Veronica Mars |
Land/Jahr: USA 2014 |
Genre: Krimi |
Regie: Rob Thomas |
Darsteller: Kristen Bell Jason Dohring Krysten Ritter Ryan Hansen |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 107 Minuten |
Kaufstart: 31. Juli 2014 |
Label: Warner Bros. |
Obwohl die hübsche Veronica Mars eigentlich alles erreicht hat und schon bald das große Geld in einer New Yorker Anwaltskanzlei verdienen wird, hatte sie nicht immer ein so hervorragend laufendes Leben hinter sich. Als Jugendliche musste sie damals mit ansehen, wie ihre eigene Freundin auf brutale Weise ermordet wurde und klärte selbst den Mordfall als Detektivin auf. Dass ihr Vater selbst Privatdetektiv ist und ihr daher das nötige Handwerk beibringen konnte, kam ihr nur allzu gelegen. Gleichzeitig kam sie bei diesem Zwischenfall aber auch dem Ex-Freund der getöteten Freundin näher, was mitunter nicht ganz unkompliziert war. Heute steht er vermeintlich unschuldig unter Mordverdacht und sie wird nach neun Jahren Funkstille erneut von ihm um Hilfe gebeten. Einem alten Freund kann man diese Bitte schließlich nicht abschlagen – und prompt steht Veronica mitten in ihrer alten Heimat Neptune. Dumm nur, dass sie dort schon bald selbst in Gefahr geraten könnte…
Kritik:
Es gibt viele Jugendliche, die von einem wirklich spannenden und geheimnisvollen Beruf träumen. Als 15-jährige ein bisschen Detektiv spielen, andere Menschen ausspionieren und ganze Mordfälle lösen klingt da doch recht verlockend. Passend dazu gab es vor etwa zehn Jahren auch die Serie „Veronica Mars“, die uns diesen Traum ein wenig näher brachte. Doch auch jugendliche Serienstars werden einmal erwachsen – und kehren zurück.
Erwachsener Jugendstar
Für Fans der Serie dürfte wirklich ein riesiger Traum in Erfüllung gehen. Nachdem im Jahre 2007 die letzte Folge der gleichnamigen Serie über die Bildschirme flimmerte, schient sich „Veronica Mars“ endgültig dem Ende zugeneigt zu haben. Doch nun, genau zehn Jahre nach dem Start der ersten Episode kehrt die junge Detektivin nun zurück und liefert uns gleich einen aufregenden Spielfilm. Das Beste daran: Wir sehen dieselbe Hauptdarstellerin noch einmal in der Rolle von Veronica. Da aber auch die Schauspielerin längst ein wenig älter geworden ist, spielt auch der Film reichlich Jahre nach dem Ende ihrer Detektivkarriere und lässt sie ein spannendes Comeback feiern. Ein bisschen vorbei ist da zwar der Traum von der 15-jährigen Privatdetektivin, doch auch als hübsche erwachsene Ermittlerin kann sie sich sehr gut sehen lassen.
Die smarte Detektivin
Erstaunlicherweise schafft sie es auch heute noch, uns ein wenig an Allison Mack aus „Smallville“ zu erinnern. Gut aussehend, charmant, clever und nicht auf den Mund gefallen spielt sie daher auch als 34-jährige ihre Rolle noch sehr jung geblieben. In „Veronica Mars“ würde man sie heute vermutlich locker fast zehn Jahre jünger schätzen, was sie immer noch zur Optimalbesetzung für diese Hauptrolle werden lässt. Ein echter Glückstreffer könnte man sagen, denn nicht alle Schauspieler sehen nach dieser Zeit noch immer so frisch aus. Dafür fehlt ihr allerdings ein bisschen das Profil. „Veronica Mars“ verkommt schnell zu einer klischeebelasteten 08/15-Detektivin, die mit dem üblichen smarten Fernsehlook daher kommt, aber nicht so ganz mit Ernsthaftigkeit punkten kann. Ein bisschen mehr Subtilität bei den Ermittlungen und eine ernsthaftere Mine bei Recherchen mit ihren Clienten würden ihr doch manches Mal gut stehen, um den Krimi ein wenig erwachsener erscheinen zu lassen. Man muss schließlich nicht ewig am Jugendklischee festhalten – werden die Stars älter, kann man das auch charakterlich ruhig in die Rolle einbringen. Aber vielleicht wird man gerade so, manchen Fan der Serie zufrieden stellen.
Persönlichkeit vor Ermittlung
Bei der Story sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen. Obwohl die Hauptfigur eine ermittelnde Privatdetektivin und angehende Anwältin ist, steht der Fall selbst nicht immer im Mittelpunkt. Stattdessen bekommen vor allem alte Serienfans einen kleinen Einblick in das ehemalige Privatleben von Veronica Mars geboten, sodass die sozialen Kontakte hier ein wenig im Mittelpunkt stehen. Das Klassentreffen mit den verhassten Mitschülern, das Zusammentreffen mit geliebten alten Freunden, die schlechten Erinnerungen aus ihrem Heimatort und die Sehnsucht nach der Arbeit mit ihrem Vater – mit all dem muss sich Veronica auch ganz persönlich auseinandersetzen, zumal exakt diese Umfeld auch mit ihrem Fall zu tun hat. Ist schließlich ein alter Freund betroffen, der noch immer in diesen Kreisen verkehrt, bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als mit den gehassten Menschen zu kommunizieren. Damit wird der Krimifall ein wenig zur Nebensache, bleibt aber letztendlich doch spannend, wenn es auf das Ende zu geht. Vorkenntnisse zur Serie sind jedenfalls nicht zwingend erforderlich, um sich in „Veronica Mars“ dennoch schnell zurecht zu finden. Die Beziehungen zwischen den Protagonisten werden transparent aufgeklärt und die Orientierung fällt damit leicht. Ein durchaus gelungenes Filmcomeback.
Fazit:
Die jugendliche TV-Privatdetektivin kehrt als Erwachsene erneut auf den Bildschirm zurück und wird erneut von Kristen Bell besetzt. Damit bekommen vor allem Fans der Serie ein nettes Seriencomeback geboten, das allerdings stellenweise den Fokus etwas zu sehr auf die zwischenmenschlichen Kontakte setzt.