Der kleine rothaarige Wickie lebt mit seiner Mutter Ylva und seinem Vater Halvar im kleinen Wickingerdorf Flake. Normalerweise sind die Wickinger, starke Männer, völlig ohne Furcht und können sich gegen jeden noch so gefährlichen Feind wehren. Doch Wickie ist anders. Wickie ist eher ein schmächtiger, zurückhaltender Junge, der Köpfchen, statt Muskeln vorzuweisen hat. Und damit ist er in dem Dorf auch gleich der einzige, ganz zum Missfallen seines Vaters, der sich nichts mehr wünscht, als einen ganz gewöhnlichen Jungen. Wie dumm also, dass das Dorf eines Tages nach einer Feier, vom schrecklichen Sven und seiner Bande überfallen wird und die Wickinger ihnen hilflos ausgeliefert sind. Nachdem nämlich ihr gesamtes Dorf in Schutt und Asche gelegt wurde, entführen die auch noch ihre Kinder, um den Zugang zu einem großen Schatz öffnen zu können. Nur einer bleibt übrig: Wickie. Der nämlich hat sich unterdessen in einem Baum verfangen, weil er mit einem Drachen durch die Lüfte flog. Als jedoch die Wickingermänner auf See stechen, um ihre Kinder zu befreien, kommt in Wickie plötzlich, trotz seiner geringen Muskelkraft, der Tatendrang hervor, sodass er sich fortan beschließt, mitzureisen. Schließlich wurde auch seine Freundin Ylvi entführt und das kann der kleine, liebenswerte Junge nicht einfach auf sich sitzen lassen…
Kritik:
Ein paar Jahre ist es schon her, dass wir den letzten Film von Michael Bully Herbig zu sehen bekamen und bei der Verfilmung der alten Zeichentrickserie “Wickie” gab es im Vorfeld viele Befürchtungen. Anhand seiner alten Erfolge “Der Schuh des Manitu” und “(T)Raumschiff Surprise”, befürchtete man, “Wickie” würde zu sehr zu einer Parodie verkommen und die alte Serie verunstalten. Doch jetzt können wir uns endlich vom Gegenteil überzeugen, denn Bully hat in die Tat umgesetzt, was er zuvor ankündigte: Ein witziges Familienabenteuer mit dem alten Charme der Zeichentrickserie. Statt nämlich alles auf die Schippe zu nehmen, hat Bully versucht, so nah wie möglich an der Vorlage zu bleiben. Das fängt bei Kostümierung und Setting an und endet bei der außergewöhnlich guten Charakterdarstellung von Newcomer Jonas Hämmerle. Ganz im Stile der 70er Jahre Serie, geht es auch in Bullys Neuauflage um einen Jungen, der sich sehnlichst wünscht, dazuzugehören, aber nicht die nötigen Vorraussetzungen mitbringt. Auch Bully will zeigen, dass man auch ohne Muskeln, dafür mit viel Köpfchen, viel erreichen kann. Deswegen mutiert Wickie auch schnell zum Anführer der unerschrockenen Wickingerbande und stellt sich der schwierigen Aufgabe, die Kinder des Dorfes und vor allem seine Freundin Ylvi zu befreien. Und während seine erwachsenen Kameraden zwar reichlich Muskeln zu bieten haben, befreit er sie dennoch mit viel Geschick immer wieder aus brenzligen Situationen. Das Tolle daran: “Wickie” bringt dabei reichlich Humor mit und erlaubt es den Figuren, trotz der eher abenteuerlich erzählten Story, auch mal witzig zu sein. Bevorzugt ziehen diese dabei, auf nicht ernst genommene, aber witzige Weise, übereinander her. Jungdarsteller Jonas Hämmerle schafft es dabei mit erstaunlicher Leistung, bereits in seinem Debüt alle Hemmungen abzulegen und schauspielt hier schon, wie seine großen Vorbilder.. Dabei überzeugt er auch mit viel Energie, sodass er wohl schnell zu den hoffnungsvollsten Newcomern, der letzten Jahre werden dürfte. Denn wir können nur einmal mehr bestätigen, was Bully selbst einst betonte: “Jonas Hämmerle war ein richtiger Glückstreffer”. Verwunderlich ist dagegen allerdings, dass Bully selbst darauf verzichtete, im Mittelpunkt zu stehen und sich lieber mit einer Nebenrolle zufrieden gibt. Und die geht bei all den guten Hauptdarstellern dermaßen unter, dass sie eigentlich schon überflüssig ist. Daran ändert dann auch seine Stimme, die in diesem Fall stark an IKEA-Werbung erinnert, auch nichts mehr. Sei’s drum, als Regisseur hat er hervorragende Arbeit geleistet und liefert uns einen familientauglichen Abenteuerfilm, der dank des genialen Humors auf lange Zeit begeistern wird.
Fazit:
Entgegen aller Befürchtungen, keine Parodie, sondern ein witziges Familienabenteuer mit einem außergewöhnlich guten, jungen Newcomer.
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Externe Review: Filmempfehlung.com bewertete “Wickie und die starken Männer” in ihrer Kritik mit 3,5/5 Punkten.