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    Surrogates

    Surrogates

    Land/Jahr:
    USA 2009
    Genre:
    Sci-Fi-Thriller
    Regie:
    Jonathan Mostow
    Darsteller:
    Bruce Willis
    Rosamunde Pike
    Ving Rhames
    Boris Kodjoe
    FSK:
    tba
    Dauer:
    104 Minuten
    Kinostart:
    21. Januar 2010
    Label:
    Walt Disney

    In nicht allzu ferner Zukunft, befinden sich keinerlei Menschen mehr auf unseren Straßen. Stattdessen werden alle Aufgaben von besser aussehenden Robotern erledigt, während ihre Besitzer zu Hause in einem Steuergerät sitzen und das Haus nicht mehr verlassen. Selbst zur Arbeit oder zum Einkaufen gehen sie nur noch mit ihren künstlichen Doppelgängern. Unterdessen leiden sie selbst unter Krankheiten und Bewegungsmangel. Für den FBI-Agenten Tom Greer könnte sich das allerdings schon bald ändern, denn urplötzlich taucht eine neuartige, gefährliche Waffe auf, die sogar den Menschen hinter dem Roboter töten kann. Tom sieht sich fortan gezwungen in der Sache zu ermitteln und begibt sich als erster Mensch seit langem wieder ohne seinen Surrogate auf die Straße – und dort erwartet ihn eine große Verschwörung, mit dem Ziel, das Surrogate-System komplett lahm zu legen und dessen Erfinder zu ermorden…

    Den meisten sollte diese von “Second Life” und “I Robot” inspirierte Zukunftsvision ja bereits bestens bekannt zu sein: Menschen bewegen sich nur noch mit Robotern auf die Straße. Basierend auf der Graphic-Novel von Robert Venditti und Brett Weldele präsentiert uns Regisseur Jonathan Mostow nun einen Science-Fiction-Thriller, der es sich vor allem zur Aufgabe gemacht hat, zu kritisieren. An erster Stelle stehen dabei Kritik an der Technologieabhängigkeit und die Folgen auf das gesellschaftliche Zusammenleben und dem dazugehörigen Sozialverhalten. Mostow will uns dabei vor allem die schlechten Seiten dieser Technologien aufzeigen, durch die mangelnde soziale Kontakte entstehen und bei denen die Menschen kaum noch auf die körperlichen Schäden durch übermäßigen Konsum achten. So bekommen wir recht schnell Menschen zu sehen, die durch ihren extremen Bewegungsmangel längst Medikamante nehmen müssen und überhaupt nicht mehr körperlich fit sind. Aber auch die Auswirkungen auf Kinder oder die Fortpflanzung werden verdeutlicht – auf eine Weise, die manch einer heutzutage sicher noch absurd finden wird, wie bspw. das Flirten in einer Discothek mittels Roboter. Gleichzeitig wird aber auch die Unnatürlichkeit deutlich, die entsteht, wenn sich auf den Straßen ausschließlich Roboter befinden. Doch eines wird ganz besonders kritisiert: Der Schönheitswahn. “Surrogates” versucht regelrecht zu provozieren, in dem der Film bewusst Roboter verwendet, die um längen besser aussehen, als ihre menschlichen Besitzer. Er verdeutlicht, wie sehr es in der Gesellschaft offensichtlich nötig geworden ist, gut auszusehen, um einen erfolgreichen Job zu haben oder entsprechend von seinen Mitmenschen akzeptiert zu werden. Nun gut, einige wenige Ausnahmen mag es geben, denn einige Menschen wünschen sich offensichtlich jemand gänzlich anderes zu sein. So bekommen wir einen Mann zu sehen, dessen Namenschild aus einem Gesicht eines weißen alten Mannes besteht, der Roboter selbst aber ein Schwarzer ist.

    Konfrontation mit der Realität

    Und dann kommt Bruce Willis als Tom Greer: Nachdem sein Surrogate zerstört und er selbst dabei schwer verletzt wird, verliert er schnell das Vertrauen an seinen Surrogate und verzichtet gänzlich auf seine Verwendung. Plötzlich steht er wieder vor der Realität – und seinen echten Problemen. Ihm wird bewusst, dass er seiner Frau nur noch in Form des Surrogates begegnet und auch sein Kind ist längst nicht mehr da. Während durch dieses spezielle Einzelschicksal viel Spannung aufgebaut und vor allem die Möglichkeit gegeben wird, sich in die Person hineinzuversetzen, fängt Tom allmählich an, durch seine Einsamkeit durchzudrehen. Er beginnt zu zweifeln, streitet sich mit seiner Frau und würde am liebsten alle Roboter abschalten. Doch erst kommt für ihn seine Aufgabe: Den Mörder mit der gefährlichen Waffe finden – und das ohne sich hinter dem Surrogate zu verstecken. Dabei allerdings muss er schnell feststellen, dass dies keineswegs einfach ist und er auch auf interessante Gestalten trifft. So scheint es bspw. einen Bereich in der Stadt zu geben, der tatsächlich noch von der Surrogate-Welt abgetrennt ist und auf dem strikt kontrolliert wird, ob jemand mit Surrogate den Bereich betreten will. Dort sind nämlich nur menschliche Wesen zugelassen und für dessen Einhaltung wird mit strengsten Mitteln gesorgt. Anzutreffen dürften dort vor allem Gegner der Surrogates sein, während dessen Anführer wohl insbesondere an einen religiösen Fanatiker erinnert, der im späteren Verlauf noch einige Überraschungen zu bieten hat. Ganz nebenbei wird auch noch kurz die Militärproblematik angesprochen, denn auch die Armee scheint allen Wert darauf zu legen, mit Robotern in den Krieg zu ziehen, um menschliche Opfer unter den eigenen Leuten zu vermeiden – ein Verhalten das durchaus auch heute schon erkennbar ist, durch unbemannte Flugzeuge und sog. “Future Force Warriors”.

    Rasante Action und Iris-Scanner für Roboter?

    Dies deutet aber natürlich schon an, dass es in “Surrogates” eine ganze Menge Action zu sehen geben wird. Und dem wird auch so sein, wie man von einem Film mit Bruce Willis logischerweise erwartet. Allerdings ähnelt die Action keineswegs dem Film “I Robot”, obwohl die Story durchaus Ähnlichkeiten hat. Stattdessen geht es der Film und vor allem Bruce Willis einen deutlichen Tick ruhiger an. Zwar hat man trotzdem noch ein paar Szenen eingebaut, die unrealistisch und überdreht wirken, doch sind die Bewegungsabläufe und die körperliche Action deutlich ruhiger geworden, als damals in “Stirb langsam”. Am spektakulärsten ist da noch die Szene, in der Bruce Willis den Mörder verfolgt und mittels seines Surrogates auf großen Containern herumspringt. Der Rest beschränkt sich eher auf Actionszenen, die im Auto stattfinden. Das ist aber nicht verwunderlich, denn ein ehemaliger Surrogate-Nutzer, der sich seit Jahren kaum noch aus dem Haus bewegt hat, ist natürlich nicht mehr so schnell und sportlich, wie sein Surrogate – sogesehen passt dieser durchaus etwas ruhigere Stil sogar. Richtig punkten kann der Film aber unterdessen auch bei seinen Masken. Es ist nämlich richtig spektakulär, Bruce Willis in Form seines deutlich jünger aussehenden Surrogates zu sehen. Man könnte plötzlich meinen, Willis wäre um mindestens 20 Jahre jünger geworden (im Vergleich zu seinem realen Alter). Wer hier für die Maske zuständig war, hat definitiv ganze Arbeit geleistet. Insgesamt wäre “Surrogates” also ein erstklassiger Film, wären da nicht ein paar kleine Logikfehler: So mag es durchaus fraglich sein, wieso ein Roboter, dessen Aussehen nach Belieben gestaltet werden kann, einen Iris-Scanner benutzen kann und muss. Darüber hinaus gibt es auch noch einige andere Kleinigkeiten, die man durchaus besser hätte durchdenken sollen. Wer darüber allerdings hinwegsehen kann, bekommt einen absolut sehenswerten Sci-Fi-Thriller geboten.

    Fazit:
    Spannende Zukunftsvision mit viel Kritik an gesellschaftlichen Missständen.

    Trailer:
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