Guardians of the Galaxy Vol. 3 |
Land/Jahr: USA 2023 |
Genre: Science-Fiction |
Regie: James Gunn |
Darsteller: Chris Pratt Zoe Saldana Karen Gillan Sean Gunn Dave Bautista |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 150 Minuten |
Kinostart: 3. Mai 2023 |
Label: Walt Disney Studios Motion Pictures |
Nach den anstrengenden Kämpfen gegen Thanos versuchen die Guardians of the Galaxy, Knowhere zu einem sicheren Hafen für alle Lebewesen zu machen. Ganz so sicher ist es dort bisher allerdings nicht, wie sie bei einem jüngsten Angriff feststellen müssen. Bei diesem wird ausgerechnet ihr treuer Begleiter Rocket schwer verletzt – und jegliche Versuche, den sprechenden Waschbär zu retten, scheinen zunächst vergeblich. Nur die Daten eines mysteriösen Biotechnologie-Unternehmens könnten den Guardians dabei helfen, das Leben ihres Begleiters zu retten. Doch während sie den Geheimnissen um Rockets Vergangenheit dabei immer näher kommen, geraten sie auch an den verrückten Wissenschaftler High Evolutionary, der die perfekten Lebewesen heranzüchten will, um eine bessere Gesellschaft auf einem neuen Planeten zu erschaffen – der „Gegen-Erde“. Einmal mehr müssen die Guardians of the Galaxy also nicht nur ihren Freund, sondern gleich das ganze Universum beschützen…
Kritik:
Die legendären „Guardians of the Galaxy“ gehören bei den Fans des Marvel Cinematic Universe wohl zu den beliebtesten Leinwandhelfen. Das liegt vor allem an der bunt zusammengewürfelten Truppe mit ihrem lockeren Humor und den legendären Hits aus den 70ern und 80ern, die für den „Awesome Mix“, den Soundtrack des Films sorgen. Inzwischen gehen die Superhelden in die bereits dritte Runde.
Ansehnliches Popcorn-Kino
Natürlich ist den meisten Fans dieses Popcorn-Kinos dabei schon ungefähr klar, was sie hier zu erwarten haben: Möglichst spektakuläre Bilder und Effekte, eine vergleichsweise dünne Story und lockere Sprüche zwischen der beeindruckenden Action. Und genau damit fängt „Guardians of the Galaxy 3“ natürlich auch gleich an, wenn der erste Kampf nicht lange auf sich warten lässt. Eindrucksvoll sind die Bilder natürlich nach wie vor, wenn die Superhelden mit ihren besonderen Fähigkeiten in den Kampf ziehen, auch wenn ein bisschen Vorwissen aus den vorherigen beiden Teilen an der Stelle sicherlich nicht schaden kann, um die Hintergründe um den Ort „Knowhere“ nachvollziehen zu können. Der dritte Teil verzichtet auf große Erklärungen, schon deshalb, weil sich auch Neulinge wohl recht schnell in den Film hineinfinden werden.
Auf dem Weg zum Trash
Ganz im Sinne des „Villain of the Day“ bekommen es die Helden aber natürlich wieder mit einem anderen, neuen Gegenspieler zu tun. Der „High Evolutionary“ macht ein verrücktes Wissenschaftslabor voller tierisch-humanoider Experimente zum neuen Schauplatz des Films und sorgt mit seiner organischen Raumstation zugleich auch schon für den ersten Augenschmaus in „Guardians of the Galaxy 3“. Der Name des neuen Bösewichts lässt allerdings auch schon erahnen: Der dritte Teil der Reihe begibt sich allmählich auf die Trash-Schiene. Allzu viel Mühe für große Kreativität gibt man sich hier eigentlich kaum noch und so manche Teile des Films sind so drüber, dass sie eigentlich schon albern erscheinen. Spätestens bei den „Orgoldaten“, den mehr als seltsam gekleideten Soldaten der Corporation stellt sich der Zuschauer die Frage, ob er hier wirklich noch AAA-Kino von Marvel sieht, oder einen lächerlichen Trash-Sci-Fi-Streifen auf B-Filmniveau.
Humor – pubertär, statt gekonnt
Das setzt sich dann leider auch beim Humor des Streifens fort: Haben sich die vorherigen beiden Teile noch Mühe gegeben, sich einigermaßen ernstzunehmen und punkteten dann mit gekonnten, zielsicheren Gags, entwickelt sich „Guardians of the Galaxy 3“ schon fast zu pubertärem Slapstick. Die teilweise wahrlich grenzdebilen Witze des Streifens dürften vor allem ein Publikum begeistern, dessen Alter unterhalb der Altersfreigabe des Films liegt. Fast schon erstaunlich ist es, dass ausgerechnet Ex-Wrestler Dave Bautista noch den unterhaltsamsten Part der ganzen Truppe abliefert, obwohl wir schauspielerisch von diesem womöglich am wenigstens erwartet hätten. Bautista mausert sich jedoch inzwischen zum Sympathieträger zwischen all den Albernheiten und Lächerlichkeiten, die „Guardians of the Galaxy“ hier inzwischen auffährt.
Rocket im Fokus
Immerhin – und das kommt jetzt überraschend – kann der dritte Teil jedoch wesentlich mehr bei der Story punkten als sein Vorgänger. So steht vor allem der sprechende Waschbär und Publikumgsliebling Rocket im Vordergrund. „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ enthüllt dabei die gesamte Vorgeschichte des Waschbären und bringt dem Publikum näher, wie die Sprachfähigkeiten des Tieres eigentlich entstanden sind. Dabei geht der Film auch auf Freundschaften, Schicksalschläge und innerste Wünsche des Helden verstärkt ein, was Fans der Reihe sicherlich hervorragend gefallen dürfte. Zugleich wird der Film damit wohl auch der emotionalste und traurigste Marvel-Streifen aller Zeiten. So ist man die Reihe jedenfalls bisher nicht gewohnt und womöglich findet die neue Perspektive sogar ihre ganz eigenen Fans.
Fazit:
Der neueste Teil der „Guardians of the Galaxy“-Reihe widmet sich vordergründig der Hintergrundgeschichte um Rocket und entpuppt sich dabei als der wohl emotionalste Marvel-Film aller Zeiten. Gleichzeitig driften jedoch die Gags zunehmend in den Trash-Bereich ab und sorgen zuweilen für einen eher grenzdebilen Humor, der nicht so richtig zündet.