Doug ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, den es finanziell eigentlich an nichts mangelt. Doch leider muss auch er feststellen, dass Geld allein den Menschen längst nicht glücklich macht, denn obwohl er bereits seit 30 Jahren verheiratet ist, scheint aus der Beziehung längst die Luft raus zu sein. Seine Frau lebt inzwischen völlig isoliert in ihrem Haus und begibt sich mangels Aktivitäten schon lange nicht mehr an die frische Luft. Dabei wünscht sich Doug nur eines: Endlich wieder ein aktives Leben mit der Frau, die er doch so sehr liebt. Dumm nur, dass er während einer Tagung in New Orleans plötzlich die junge 16-jährige Stripperin Mallory kennenlernt, zu der er sich sofort hingezogen fühlt. Er ist fasziniert von ihrer lebhaften und aufgeweckten Art und entdeckt prompt seinen Beschützerinstinkt wieder. Trotz ihrer sexuellen Angebote, hat er nämlich nur eines im Sinne: Einen Ersatz für die Tochter zu finden, die er durch einen Autounfall verloren hat, als sie 15 Jahre alt war. Doch während er an seine Grenzen stößt, macht sich seine Frau erstmals auf den Weg, ihren Mann zurückzuerobern…
Kritik:
Das Leben ist kein Ponyhof, pflegen manche Menschen doch immer wieder zu sagen. Doch unabhängig davon, ob man in geregelten Verhältnissen lebt, oder stattdessen als Stripperin in einer heruntergekommenen Hütte haust: Die Probleme vermehren sich mit der Zeit immer mehr. Denn während es der jungen Mallory doch an finanziellen Mitteln mangelt, will der deutlich ältere Doug doch endlich nur wieder in das Leben zurückfinden, das ihm seine Frau schon seit geraumer Zeit vorenthält. Denn ein Verlust ist bereits schlimm genug, einen weiteren kann er schließlich nicht mehr ertragen, nachdem seine Frau bereits vorab einen Grabstein für die beiden ausgesucht hat, nachdem sie innerlich bereits verstorben scheint.
Auf der Suche nach dem Leben
Als wahrlich herausragend kann man sicherlich die Leistungen von James Gandolfini in der Rolle des Doug bezeichnen, denn er zeigt sich als vielfältiger und irgendwie undurchsichtiger Charakter. Er will einfach nicht sterben, sondern endlich sein geliebtes Leben wieder leben. Doch seine Frau hat die beiden längst für ebenso tot erklärt, wie die verstorbene Tochter und hat dementsprechend bereits einen gemeinsamen Grabstein aufstellen lassen. Da bleibt nur noch die Flucht in ein unbekanntes Leben, das er nie hatte und vielleicht nie haben sollte. Bei einem Aufenthalt im nahegelegenen Stripclub, den er während einer Tagung aufsucht, um sich endlich von seinen Problemen abzulenken, lernt er schließlich die 16-jährige Mallory kennen. Für den Zuschauer ist dabei zunächst unklar, welches Motiv der Mann tatsächlich verfolgt. Denn trotz den Gefühlen, die offensichtlich in ihm auftauchen, verweigert er doch jeglichen sexuellen Kontakt zu ihr, obwohl sie sich ihm ebenso hingeben würde, wie jedem anderen Mann im Club. Doch während er ihren schönen Körper beinahe anstarrt, ist nicht gänzlich klar, ob er einfach nur wieder Vater sein will, oder sich am Ende womöglich doch als Pädophiler entpuppen könnte. Damit bleibt der Film stets interessant und sorgt für einen außergewöhnlich melancholischen Charakter, den wir so seinesgleichen suchen.
Willkommen bei Mallory
Bei all der hohen Dramatik, die „Willkommen bei den Rileys“ doch so gerne an den Tag legt, darf eine gewisse Situationskomik natürlich nicht fehlen. Etwa dann, als Mallory noch gar nicht so recht weiß, wie ihr geschieht, als Doug plötzlich mit seinem Werkzeug auftaucht und beschließt, bei ihr einzuziehen. Da können wir uns das Schmunzeln natürlich nicht verkneifen, auch wenn der eigentlich dramatische Hintergrund dennoch im Vordergrund bleibt. Angesichts der authentischen Kristen Stewart in der Rolle als Mallory, in der sie tatsächlich zeigen kann, dass sie auch über „Twilight“ hinaus, noch einiges auf dem Kasten hat, entwickelt sich zum späteren Verlauf eine interessante Dreiecksgeschichte, dessen Mittelpunkt sich schon bald sehr verschieben kann. Denn obwohl es zunächst scheint, als würde sich die Story doch um die Probleme der Stripperin handeln, steht das verheiratete Paar doch schon bald im Mittelpunkt, auf der Suche nach der Erfüllung ihrer Sehnsüchte. Während der eine versucht, aus dem Leben zu fliehen, scheinen gerade deshalb beide offensichtlich schon bald ins Leben zurückzufinden. Die Emotionalität des Films soll sich somit in der zweiten Hälfte immer mehr steigern und uns eine packende Geschichte jenseits des Mainstreams liefern, die wir nicht mehr so schnell vergessen können.
Fazit:
Ein Film mitten aus dem Leben, der uns Protagonisten zeigt, die allesamt endlich wieder in das Leben zurückkehren wollen und gerade dabei die packend-melancholischste Zeit ihres Lebens erleben dürfen. Mit Kristen Stewart und James Gandolfini in den Hauptrollen kann uns „Willkommen bei den Rileys“ zu jeder Zeit absolut fesseln.