• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Die Frau des Zeitreisenden

    Die Frau des Zeitreisenden

    Land/Jahr:
    USA 2009
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Robert Schwentke
    Darsteller:
    Eric Bana
    Rachel McAdams
    Arliss Howard
    Ron Livingston
    FSK:
    tba
    Dauer:
    107 Minuten
    Kinostart:
    17. September 2009
    Label:
    Warner Bros.

    Als Henry endlich das Alter von 6 Jahren erreicht, muss er erstmals etwas erstaunliches feststellen: Aus unerklärlichen Gründen scheint er durch die Zeit reisen zu können. Sein Körper löst sich einfach auf und taucht in einer anderen Zeit wieder auf. Klar also, dass er es in seinem Leben nicht einfach haben wird und er wohl kaum ein ganz normales Leben führen kann. Vor allem mit der Liebe dürfte er es ziemlich schwierig haben. Denkt er jedenfalls. In Wirklichkeit trifft er gerade durch seine Zeitreisen erst auf die Frau seines Lebens: Clare. Die nämlich ist schon in der Kindheit von seinen Fähigkeiten fasziniert und verliebt sich prompt in ihn. Verständlich also, dass Henry alles dafür tut, die Termine an denen er in der Zeit reist, herauszufinden, um seine Freundin so gezielt zu besuchen. Er versucht sein Leben zu planen und doch plagen ihn seine Probleme, denn eines Tages taucht er aus der Zukunft auf, mit einer Schusswunde…

    Butterfly Effect lässt grüßen: Mit “Die Frau des Zeitreisenden” hat sich Regisseur Robert Schwentke an eine sehr außergewöhnliche Romanverfilmung gewagt. Zwar bekommen wir hier eher eine sehr ungewöhnliche Liebesgeschichte, statt futuristische Science-Fiction zu sehen, doch inhaltlich ähnelt der Film dem guten alten Thriller “Butterfly Effect” dennoch sehr stark. Stilistisch allerdings gibt es deutliche Unterschiede. So verzichtet “Die Frau des Zeitreisenden” deutlich mehr auf Effekte und beschränkt sich dabei auf das Auflösung des Körpers und auch der Handlungsstrang ist weniger atemberaubend. So landet die Hauptfigur weder in der Psychiatrie, noch wird er davon wahnsinnig. Viel mehr versucht er mit allen Mitteln sein Leben trotz seines Problems zu planen, wodurch der Film trotz dem ständigen Sprung in der Zeit, einen Mann zeigt, der ein mehr oder weniger normales Leben führt. Und hier haben wir das größte Manko: Der Film wirkt deshalb völlig unglaubwürdig. Das gesamte Leben von Henry läuft viel zu sehr nach einem Bilderbuchschema ab. Er hat keine psychischen Probleme wegen seines Zustandes und kann stattdessen sogar planen. Wenn man davon ausgeht, dass die Zeitreisen auch eine Veränderung der Zeitlinie nach sich ziehen müssten, läuft er viel zu linear ab. Denn egal was er macht, er kann nichts ändern. Ein Grund mehr, wieso die ganze Sache unglaubwürdig ist, denn eigentlich müsste man davon ausgehen, dass es kaum zu engeren Kontakten zu Mitmenschen, oder gar zu Beziehungen kommen könnte. Wie auch? Wie soll man Beziehungen aufbauen, wenn man in der Zeit wandert? Eigentlich eine gute Frage, Henry führt dennoch eine. Und diese Beziehung läuft dermaßen perfekt ab, dass er sogar heiratet und eine Familie gründet. Seine Frau scheint im übrigen auch nie einen anderen Freund gehabt zu haben, obwohl die beiden bereits über 30 Jahre alt sind, wenn sie zusammenkommen. Wo sind hier also die Jugendlieben von Clare? Wieso ist da in der Jugend beispielsweise niemand, mit dem Clare zusammen ist und vielleicht sogar ihr erstes Mal hat? Diese eigentlich logischen Dinge fehlen schlicht und einfach, sodass Henry auch nie damit klarkommen muss, sie in der Vergangenheit mit einem anderen zu sehen. Um es kurz zu sagen: Das kann man dem Film einfach nicht abkaufen. Letztendlich hat das leider sogar Auswirkungen auf die Intensität des Films, denn wenn psychologisch tiefgründige Probleme fehlen, bleibt nur noch eine Liebesgeschichte mit diversen Sci-Fi-Elementen übrig. Das Drama, das man sich anhand der Story allerdings wünscht, sucht man wohl vergebens, denn die wichtigsten Szenen, die für Dramaturgie und Glaubwürdigkeit gesorgt hätten, hat man weggelassen. Immerhin: “Die Frau des Zeitreisenden” versucht über diese Probleme hinwegzutäuschen, indem man Henry einfach im Minutentakt durch die Zeit reisen lässt, sodass es dem Zuschauer ein wenig schwer fällt, bei dem ständigen hin- und herwandern in der Zeit überhaupt mitzukommen. Vermutlich gibt es ja sogar weitere Unstimmigkeiten, die auf den ersten Blick gar nicht auffallen. Um den Film allerdings nicht gänzlich schlecht zu reden, sollte man an dieser Stelle allerdings dazu sagen, dass er durchaus seinen Zweck erfüllt und dennoch wegen seiner Stilsicherheit sehr unterhaltsam ist. Für Zuschauer, die allerdings über jede einzelne Szene im Detail nachdenken, ist er eher weniger geeignet.

    Fazit:
    Etwas unglaubwürdige, aber unterhaltsame Lovestory mit Science-Fiction-Elementen.