Aufgewachsen im tiefsten verschneiten Wald, hat Hanna keinerlei Vorstellung vom Leben in der Zivilisation. Gemeinsam mit ihrem Vater Erik wurde sie schließlich zu einer der besten Geheimagenten der Welt ausgebildet und wartet nur darauf, endlich nach Berlin reisen zu dürfen. Mit auswendig gelernten Inhalten über ihr Leben, stellt sie sich so der Herausforderung eines normalen Lebens. Doch bereits bei ihrer Ankunft soll klar sein, dass sie nicht so einfach auf die Gesellschaft losgelassen werden soll. Da zögert das junge Mädchen nicht lange, aus ihrer Gefangenschaft zu fliehen und prompt bei der Familie eines anderen Mädchens einen passenden Unterschlupf zu finden. Dumm nur, dass sie nicht nur sich selbst in Gefahr bringt, während sie eine neue Freundschaft beginnt und alles daran setzt, vor den Feinden zu flüchten. Doch wer ist Hanna eigentlich wirklich und wie lautet ihre Mission?
Kritik:
Man stelle sich einmal vor, man hätte noch nie andere fremde Menschen gesehen und hat von der normalen Gesellschaft keinerlei Ahnung. Das hektische Alltagsleben auf den Straßen ist einem ebenso wenig unbekannt, wie die digitale Übertragung von Informationen, oder gar die Elektrizität in den Zimmern. Schnell dürfte man mit diesen vielen turbulenten Neuheiten wohl überfordert sein und wohl nur noch eines wollen: Flüchten. Der jungen Hanna geht es da ähnlich, doch die flüchtet nicht nur vor dem Unbekannten – sondern auch vor den Feinden aus den eigenen Reihen.
Jung, blond, hübsch – und doch eine Killermaschine
Verkörpert wird dieses unschuldig ausschauende blonde Mädchen von Saoirse Ronan, die seinerzeit bereits als beste Nebendarstellerin für „Abbitte“ nominiert wurde. Sie macht mit ihren realen 17 Jahren den Eindruck eines jungen jugendlichen Mädchens, wohl schätzungsweise im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, die hier plötzlich auf die Menschheit losgelassen wird. Eines ist klar: Sie hat ungewöhnliche Fähigkeiten und schafft es in jedem Moment, sich aus den Fängen eines jeden Feindes zu befreien. Mit ausgesprochen starken Reflexen, einer hohen Muskelkraft und den wohl besten Reaktionszeiten des Planeten flüchtet sie nahezu unentdeckt aus einer Forschungseinrichtung und freundet sich mit einem anderen jungen Mädchen an. Gemeinsam mit ihr versucht sie, ihre wahre Identität aufzudecken, denn Hanna hat keinerlei Ahnung, wo sie herstammt, wer sie wirklich ist und warum sie all diese Fähigkeiten hat. Lediglich der Tod ihrer Mutter ist ihr durch Überlieferungen im Gedächtnis geblieben – und nun will sie unter allen Umständen die Wahrheit herausfinden.
Resident Evil lässt grüßen
Auch Hanna ist auf eine besondere Weise ausgebildet worden und hat womöglich durch genetische Veränderungen ihre besonderen Fähigkeiten. Ganz im „Resident Evil“-Stil lässt sie es damit natürlich ordentlich krachen, weshalb sich die Actionszenen jederzeit sehen lassen. Zwar verzichtet sie gänzlich auf Waffengewalt, doch wenn sie ihre akrobatischen Fähigkeiten unter Beweis stellt und ihre Fäuste schwingen lässt, macht das angesichts der guten Inszenierung und der gelungenen Kameraführung schnell Eindruck. Hanna ist – obwohl viel jünger – schließlich ebenso cool, wie Milla Jovovich als Alice und bietet mit ihrem reinlich-blonden Aussehen auch gleich einen interessanten Kontrast zur knallharten Action. Spannung kommt hier also auf jeden Fall auf.
Gute Freunde braucht der Mensch
So, wie damals auch Saoirse Ronan, können sich aber dieses Mal auch die anderen Nebendarsteller sehr schnell sehen lassen. Allen voran Jessica Barden kann als Freundin Sophie einen sehr natürlichen und glaubwürdigen Eindruck hinterlassen, wenn sie der jungen Hanna bei all ihren Problemen zur Seite steht und die außergewöhnlichen Fähigkeiten erst richtig kennenlernt. Obwohl sie dabei vergleichsweise farblos im Hintergrund bleibt, stellt sie dennoch eine sympathische Begleiterin dar. Ebenso, wie Eric Bana als Vater zwar nur einige kurze Rollen ergattern konnte, aber dennoch den perfekten Geheimagenten verkörpert, der alles daran setzt, seine Tochter wieder ausfindig zu machen. Doch auch er steht trotz Anzug noch vor großen Herausforderungen, die zu einer Bewährungsprobe für die kleine Familie werden sollen. Fans von Agententhrillern mit Forschungsaspekt liegen hier also richtig und werden einen spannenden, actionreichen Streifen erleben, der zu jeder Zeit mitreißen kann.
Fazit:
Spannender und actionreicher Flucht-Thriller über die Suche nach der eigenen Identität. Dank Saoirse Ronan als Hauptdarstellerin ein äußerst sehenswertes Spektakel.