Als das amerikanische Militär einmal mehr mit neuartigen Chemikalien experimentiert, um an Supersoldaten zu forschen, geschieht etwas, womit niemand je gerechnet hätte: Das menschliche Versuchsobjekt, dem das Serum injiziert wird, verwandelt sich plötzlich in einen Zombie. Kurz darauf entschließt man sich, die grüne Flüssigkeit zu entsorgen, doch auch hierbei geht einiges schief. Statt auf den Meeresboden zu versinken, landet es als Bier in einem Bowlingcenter. Da dauert es natürlich nicht lange, bis vier Teenager das Zeug verzehren und sich prompt ebenfalls in Zombies verwandeln. Doch sie selbst wissen gar nicht, dass sie selbst zu den Infizierten gehören…
Kritik:
Zombiefilme sind spätestens seit Romero längst zum Kult geworden, besonders bei Horrorfans. Doch während die meisten dieser Filme inzwischen kaum noch jemanden begeistern können, da sie ständig nach dem üblichen Schema gedreht werden, sind es insbesondere die Horrorkomödien, die uns heute immer wieder erstaunen. Zu diesen witzigen Zombiefilmen gehört auch „Wasting Away“, der vor einigen Jahren beim Fantasy Filmfest viele Fans gewinnen konnte. Doch kein Wunder, kommt der Film schließlich mit vielen Innovationen daher.
Sin City in Grün
Alles beginnt mit einer recht ungewohnten Optik. Im Stile richtig alter Zombietrasher präsentiert sich „Wasting Away“ zunächst in einem kontrastarmen Schwarz-Weiß-Look. Bereits dies ist eine auffällige Besonderheit. Doch ähnlich, wie dies in „Sin City“ bereits bei der Farbe Rot geschah, setzt dieser Film das Grün besonders hervor. Während die Umgebung also schwarz-weiß gehalten ist, sehen wir lediglich das Serum in verstrahltem Grün. Optisch mag das zunächst gewöhnungsbedürftig sein, kann aber im späteren Verlauf aus einem ganz speziellen Grund überzeugen.
Ego-Zombie
Spätestens, wenn die Optik plötzlich in das gewohnte bunte Bild wechselt, wissen wir, wozu die graue Stilistik eigentlich gebraucht wird: „Wasting Away“ zeigt uns die Perspektive einiger Zombies und wechselt lediglich dann in den Schwarz-Weiß-Modus, wenn wir die „reale“ Perspektive der Menschen zu sehen bekommen. Doch ganz abgesehen von der optischen Besonderheit, bringt die Perspektive natürlich einiges an Humor mit. Die Zombies nämlich wissen überhaupt nicht, um was es sich bei ihnen tatsächlich handelt und sehen sich zunächst als ganz normale Menschen. Natürlich können wir uns gut vorstellen, wie es wohl wirken mag, wenn die Welt um einen herum plötzlich doppelt so schnell abläuft und die Menschen panisch vor einen davon laufen. Die Gehirnströme der Zombies sind nämlich stark verlangsamt, sodass sie ihre eigenen Bewegungen wesentlich langsamer ausführen, zugleich aber ihre Mitmenschen wahrnehmen, als würden sie in Zeitlupe vor sich hin rennen. Nun, bereits das bringt eine gewisse Komik mit sich, die „Wasting Away“ aber noch mit einer wirklich gelungenen Situationskomik auf die Spitze treiben kann. Schließlich wissen wir: Zombies essen Menschen und sind nicht so leicht zu töten. Da dauert es dann natürlich nicht lange, bis einige der Zombies auf den Geschmack von menschlichem Gehirn kommen und selbst abgetrennte Gliedmaßen ihnen nichts ausmachen. Eine gewisse Anspielung an die laufende Hand aus „Addams Family“ wird dabei wohl so einige Zuschauer zum Schmunzeln bringen. Man muss jedoch zugeben, dass die Charakterdarstellungen einiges dazu beitragen, da die Zombies völlig naiv und banal als natürliche Menschen dargestellt werden, die sich scheinbar überhaupt nicht über abfallende Hautfetzen wundern. Somit ist „Wasting Away“ also in vielerlei Hinsicht zu einem innovativen und schrägen Horrorfilm geworden, den Genrefans keinesfalls verpassen sollten.
Fazit:
Schräger und witziger Horrorstreifen aus der Perspektive eines Zombies. Für Genrefans uneingeschränkt empfehlenswert.