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    Harry Potter und der Halbblut-Prinz

    Harry Potter und der Halbblut-Prinz

    Land/Jahr:
    GB 2009
    Genre:
    Fantasy
    Regie:
    David Yates
    Darsteller:
    Daniel Radcliffe
    Rubert Grint
    Emma Watson
    Jim Broadbent
    Helena Bonham Carter
    Robbie Coltrane
    Warwick Davis
    Alan Rickman
    FSK:
    ab 12 Jahre
    Dauer:
    153 Minuten
    Kinostart:
    16. Juli 2009
    Label:
    Warner Bros.

    Eigentlich wollte Harry endlich mal wieder etwas Zeit in der normalen Welt der Sterblichen verbringen und vielleicht sogar mit dem ein oder anderen Mädchen flirten. Wie dumm also, dass ihm Dumbledore bei der Sache ein wenig im Weg steht und ihn stattdessen auffordert, den ehemaligen Zaubertrankprofessor Slughorn zu besuchen. Der nämlich, so glaubt Dumbledore, könnte wichtige Informationen in Bezug auf Lord Voldemort haben, die sie beim Kampf gegen ihn benötigen. Slughorn hat Voldemort vor langer Zeit als Kind, als dieser noch unter dem Namen Tom Riddle bekannt war, unterrichtet. Und da Voldemort dummerweise durch die Teilung seiner Seele in vier Stücke, unsterblich wurde, benötigt Dumbledore zwingend Informationen aus einem Gespräch zwischen Slughorn und Riddle. Wie gut also, dass Slughorn liebendgern den “Auserwählten” Harry Potter unterrichten würde und Potter so als Köder dienen kann. Dumm allerdings, dass Harry und seine Freunde unterdessen noch ganz andere Probleme haben: Die Pubertät. So spielen auf Hogwarts allmählich alle verrückt und sehnen sich nach Liebe. Während Hermine nämlich eifersüchtig ist, weil Ron urplötzlich mit Lavender Brown anbandelt, hat Harry nur noch Augen für Rons Schwester Ginny Weasley – ganz zum Missfallen von dessen Freund Dean Thomas. Obendrein kommt früher oder später auch noch ein etwas zu stark geratener Liebestrank hinzu, der das Leben der Freunde regelrecht ins Chaos stürzt. Außer das von Draco Malfoy. Den nämlich lässt all die Verliebtheit kalt und beschäftigt sich stattdessen lieber mit dunklen Machenschaften. Aus Neid nämlich verbündet er sich mit Voldemort und will zusammen mit einigen Todessern, Dumbledore in den Tod stürzen. So erhofft er sich, endlich selbst der “Auserwählte” sein zu können und auf eine Stufe mit seinem Erzrivalen Harry gesetzt zu werden…

    Nach “Harry Potter und der Orden des Phönix” wagt sich erneut David Yates an eine Verfilmung der beliebten Abenteuer-Romane um einen Zauberlehrling in der Schule Hogwarts. Erneut dürfen wir uns an viel Verwirrung und eine abgedrehte Story gewöhnen.

    Wirre Story
    Hogwarts, Dumbledore, Severus, Quidditsch, Voldemort, Todesser – alles Begriffe, mit denen ein Neuling erstmal reichlich wenig anfangen kann. Das soll auch zunächst erstmal so bleiben, denn Erklärungen gibt es erstmal kaum welche. Stattdessen dürfen wir uns schon in den ersten Minuten über fliegende Todesser (zerstörerische schwarze Gestalten) erfreuen, die sich über eine Großstadt hermachen und dabei mal eben einen Laden und eine Brücke zerstören. Optisch sieht das ganze beeindruckend aus, warum all das aber geschieht, bleibt bis auf weiteres ungeklärt. Stattdessen sehen wir kurz darauf, Harry Potter flirtend mit einer Kassiererin eines Imbisses in der U-Bahn-Station. Erstmals wirkt er hier, wie ein ganz normaler Jugendlicher, mitten in der Pubertät, der noch dazu witzige Dialoge und reichlich Situationskomik auf Lager hat – genauso, wie später seine Freunde. Wie dumm nur, dass es in dieser Situation ganz und gar nicht zu einer aufregenden Nacht mit einem attraktiven Mädel kommt. Stattdessen taucht Dumbledore plötzlich auf dem U-Bahn-Gleis auf und teleportiert ihn zu Professor Slughorn, der nach Hogwarts zurückkommen soll.

    Moderne Fantasy vs. klassischer Magie
    An dieser Stelle merken wir erstmals so richtig, dass Yates versucht, eine Balance zwischen modernem Fantasy und klassisch-altmodischer Magie zu schaffen. Interessant wirkt es dabei, wenn ein etwas extravagant aussehender Dumbledore mit langen weißen Haaren und merkwürdiger Kleidung plötzlich in einer stinknormalen U-Bahn-Station aufkreuzt, oder die schwarzen, angsteinflößenden Todesser um eine große Brücke fliegen. Diese Szenen in die Welt der Normalsterblichen zu verlegen, ist völlig neu. In den Vorgängern sahen wir hauptsächlich die Situation bei Harrys Familie, oder der Einstieg in die Bahn auf einem ungewöhnlichen Bahnsteig. Doch das hat David Yates bewusst außen vor gelassen. Die Familie ist hier ebenso uninteressant, wie der Bahnhof. Lediglich die – unspektakuläre – Zugfahrt nach Hogwarts wird kurz eingeblendet und auch das nur aus dem Grund, weil wir hier erstmals einen Dialog von Draco Malfoy hören können, in dem wir einen groben Teil seiner Pläne erfahren. Ansonsten versucht der Yates mit modernen Effekten, den Film aufzulockern. Szenen, in denen sich Dumbledore und Potter in ein anderes Land teleportieren, könnten optisch womöglich genauso gut von einem Michael Bay stammen. Und auch sonst ist der Film optisch weniger exzentrisch. Zwar achtet man innerhalb Hogwarts und den Räumlichkeiten der Zauberer und Professoren immernoch auf jedes kleinste Detail, doch ist die Umgebung sowohl von der Innenausstattung und Farbgestaltung deutlich natürlicher. Ein weiterer wichtiger Punkt sind allerdings die Charaktere der Figuren, die sich deutlich verändert haben, zumal inzwischen alle Hogwarts-Schüler in der Pubertät sind.

    Liebe ist kompliziert
    In Hogwarts nämlich sind inzwischen fast alle verliebt. Hermine z.b. verliebt sich in Ron, der wiederum von Lavender Brown verehrt wird. Gleichzeitig ist Harry Potter damit beschäftigt, das Herz von Rons Schwester Ginny Weasley zu gewinnen. Doch ist auch die wiederum mit Dean Thomas zusammen, was weder Harry, noch Ron wirklich gefällt. Im Laufe der Zeit kommt obendrein auch noch ein Liebeszauber hinzu, den Professor Slughorn seinen Schülern dummerweise auch noch vorführt. Dieser nämlich ist, von Laienhand angefertigt, deutlich zu stark ausgefallen und sorgt bei Ron dafür, dass seine Hormone völlig verrückt spielen. Er ist fortan regelrecht besessen von seiner Liebe und als er im Schlaf dann auch noch von Hermine redet, hat Lavender endgültig die Nase voll. Ob aber Hermine stattdessen wirklich sein Herz erobern kann? Außerdem wollen sie auch Harry noch dabei helfen, Dean Thomas loszuwerden. “Harry Potter und der Halbblut-Prinz” geht also genauestens auf die Schwierigkeiten der Pubertät und der ersten Liebe ein und zeigt sich dabei mit einer Natürlichkeit, die wir so bisher in Potter-Filmen noch nicht gesehen haben. Das hat aber den Vorteil, dass man einen deutlich besseren Bezug zu den Darstellern aufbauen kann und diese weniger “abgehoben” wirken. Wer also mit den Büchern nicht viel anfangen konnte, wird es bei diesem Film ein wenig leichter haben, sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Dass die Begriffe anfangs verwirren, ist dann auch gar nicht weiter schlimm, weil sich eins nach dem anderen doch noch zusammensetzt, wenn man sich an die Umgebung erstmal gewöhnt hat.

    Wo bleibt die Action?
    Gerade Action-Fans könnten aber von der komplexen Ausarbeitung der Beziehungskiste und den Charakteren ein wenig enttäuscht sein, sorgt das nämlich, trotz einer Länge von 2 1/2 Stunden dafür, dass die Action ziemlich kurz geraten ist. So bekommen wir zu Beginn den Angriff der Todesser zu sehen und am Ende nochmal den Showdown mit Dumbledore und Potter bei der Suche nach einem Teil von Voldemorts Seele zu sehen. Abgesehen von einer kleinen Auseinandersetzung mit den Todessern zwischendurch und den Problemen mit Severus Snape, ist das auch schon alles, was wir an Action zu sehen bekommen. Dafür kann die wenige Action aber durch hohe Spannung umso mehr begeistern, zumal das Ende gar nicht immer so kommt, wie man es sich zunächst denkt. Zumindest sofern man die Story nicht bereits aus den Büchern kennt. Die Masse und vor allem Potter-Fans dürften aber auf übertriebene Action gut verzichten können und werden vermutlich froh darüber sein, dass die Charaktere endlich in ihrer gesamten Komplexität zum Vorschein kommen.

    Fazit:
    David Yates versucht in dieser Potter-Verfilmung, moderne Fantasy mit klassischer Magie zu vermischen und obendrein den Film aufzulockern, in dem er alle Charaktere in ihrer vollen Komplexität zeigt und ihnen sogar die üblichen pubertären Probleme verpasst. Ein vollends gelungener Schachzug!

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    © 2009 Warner Bros. Ent.
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