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    Kritik: Offroad

    Kritik: Offroad

    Land/Jahr:
    D 2011
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Elmar Fischer
    Darsteller:
    Nora Tschirner
    Elyas M'Barek
    Max von Pufendorf
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    98 Minuten
    Kinostart:
    12. Januar 2012
    Label:
    Paramount Pictures

    Seitdem es im Liebesleben von Meike nicht mehr so recht klappen will, hat sie nur noch eines im Sinn: Sie will am liebsten einfach ganz allein durchbrennen und sich in der Sahara auf einen atemberaubenden Road-Trip wagen. Mitten in einer Ruhrpott-Stadt ist das aber kaum zu realisieren, also bleibt es wohl zunächst beim Kauf eines prolligen Geländewagens, was für ihren spießigen Freund ohnehin schon mehr als genug sein dürfte. Was die beiden jedoch nicht ahnen: Im gesamten Fahrzeug befinden sich etliche Kilo Kokain, die gemeinsam mehrere Millionen Euro wert sind – und noch dazu war der Jeep bereits einmal in eine Polizeikontrolle verwickelt. Als Meike ihren Freund dann allerdings auch noch mit jemand anderem in der Kiste erwischt, verzichtet sie kurzerhand auf die Meldung des Fundes bei den örtlichen Behörden und versucht sich stattdessen lieber als angehende Drogendealerin. Völlig unerfahren ist ihr die Hilfe von Salim dabei allerdings recht – doch da lässt das Chaos ebenso nicht lange auf sich warten…

    Kritik:
    Bisher eher als Freundin von Til Schweiger in „Keinohrhasen“ bekannt, versucht sich Nora Tschirner nun endlich einmal wieder an einer eigenständigen Rolle in einem turbulenten Action-Roadmovie – natürlich in klassisch deutschem Stil und mit der nötigen Prise Humor. Ein gewisses Etwas hat ihre Rolle aber allemal.

    Drogendealer auf Probe
    Stellen wir uns nur einmal vor, wir würden in einem gerade neu gekauften Auto ganze fünfzig Kilo Kokain finden. Die meisten würden diesen Fund wohl sofort bei der Polizei melden – doch dann kommt der Gedanke an das große Geld. Erst einmal herausgefunden, dass die Drogen tatsächlich mehrere Million wert sind, wenn man sie verkauft, ist der Reiz, doch selbst einmal zum Dealer zu werden, enorm groß. Man muss sie ja schließlich nicht selbst nehmen. Einen Türken an der Seite zu haben, der eher auf den Konsum, als auf den Verkauf steht, macht es da ungemein einfacher, sobald man ihn erst einmal überredet hat, kennt er sich schließlich im entsprechenden Milieu wunderbar aus. Nora Tschirner spielt dagegen die Unerfahrene, tastet sich ganz mutig an die ersten potentiellen Kunden heran und geht bei der Neukundenakquise doch recht unkonventionell vor. Das kann bereits für viel Humor sorgen, wenn sie von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt und auch vor rasanten, aber wenig brutalen Actionszenen nicht gerade zurückschreckt.

    Die Erwartungen der Liebe
    Dabei ist „Offroad“ unterschwellig nicht nur Action-Roadmovie, sondern vor allem auch Liebeskomödie. Denn nach einer großen Enttäuschung mit ihrem letzten Freund, kann ein junger Türke doch glatt eine gänzlich neue Erfahrung sein. Der steht schließlich helfend und rettend zur Seite, trägt die junge Drogendealerin auf Händen. Die Erwartungen werden womöglich schnell erfüllt und die Hoffnungen keimen endlich gemeinsam mit den großen Gefühlen wieder auf. Da zögert „Offroad“ auch nicht, die multikulturelle Gesellschaft einmal geschickt auf die Schippe zu nehmen und bleibt bei der Dialogsprache auch gerne frech. Da wird der muslimische Familienvater zum „Mustafa“, dessen „Eiche“ ohne zu zögern beiseite geschubst wird. Doch auch der wenig angesehene Türke Salim wird von spießbürgerlichen Phillip doch eher als „Salami“ angesehen und lediglich herabwürdigend beurteilt. Doch ausgerechnet jener Türke soll sich vielleicht als liebevollerer Mensch und Partner herausstellen – in diesem Sinne: Zeigefinger-Pädagogik in Perfektion. Wer damit keine Probleme hat, liegt bei „Offroad“ allerdings sehr richtig, denn genau diese Konstellation macht ungeheuer viel Spaß. Nora Tschirner erobert schließlich schnell die Herzen aller Zuschauer und muss sich in ihrem neuesten Streifen noch nicht mal allzu sehr verstellen. So kommt eine starke Natürlichkeit zum Vorschein, die bei ihren Fans sofort positiv ankommt.

    Fazit:
    Spaßiges und turbulentes Roadmovie mit einer unerfahrenen Drogendealerin auf Erprobungstrip. Gute-Laune-Kino mit Multikulti-Faktor.