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    Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

    Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

    Land/Jahr:
    USA / CDN 2023
    Genre:
    Fantasy
    Regie:
    John Francis Daley
    Jonathan Goldstein
    Darsteller:
    Chris Pine
    Michelle Rodriguez
    Regé-Jean Page
    Justice Smith
    Sophia Lillis
    Hugh Grant
    Chloe Coleman
    Daisy Head
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    134 Minuten
    Kinostart:
    30. März 2023
    Label:
    Paramount Pictures

    Bei seinem letzten Coup hatten der Dieb Edgin und seine Komplizin Holga kein allzu großes Glück. Beim Versuch, eine Reliquie zur Wiedererweckung seiner verstorbenen Frau zu stehlen, wurden die beiden geschnappt und für einige Jahre in ein düsteres Gefängnis gesteckt. Nur ihr gemeinsamer Freund Forge Fitzwilliam konnte entkommen und hat sich in der Zwischenzeit um Edgins junge Tochter Kira gekümmert. Ruhm und Reichtum sind dem aber inzwischen zu Kopf gestiegen, weshalb er keinerlei Interesse hat, das Mädchen seinem Vater wieder zu überlassen. Nun liegt alles an Edgin, seine Tochter aus den Fängen des Schurken zu befreien. Doch dafür braucht es ein Team und hier kommen eine Gestaltwandlerin und ein Zauberer ins Spiel. Dumm nur, dass die vier noch gar nicht ahnen, dass noch wesentlich größere Hürden auf das Team warten…

    Kritik:
    Die Rollenspiel-Reihe „Dungeons & Dragons“ gehört eigentlich zu den bekanntesten Klassikern im Genre des Pen & Paper-Rollenspiels. Auch nach Jahrzehnten versammeln sich zahlreiche Nerds zu gemeinsamen Spieleabenden, um sich in die aufregenden Abenteuer ihrer Helden hineinzuversetzen. Und selbst auf dem PC konnte die Spielereihe mit „Baldur’s Gate“ und „Neverwinter Nights“ einige Fans für sich gewinnen. Die Filme allerdings hatten bisher eher mäßigen Erfolg. Das möchte „Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ nun endlich ändern.

    Nähe zur Vorlage
    Den Machern ist dabei natürlich dieses Mal bewusst, dass sich der Erfolg bei langjährigen Fans nur einstellt, wenn man sich möglichst nah an der originalen Vorlage orientiert. Ein Glück, dass „Ehre unter Dieben“ genau das nun allerdings auch macht: Der Film spielt schließlich im Setting der Kampagnenwelt Forgotten Realms, einer eher mittelalterlich orientierten Umgebung voller Magier und mächtiger Wesen. Und genau da liegt auch direkt die erste große Stärke des neuestens Films: Durch die Optik des Streifens fühlen wir uns fast über die gesamte Laufzeit, wie in einem PC-Rollenspiel mit echten Darstellern. Die wunderschönen, fantasievollen Dörfer mit ihren stilistisch originalgetreuen Häusern könnten so problemlos auch aus den Videospiel-Umsetzungen von „The Witcher“ oder „Baldur’s Gate“ stammen und wenn wir erst einmal das riesige Fantasy-Schloss von Neverwinter umgeben von hübschen Landschaften sehen, fühlt sich „Ehre unter Dieben“ schnell wie eine moderne Version von „Neverwinter Nights“ an. Bei der Ausgestaltung der Welt, lässt sich hier nur sagen: Alles richtig gemacht.

    LARP auf der Leinwand
    Auch sonst orientiert sich „Ehre unter Dieben“ aber am typischen Konzept eines PC-Rollenspiels. Das lässt sich auch an der Storyentwicklung erkennen, die sich ganz klar an den Quests eines Videospiels orientiert. Wir Rollenspieler kennen es schließlich alle: Beschaffe wichtigen Questgegenstand XY, erkunde mit deinen Begleitern gefährliche mysteriöse Dungeons und bekämpfe aufregende Bossgegner. Das alles bietet auch der neueste Dungeons & Dragons-Film, wenn sich die Helden mit ihren verschiedenen Klassen (Dieb, Kämpfer, Druide, Zauberer) zusammentun, um etwa einen magischen Helm zu beschaffen, der alle Zauber in ihrer Umgebung aufheben kann. Inklusive einiger aberwitziger Verhaltensweisen, die wir auch aus Rollenspielen gewohnt sind: Die ausschweifenden blumigen Reden der NPCs und Questgeber, die wir am liebsten überspringen wollen, gehören da als kleiner Seitenhieb natürlich ebenso dazu, wie Questgeber, die nach Abschluss der Quest einfach verschwinden, obwohl sie zuvor bereits zu wichtigen Freunden und Wegbegleitern wurden. Rollenspiel-Nerds werden an dem Film also herrlichen Spaß haben.

    Nerd-Fest voller Gags
    Ein bisschen treibt es „Dungeons & Dragons“ aber auch auf die Spitze, wenn die zahlreichen Anspielungen an PC-Rollenspiele gelegentlich für ziemlich flache Witze herhalten müssen. Wenn der Questgeber in einer exakt geraden Linie plötzlich davon läuft und dabei über Steine hinüber steigt, statt um sie herum zu laufen, lässt das Gelächter des Publikums nicht lange auf sich warten. Das Gleiche gilt etwa, wenn Bugs – wie das Hängenbleiben einer Spielfigur – plötzlich mit realen Darstellern nachgespielt wird und die Witze dabei punktgenau sitzen. Vor allem „Star Trek“-Star Chris Pine als Hauptfigur darf für derlei Gags aber ziemlich häufig herhalten – und trägt dabei hin und wieder aber auch ein bisschen zu dick auf. Während sicherlich die große Mehrheit der Gags funktionieren, sind manche Witze doch einen Tick zu flach und albern ausgefallen. Das bedeutet aber auch: Wer hier so richtig ernsthafte Dark Fantasy sucht, wird mit „Ehre unter Dieben“ eher nicht glücklich. Der Streifen versteht sich ganz klar als kurzweilige Comedy-Fantasy – und funktioniert in diesem Genre hervorragend.

    Der witzigste Drache aller Zeiten
    Das liegt nicht zuletzt auch an dem hervorragenden Creature Design, bei dem die Macher gleich die nächsten Gags oben drauf legen. Der übergewichtige Drache im Dungeon Underdark ist schlichtweg der Knaller und eine der witzigsten Fantasy-Kreaturen, die wir in den letzten Jahren gesehen haben. Generell gehört auch das Creature Design klar zu den Stärken des Films. Ob der gelungene Eulenbär, in den sich Druidin Doric verwandeln kann oder die „Täuschungspanther“ mit ihren gefräßigen Anhängseln – die Regisseure John Francis Daley und Jonathan Goldstein lassen ihrer Kreativität hier absolut freien Lauf und beweisen dabei, dass sie das Pen & Paper-Franchise „Dungeons & Dragons“ auf jeden Fall verstanden haben. Praktisch alle Kreaturen fügen sich stimmig in diese Welt ein und machen einen insgesamt glaubwürdigen Eindruck. Nach „Ehre unter Dieben“ hat man auf jeden Fall wieder einmal Lust, ein neues Rollenspiel auf dem heimischen Rechner zu starten.

    Fazit:
    Nach den mäßigen Erfolgen früherer „Dungeons & Dragons“-Filme orientiert sich das Reboot nun deutlich stärker an der originalen Pen & Paper-Vorlage und macht damit alles richtig: Das Setting fühlt sich an wie eine Rollenspiel-Welt mit realen Darstellern, das Creature Design entpuppt sich als stimmig und kreativ und auch die zahlreichen Nerd-Gags dieses auf Fantasy-Comedy getrimmten Films sitzen größtenteils. „Ehre unter Dieben“ macht Spaß – und Lust auf das nächste Rollenspiel.