1931: Die Wirtschaftskrise ist längst in vollem Gange und ausgerechnet zu dieser schwierigen Zeit muss Jacob feststellen, dass seine Eltern bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen sind. Um sich selbst versorgen zu können, beschließt er da kurzerhand, sein Studium abzubrechen und sich auf den Weg in die nächste Großstadt zu machen, in der Hoffnung, dort eine gute Arbeit zu finden. Doch statt tatsächlich an seinem Ziel anzukommen, springt er während seines Fußmarsches auf einen fahrenden Zug auf und findet prompt neue Bekanntschaften. Praktischerweise befindet er sich nämlich auf einem Zug eines erfolgreichen Zirkus und heuert sofort als Tierarzt beim skrupellosen Zirkusdirektor August Rosenbluth an. Dumm nur, dass dieser nicht einmal davor zurückschreckt, zur Lohnersparnis sogar Menschen aus einem fahrenden Zug zu werfen und seine Arbeiter unter heftigsten Bedingungen zu niedrigen Löhnen arbeiten zu lassen. Jacobs heimliche Liebe zu seiner Gemahlin Marlena verbessert da nicht unbedingt die Situation…
Kritik:
Schon die besten Filme der Geschichte konnten mit ungewöhnlichen Titeln einen großen Erfolg haben. Kein Wunder also, dass ausgerechnet „Wasser für die Elefanten“ mit einem regelrechten Staraufgebot daher kommt, das durchaus seinesgleichen suchen kann. Nachdem Christoph Waltz schließlich erst im vergangenen Jahr mit Quentin Tarantino als Nazi-Oberst Landa bekannt wurde und auch Robert Pattinson zu einem wahren Mädchenschwarm aufgestiegen ist, wollen nun beide zeigen, dass sie ihre schauspielerischen Talente in schwierigeren Rollen ausbauen können. Das soll ihnen natürlich vollends gelungen sein.
Zirkus – Ein hartes Geschäft
Dafür liefert dieser Film natürlich auch gleich den passenden Stoff, denn „Wasser für die Elefanten“ befasst sich nicht ausschließlich mit der schönen Seite des Zirkusbetriebs. Stattdessen setzt der Film lieber einen Blick hinter die Kulissen im Jahre 1931, als die Zustände im Zirkus noch katastrophal waren. Die Wirtschaftskrise führte schließlich alle Menschen dazu, auf jede mögliche Art ihre Brötchen zu verdienen und bewegte sie dazu, jegliche schweren Arbeiten aufzunehmen. Doch niemand hätte wohl damit gerechnet, dass die Arbeit dermaßen extrem werden würde. Zur Lohneinsparung werden da sogar einmal die Mitarbeiter vom fahrenden Zug geworfen und müssen notfalls auch einmal eine Woche gänzlich ohne Bezahlung auskommen. Das alles nur, um mit dem Zirkus irgendwie Erfolg zu haben und die anderen Arbeitern ein sicheres Zuhause zu gewähren. Wenn da plötzlich ein bisher wohlhabender Student dazu trifft und ebenfalls dringend eine Arbeit braucht, kann die Situation unter Umständen schon bald eskalieren. Doch bis dahin wird er seine Zeit im Zirkus wohl nicht mehr so schnell vergessen.
Ein Vampir kommt zum Zirkus
Erstaunlich gut mögen dabei wohl die Leistungen von „Twilight“-Star Robert Pattinson ausgefallen sein, der nun endlich nicht mehr die klassische Vampirrolle übernehmen soll, sondern einmal den soften Studenten voller Gewissen spielen darf, der erstmals harte Arbeit übernehmen muss. Er kommt plötzlich in eine Welt, die er nie für möglich gehalten hätte, doch mit soliden und glaubwürdigen Darstellungen kann er seiner Rolle mehr als gerecht werden. Er spielt hier klar den Sympathieträger und soll zum größten Gegner für den skrupellosen Zirkusdirektor werden, der mit zweifelhaften Methoden zum Erfolg kommt.
Unterdessen kann eben dieser Zirkusdirektor, gespielt von „Inglourious Basterds“-Star Christoph Waltz eine erneute Glanzleistung abliefern. Er mimt dabei den skrupellosen und aggressiven Boss, der nicht einmal vor heftigster Gewalt bis hin zum Mord zurückschreckt. Da mag uns manche Szene schon regelrecht schockieren und rühren, wenn sich der Mann gerne einmal an unschuldigen Tieren vergreift, welche die Emotionalität des Films weiter betonen können. Insgesamt mag seine exzentrische Art voller Antipathien wieder genau den richtigen Nerv treffen, sodass sie einmal mehr das Können dieses hervorragenden Darstellers unterstreicht. Gemeinsam mit Robert Pattinson im Konflikt wegen einer liebevollen Reese Witherspoon, kann sich aus der Dreieckssituation eine geladene Auseinandersetzung werden, die jeden Zuschauer an den Bildschirm fesseln wird – zumal „Wasser für die Elefanten“ auch inszenatorisch erwartungsgemäß alles richtig macht.
Fazit:
Mit einem Staraufgebot, bestehend aus Christoph Waltz, Robert Pattinson und Reese Witherspoon kann „Wasser für die Elefanten“ allen Erwartungen gerecht werden und präsentiert uns ein packendes und fesselndes Zirkusdrama um einen skrupellosen Direktor.