdem auf einen anderen Kontinent fliegen, ohne dass dies auffällt. Wenn Logikfehler in dermaßen offensichtlichem Maße auftreten, verliert ein Film am Ende wohl auch den letzten Zuschauer vor lauter Dummheit.

    2000er sind jetzt Retro
    Daran können auch die drei Hauptdarstellerinnen neben Dakota Johnson nichts ändern, verhalten sich die zukünftigen „Spider-Woman“ aus Sydney Sweeney, Celeste O’Connor und Isabela Merced nämlich leider wirklich nicht weniger dämlich. Gerade erst von einem mordenden Killer gejagt, vor dem sie sich nun verstecken müssen – da tanzen sie auch schon in einem Diner auf dem Tisch. Der Überwachung unbedingt entgehen müssen, aber trotzdem quer durch die Stadt fahren und aus dem Fenster schauen – alles kein Problem. Selbst Jugendliche können letztendlich kaum dermaßen dumm sein. Es sei denn, „Madame Web“ versucht damit auch eine gar nicht so witzige Anspielung an die 2000er und greift damit eigentlich die Generation dieser Zeit an. Denn was sonst die 80er und 90er sind, wird im neuesten Marvel kurzerhand bei den 2000ern zum Retro erklärt. Einen niedrigen IQ aller Beteiligen offenbar inklusive. Besonders irritierend: Dabei hatte man nicht einmal einen Wink in Richtung Spider-Man aus dem gleichen Zeitraum übrig. Kein Easter Egg, kein kleiner Spidey-Witz. „Madame Web“ ignoriert an dieser Stelle jegliches Fanservice-Potenzial.

    Fazit:
    Die Idee hatte viel Potenzial, das Sci-Fi-Fans hätte begeistern können: „Madame Web“ sollte das Spiderman-Universum mit hellseherischen Fähigkeiten und spannenden Zeitparadoxa erweitern. Leider scheitert die Geschichte vor allem an der Dummheit des Drehbuchs und der Figuren. Und schlussendlich auch an ihren zahlreichen, extrem offensichtlichen Logikfehlern.