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    The Creator

    The Creator

    Land/Jahr:
    USA 2023
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Gareth Edwards
    Darsteller:
    John D. Washington
    Madeleine Y. Voyles
    Gemma Chan
    Ken Watanabe
    Sturgill Simpson
    Allison Janney
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    133 Minuten
    Kinostart:
    28. September 2023
    Label:
    Walt Disney Studios
    Motion Pictures

    Im Jahre 2065 hat sich für die Menschheit alles verändert. Künstliche Intelligenz ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass sie vom Menschen nur noch durch einige wenige optische Merkmale zu unterscheiden ist. Doch sie hatte längst auch weitreichende Folgen: Die amerikanische Großstadt Los Angeles wurde von einer Atombombe vernichtet, die durch den Befehl einer künstlichen Intelligenz gezündet wurde. Die gesamte westliche Welt hat die KI seitdem verboten. Das ferne Asien schloss sich dieser Strategie jedoch nicht an, forscht weiter an der künstlichen Intelligenz und hält diese inzwischen für dem Menschen ebenbürtig. Die Bedenken des Westens werden dort nicht geteilt. Special Forces-Agent Joshua wird deshalb gemeinsam mit seinem Team beauftragt, die KI-Stützpunkte in Asien zu vernichten und den Architekten der KI ausfindig zu machen. Denn die Amerikaner sind überzeugt, dass dieser bereits über eine neuartige verheerende Waffe verfügt, die dem Kampf gegen die KI ein endgültiges Ende setzen könnte…

    Kritik:
    Nachdem der wohl langersehnteste Sci-Fi-Blockbuster „Dune“ bereits ins kommende Jahr verschoben wurde, ist „The Creator“ in aller Munde. Der Science-Fiction-Streifen um die Auswirkungen einer künstlichen Intelligenz gilt als der große Hoffnungsträger für die Kinos, den Science-Fiction-Liebhaber vor die Leinwand zu locken. Das könnte ihm auch gelingen.

    Mass Effect trifft Star Wars
    Mit seinen gerade einmal knapp 80 Millionen Dollar in der Produktion gilt „The Creator“ – für Disneys Verhältnisse – dabei sogar als ausgesprochen günstig. Überraschend ist das angesichts der effektreichen Optik des Streifens allemal: Regisseur Gareth Edwards ist es gelungen, hier einen optisch opulenten Sci-Fi-Blockbuster in die Kinos zu bringen, der vielleicht wirklich ein echter Ersatz für „Dune“ in diesem Herbst sein dürfte. Das Design des Films erinnert dabei an eine Mischung aus „District 9“ mit seinen Kampfrobotern in engen Slums, „Star Wars“ mit den wandelnden Androiden und „Mass Effect“ mit Blick auf die eindrucksvolle Militär-Raumstation USS Nomad, die stets wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der asiatischen Bevölkerung schwebt, stets darauf wartend, die nächste Rakete auf eine vermeintliche Basis der künstlichen Intelligenz abzuschießen. Eine Säuberung, die dank Laser-Zielsysteme, schwebende Polizeidrohnen und Kampf-Androiden das Herz des Sci-Fi-Fans schnell höher schlagen lässt.

    KI – ein Segen oder Fluch?
    Dass der Film außerdem an die neueren Verfilmungen von „Star Wars“ erinnert, mag auch an seinen Machern liegen: Gareth Edwards war schließlich auch für „Rogue One“ verantwortlich, einem der beliebtesten aller Star Wars-Spin Offs. Seine Handschrift, wenn die Androiden über weitläufe Felder schreiten, kaum zu übersehen. Sowohl beim Creature Design, als auch in den Kampfszenen. Er ist zugleich dafür bekannt, bei bekannten Geschichten auch mal etwas neuere Wege zu gehen. Das macht „The Creator“ schnell interessant, denn die Figuren und Fronten sind nicht so schwarz-weiß, wie zunächst angenommen. Bereits in den ersten Minuten scheint dem Zuschauer unklar zu sein, ob er sich wirklich auf die Seite des vermeintlichen Helden stellen soll. Im späteren Verlauf wagt der Film dann etwas, was in diesem Genre doch untypisch ist: Er stellt sich – anders als etwa „Terminator“ – auf die Seite der KI, entwickelt sich gar zu einem ausgeprägt anti-amerikanischen Film. Die Entwicklung dabei stets subtil: Kleine Schlüsselmomente sorgen dafür, die Zweifel des Helden an seiner Mission nachvollziehbar zu machen und verleihen ihm eine natürliche Charakterentwicklung.

    Tiefgang wird nur angedeutet
    Edwards verpasst seinem „Creator“ sogar einen Tiefgang, den wir von seinen bisherigen Arbeiten so nicht gewohnt waren. Oder zumindest gibt der Streifen einen gewissen Anreiz zum Nachdenken, denn zahlreiche Thematiken werden lediglich kurz angeschnitten, dann aber nicht so umfangreich ausgearbeitet, wie man sich das gewünscht hätte. Neben der künstlichen Intelligenz erinnert uns etwa die Möglichkeit des ewigen Lebens durch eine Kopie des Gehirns in einen sogenannten „Simulant“ ein wenig an „Black Mirror“. Der Unterschied zwischen KI und Simulant wird in „The Creator“ aber kaum bis oberflächlich ausgearbeitet. Ebenso andere zwar sichtbare, aber kaum erwähnte Themen wie die Unterschiede zwischen verschiedenen KI- und Androidenversionen. Und auch eine Differenzierung zwischen Robotern, bzw. Androiden und einer digital vernetzten KI findet nicht statt. Schlussendlich ist „The Creator“ damit zwar sicherlich der bisher beste Science-Fiction-Film des Jahres, unter der Oberfläche findet sich aber nicht so viel Tiefgang, wie der Streifen auf den ersten Blick suggeriert.

    Fazit:
    Ein würdiger Herbstersatz für „Dune“: Gareth Edwards Science-Fiction-Spektakel überzeugt mit seinem herausragenden World Buildung, sowie einem außergewöhnlichen und aufregenden Blickwinkel, behält hinter der Fassade aber nicht den Tiefgang, den er oberflächlich suggeriert. Genrefans werden hier dennoch den unterhaltsamsten Sci-Fi-Film des Jahres finden.