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    Your Name

    Your Name


    Land/Jahr:
    J 2016
    Genre:
    Anime
    Regie:
    Makoto Shinkai
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    102 Minuten
    Kaufstart:
    18. Mai 2018
    Label:
    Universum Film

    Die junge Mitsuha ist ein japanisches Schulmädchen vom Land, das die mangelnden Freizeitmöglichkeiten und schlechten Perspektiven in ihrem Dorf schon lange satt hat. Längst träumt sie vom spektakulären Leben in Tokyo, wo Cafes an jeder Ecke auf sie warten und die Möglichkeiten einfach endlos erscheinen. Wie praktisch, dass ihr Traum auch gleich in Erfüllung gehen kann: Immer wenn sie nachts zu träumen beginnt, scheint sie den Körper mit einem Jungen aus Tokyo zu tauschen, in seinem Körper die Schule zu besuchen, den lästigen Job im Restaurant auszuüben und schlichtweg das Leben zu genießen. Was sie allerdings noch nicht ahnt: Bei diesem Körpertausch handelt es sich nicht um einen Traum, die beiden schlüpfen tatsächlich in die Rolle des jeweils anderen. Das allerdings bringt auch einige ungeahnte Probleme mit sich…

    Kritik:
    Dass Studio Ghibli seit einiger Zeit keine Filme mehr dreht, muss noch lange nicht bedeuten, dass wir auf hochwertige und süße japanische Animes verzichten müssen. Immerhin haben auch die Macher bei CoMix so einiges an Talent – und verhalfen ihrem neuesten Anime damit zu einem Verkaufsschlager in Japan. Umso besser, dass nun auch deutsche Genrefans in den Genuss kommen.

    Gezeichnete Verwechslungskomödie
    Erfolgreich vielleicht auch deshalb, weil „Your Name“ etwas ungewöhnliche Wege für einen Anime geht. Ein wenig weg von den aufwändig gestalteten Fantasiefiguren und erdrückenden Geschichten, hin zu einer etwas lockereren und humorvolleren Story. Eigentlich handelt es sich bei dem Anime nämlich um eine ganz klassische Verwechslungskomödie. Die Geschichte kennen wir aus Realverfilmungen schließlich schon zuhauf: Ein Junge und Mädchen tauschen den Körper und müssen mit den neuen Möglichkeiten und Problemen umzugehen lernen. Eine solche Handlung allerdings in einem hervorragend animierten Anime verfilmt, dürfte bisher noch nicht allzu häufig vorgekommen sein. Dramaturgisch punktet man dann mit den üblichen Storyelementen aus Lovestory und den Versuch, sich an die Regeln des anderen zu halten, hat aber die Möglichkeit, vor allem pubertäre Gefühle durch Zeichentrickfiguren ein wenig sensibler darzustellen.

    Japanisches Coming-of-Age-Drama
    Da ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass „Your Name“ unter dem Strich hauptsächlich ein Coming-of-Age-Drama über zwei Pubertierende ist, die in ihrem Leben noch große Träume vor sich haben. Natürlich zugeschnitten auf die japanische Kultur, beschäftigt sich der Streifen einfühlsam mit den Ängsten und Wünschen der japanischen Jugend auf dem Land und in der Großstadt und bekommt dabei sogar einen etwas melancholischen Touch, wenn eigentlich bedrückende Themen wie Perspektivlosigkeit, Arbeitslosigkeit und Infrastrukturmangel auf tragikomische Weise angesprochen werden. Dabei bleibt „Your Name“ aber zu jeder Zeit international massentauglich, denn mit den angesprochenen Themen dürften sich auch deutsche Jugendliche bestens identifizieren können. So schafft man es dann allerdings auch, zugleich dramaturgisch spannend und trotzdem gewaltfrei zu sein. Hier geht es schließlich doch eher um zwischenmenschliche Inhalte, statt um die Bekämpfung irgendwelcher Bösewichte. Was für das Animegenre durchaus ein wenig erfrischend erscheint.

    CGI und Zeichentrick in perfekter Harmonie
    Darüber hinaus braucht sich allerdings auch „Your Name“ nicht vor den berühmten Produktionen des Studio Ghibli zu verstecken. Die Figuren sind dabei nicht nur überaus liebevoll gezeichnet, sondern überzeugen in ihren hübschen Kulissen auch mit detaillierten Gesichtsausdrücken und anderen kleinen Details. Vergleicht man hierbei mit amerikanischen Animationsfilmen, erstaunt es allerdings nicht schlecht, dass „Your Name“ sich offenbar gerne den digitalen Möglichkeiten bedient, ohne dabei die Qualität des klassischen Animes zu vernachlässigen. Man behält also den bisherigen Zeichentrickstil bei, erweitert ihn aber durch hübsche dreidimensionale Effekte, digital erzeugte dichte Flora und realistische Lichteffekte, um den optischen Gesamteindruck zu verstärken. Etwas, an das man sich bei Disney – aus bisher unerfindlichen Gründen – scheinbar nicht herangewagt hat, wurde der klassische Zeichentrick in Hollywood schließlich längst verdrängt. Eingefleischte Anime-Fans kommen hier also voll auf ihre Kosten, müssen aber nicht auf ein modernes Erscheinungsbild verzichten.

    Fazit:
    Liebenswertes Coming-of-Age-Drama über die japanische Jugend, verpackt in einem süßen und detailreichen Anime und emotional ähnlich fesselnd, wie die Klassiker von Ghibli. Ein Muss für jeden Anime-Fan.

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