Asterix & Obelix im Reich der Mitte |
Land/Jahr: F 2023 |
Genre: Komödie |
Regie: Guillaume Canet |
Darsteller: Guillaume Canet Gilles Lellouche Linh Dan Pham Julie Chen Vincent Cassel Marion Cotillard Zlatan Ibrahimovic |
FSK: ab 6 Jahren |
Dauer: 112 Minuten |
Kinostart: 18. Mai 2023 |
Label: Leonine |
Beim Teutates: Mit diesem außergewöhnlichen Besuch haben die Gallier ganz bestimmt nicht gerechnet. Ausgerechnet Fu Yi, die Tochter der chinesischen Kaiserin besucht das gallische Dorf, nachdem sie wegen eines Staatsstreichs aus ihrer Heimat geflüchtet ist. Die starken und legendären Krieger bittet sie daher um Hilfe, um in ihrer Heimat wieder für Recht und Ordnung zu sorgen. Nach anfänglichem Zögern begeben sich Asterix & Obelix daher auf die weite Reise nach China, um es mit den Feinden des „Reiches der Mitte“ aufzunehmen – und auch ganz neue Geheimnisse über sich selbst zu entdecken. Dumm nur, dass auch der römische Machthaber Cäsar bei dem Konflikt mitmischt und schon bald zu einem weiteren Feind der Chinesen und der Gallier wird…
Kritik:
Die französischen Comics und Zeichentrickfilme rund um „Asterix & Obelix“ begeistern seit Generationen zahlreiche Fans. Über die Realverfilmungen scheiden sich jedoch seit je her die Geister. Erst recht, wenn die Reihe nun sogar neue Szenarien erfindet: Das „Reich der Mitte“ basiert nämlich erstmals nicht auf einem der Comics, sondern ist eine neue Idee der Filmemacher. Ob diese Strategie allerdings auf geht?
Ein gänzlich neuer Cast
Für Veränderungen ist die Realfilm-Reihe aber offenbar ohnehin offen. Nicht nur neue Geschichten soll es geben, um die Filme fortsetzen zu können, sondern auch bei der Besetzung hat sich einiges geändert: Gerard Depardieu ist – vermutlich auch auf Grund seiner privaten Eskapaden – nicht mehr mit von der Partie, stattdessen schlüpfen nun Gilles Lellouche und Guillaume Canet in die Rollen der Kultfiguren Asterix und Obelix. Und zugegeben: Die Kostüme und Masken sind dabei so gut, dass wir den Unterschied auf den ersten Blick gar nicht merken und zunächst einmal denken, hier immer noch die gleichen Darsteller zu sehen. Ob die Modernisierung allerdings passt, darüber lässt sich bei Dialogen über Veganismus und Feminismus, die bei Asterix nun wirklich mehr als aufgesetzt wirken, allerdings streiten.
Humor bis zur Lächerlichkeit
Generell entpuppt sich „Asterix & Obelix im Reich der Mitte“ ohnehin als insgesamt ziemlich alberner Film mit unfassbar flachem Humor. Das fängt schon bei den lächerlichen Namensgebungen der Figuren an, die uns doch eher Kopfschütteln lassen, als uns wirklich zu belustigen: So darf etwa Fußballstar Zlatan Ibrahimovic erstmals in die Rolle des Antivirus schlüpfen und mit den Chinesen „Deng Tsin Quin“ (sprich: Dancing Queen) und „Winzi Ling“ ist man dann endgültig im Bereich des grenzdebilen Humor angekommen. Ob das irgendein Zuschauer oberhalb von zehn Jahren lustig findet – darüber lässt sich wohl streiten. Aber immerhin: „Asterix“ ist schließlich seit je her ein Familienfilm und da darf alberner Humor für Kinder durchaus auch mal seinen Platz finden. Leider setzen sich aufgesetzte Gags, die nicht einmal ein Schmunzeln bei erwachsenen Zuschauern auslösen, über den gesamten Film hinweg fort.
Buddy-Movie mit fehlendem Charme
Dabei hat die Komödie ja eigentlich durchaus ihre Qualitäten. Als reines Buddy-Movie funktioniert das Duo aus Asterix und Obelix schließlich auch als Realfilm immer noch gut. Die Witze über ihre körperlichen Eigenheiten funktionieren dann immerhin ganz gut und vor allem bei der Suche nach Freundschaft und Liebe wecken die beiden Kultfiguren schnell Sympathien beim Zuschauer. Man fühlt doch ein bisschen mit, wenn sich die liebevollen Gallier auf einmal streiten und sich beste Freunde plötzlich aus dem Weg gehen. Leider sind Canet und Lellouche allerdings gezwungen, den Film mit ihren beiden Figuren komplett allein zu tragen. Das gelingt halbwegs, aber vor allem das Drehbuch von insgesamt eher fragwürdiger Qualität steht ihnen dabei oftmals im Weg. Den Charme der alten Zeichentrickfilme erreicht der Streifen jedenfalls zu keinem Zeitpunkt. Man könnte auch sagen: Eigentlich sind die Realfilme nach wie vor überflüssig.
Fazit:
Das Duo aus Asterix und Obelix mag als Buddy-Movie auch in einer Realverfilmung durchaus funktionieren, mit dem mangelhaften Drehbuch und dem grenzdebil albernen Humor erreicht „Asterix & Obelix im Reich der Mitte“ jedoch leider nie auch nur annähernd den Charme der alten Zeichentrickfilme.