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    Wer’s glaubt, wird selig

    Wer’s glaubt, wird selig


    Land/Jahr:
    USA 2011
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    George Ratliff
    Darsteller:
    Pierce Brosnan
    Greg Kinnear
    Jennifer Connelly
    Ed Harris
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    92 Minuten
    Kaufstart:
    25. Mai 2012
    Label:
    WVG

    In amerikanischen Kleinstädten schaffen es gewisse Pfarrer immer wieder das Volk und die Gemeinde zu begeistern, denn gerade die christlich-konservative Gesellschaft des westlichen Kontinents ist für den Glauben immer wieder offen. So gelingt es auch Pastor Dan Day als charismatischer Gemeindeführer seine Schäfchen zu fesseln und ihnen das Wort Gottes nahezulegen. Die gesamte Stadt ist beinahe besessen von seinen Predigten und als vermeintlicher Heiliger hat er im Grunde den Freifahrtsschein für alles. Damit hat Vorzeigeehemann Carl als ehemaliger Atheist und immer noch Agnostiker, der lediglich seiner Frau zuliebe der Gemeinde beitrat, erwartungsgemäß seine Probleme. Als großer Skeptiker versucht er zwar, sich in das christliche Zusammenleben einzufügen, doch als ausgerechnet Dan Day plötzlich einen atheistischen Kritiker erschießt, bricht seine heile Welt immer mehr zusammen. Nun steht fest: Er muss unbedingt beweisen, dass er selbst nicht der Mörder ist. Doch inmitten einer Gesellschaft voller Aberglaube und Naivität darf die Wahrheit womöglich niemals ans Licht kommen…

    Kritik:
    Für europäische Zuschauer mag es sicherlich etwas befremdlich erscheinen, wenn ganze Gemeinden dem christlichen Glauben regelrecht verfallen sind. Hierzulande besteht unsere Gesellschaft doch eher aus agnostischen Mitbürgern, die vom sonntäglichen Kirchgang wohl nicht mehr all zu viel halten. In den Vereinigten Staaten mag das unter Umständen etwas anders sein, denn besonders konservativ geprägte Kleinstädte geben Andersgläubigen und Andersdenkenden oftmals keine Chance. Keine leichte Situation also für Skeptiker und Kritiker – doch auch diese Stadt soll schon bald eines Besseren belehrt werden.

    Religion gegen Vernunft
    Vor allem für überzeugte Atheisten mag „Wer’s glaubt, wird selig“ vor allem wegen der Konstellation der Protagonisten sehr interessant sein. Hier treffen wirklich beide Meinungen aufeinander und die eigentliche Geschichte mutiert zu einer Auseinandersetzung zwischen christlichen Religiösen und radikalen Atheisten. Immerhin steht der allseits geliebte Pastor Day Dan im Mittelpunkt, der mit seinen energiegeladenen Reden über Gott und allerlei anderem vermeintlichen Aberglauben die ganze Stadt in seinen Bann ziehen kann. Als Gegenpol: Ein Professor und Buchautor, der als Atheist dafür kämpft, die Menschheit von jeglichem Aberglauben zu befreien – und ausgerechnet der wird von besagtem Pfarrer erschossen. Dazwischen: Carl, ein beeinflusster Ehemann, eigentlich Agnostiker, der als Zeuge in einer schwierigen Situation lediglich damit befasst ist, seine eigene Haut zu retten und der extrem gläubigen Umgebung endlich die Augen zu öffnen. Doch wie soll das gelingen, wenn der gelobte Pfarrer als „Heiliger in Person“ angesehen wird und er von den Christen prompt als völlig verrückt abgestempelt wird? Eines steht fest: Für Atheisten wird das ein interessanter und unterhaltsamer Erlebnistrip.

    Gottes Wege sind unergründlich…
    Sehr spaßig wird „Wer’s glaubt, wird selig“ darüber hinaus vor allem durch den tiefschwarzem Humor mit dem Atheisten stets ein wenig zu Schmunzeln haben und Gottes Wille hier und da ad absurdum geführt wird. Da spricht der Pfarrer doch gerade noch davon, dass Gott doch erst die Regeln auf Erden erschafft und ihn ohne Gott niemand an der Tötung eines anderen Menschen hindern würde, da geht die Kugel beim Herumfuchteln mit der Waffe auch schon auf den gegenübersitzenden Atheisten los – welch verrückte Situation, die später nur noch von weiteren abgedrehten und verrückten Situationen getoppt wird. Im Innern steckt in „Wer’s glaubt, wird selig“ also ein religionskritischer, aufklärerischer Film, auch wenn der Streifen sich sehr tief in die extrem christlichen Gemeinden herein wagt. Doch mit Carl, gespielt von Greg Kinnear, der von einer schrägen Situation in die nächste gerät und seine aktuelle Lebenssituation selbst kaum begreifen kann, kann diese schwarze Komödie durchaus auch für gläubige Zuschauer spaßig werden.

    Fazit:
    Mit schwarzem Humor gegen Gott und die Kirche – ein wahrer Spaß für Atheisten und Agnostiker!