Ryan Bingham hat ein aufregendes Leben: Als passionierter Vielflieger, ist er an 322 Tagen im Jahr im Flugzeug unterwegs und auf dem besten Weg, die 10 Mio. Meilen zu meistern. Eigentlich ist er damit auch zufrieden, legt er schließlich ohnehin nicht viel Wert auf Familie und Gesellschaft. Er genießt stattdessen die Freiheit über den Wolken, die aufregenden Abende im Hotel und die vielen neuen Städte. Der Grund für seine Flüge: Er arbeitet in einem Unternehmen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, andere Menschen zu feuern. Firmenchefs anderer Unternehmen, die selbst nicht den Mut haben, ihren langjährigen Mitarbeitern die Kündigung zu überbringen, können Ryan engagieren, damit er durch den halben Kontinent reist, um dem entsprechenden Mitarbeiter auf möglichst schmerzfreie Weise mitzuteilen, dass er sich nach einer neuen Perspektive umsehen muss. Manchmal mag diese Aufgabe leicht sein, manchmal reagieren die Betroffenen aber auch auf die verrückteste Weise. Dumm nur, dass das “Vergnügen” schon bald vorbei sein könnte, als seine Mitarbeiterin Natalie alles daran setzt, das System des persönlichen Kontakts zu einem Online-System umzuwandeln. Die meisten freut das, können sie ihre Arbeit so endlich via Videokonferenz über das Internet machen und am Abend ihre Familien wiedersehen. Doch Ryan passt das überhaupt nicht, weshalb er ihr fortan klarmachen will, warum es sinnvoll ist, den persönlichen Kontakt zu den Betroffenen aufrecht zu erhalten. Denn rastet dieser einmal aus, hat man online kaum die Möglichkeit, einzugreifen. Doch als wäre es nicht schon schlimm genug, dass er fortan Natalie bei all seinen Reisen im Schlepptau hat, muss er auch bald schon feststellen, dass ihm in seinem Leben einiges fehlt. Als Natalie, die gerade von ihrem Freund verlassen wurde, ihm die Augen öffnet und er plötzlich eine Affäre mit einer Seelenverwandten beginnt, werden ihm seine wahren Sehnsüchte erst richtig klar…
Kritik:
Die meisten werden bei “Up in the Air” wohl noch nicht so recht wissen, was sie erwartet. Wer die Story oben nicht liest, wird außer einer Story auf Flughäfen eher weniger ahnen, worauf er sich da einlässt. Ganz besonders deshalb, weil George Clooney immerhin ein sehr vielseitiger Darsteller ist, der viele Charaktere gut darstellen kann und selbst in einem modernen Schwarz-Weiß-Film zu sehen war. Jeder seiner Filme hat auf gewisse Weise etwas besonderes. Ganz besonders wird hierbei natürlich auch “Up in the Air”, was auch daran liegen mag, dass Jason Reitman hier die Regie übernommen hat. Seit wir “Thank you for smoking” und “Juno” gesehen haben, wissen wir, dass dieser Mann zu Bestleistungen fähig ist. Auch “Up in the Air” geht wieder ein wenig in die ruhige und sachliche Richtung, die wir auch in “Thank you for smoking” gesehen haben. Erneut bekommen wir eine Art Anti-Held zu sehen, der zwar irgendwie ganz besonders ist, aber gleichzeitig auch keine besonderen Taten vollbringt. Stattdessen scheint er eher ein einsamer, kaltherziger Mann zu sein, dem es überhaupt nichts ausmacht, tagtäglich Menschen zu erzählen, dass sie ihren Job verloren haben. Unterdessen ist er aber auch ein charakterstarker, charmanter und vielseitiger Mensch, der auf seine Mitmenschen oftmals positive Wirkungen hat. Denn eigentlich weiß er immer ganz genau, was er will und was er nicht will und hat bei seinem Pflichtbewusstsein stets ein souveränes Auftreten. Doch hier kommt der Punkt: Auch er wird irgendwann feststellen, dass in seinem Leben etwas ganz entscheidendes fehlt. Und plötzlich wird aus der Entschlossenheit, auch ein Unwissen darüber, was er eigentlich will. Will er nicht doch lieber eine Familie und einen Menschen, der ihm zuhört? So, wie es sich Natalie von einem Partner wünscht. Bald schon könnte er es vielleicht nicht mehr so genau wissen. Bis es soweit ist, schafft es George Clooney aber einmal mehr, die Zuschauer zu begeistern. Natürlich durch seine besondere Charakterdarstellung, die tollen Dialoge und die lockeren Sprüche, die er hin und wieder auf Lager hat. Trotz der actionarmen und eher langsamen, ruhigen Handlung kommt nie Langeweile auf. Doch das ist auch kaum Verwunderlich, hat der Film schließlich eine sehr gute Story. Unterstützt wird diese natürlich auch durch die hervorragenden Zweit-Hauptrollen, bestehend aus Vera Farmiga als Alex und Anna Kendrick, als Ryans Kollegin Natalie Keener. Beide haben ihre ganz eigenen besonderen Charaktere und harmonieren hervorragend mit George Clooney. Während Vera eher die seelenverwandte Gleichgesinnte darstellt, der es ähnlich geht, wie Ryan, stellt Anna Kendrick eher das genaue Gegenteil dar. Sie ist deutlich sensibler, nutzt lieber Online-Medien, statt persönlichen Kontakt und kommt ohne Gesellschaft überhaupt nicht richtig klar. Somit verkörpert sie die typisch wiedersprüchlichen Nerds, die zwar einerseits ständig hinter dem PC sitzen, andererseits aber eigentlich nicht einsam sein wollen. Wobei man ihr den Nerd nicht so hundertprozentig abkauft, da sie optisch eher, wie eine Geschäftsfrau aussieht, statt einen nerdigen Eindruck zu vermitteln. Dafür spielt sie jedoch eine entscheidende Rolle, die Ryan dabei helfen soll, seine wahren Sehnsüchte zu entdecken. Unterdessen hat “Up in the Air” inhaltlich auch noch eine einzigartige Handlung zu bieten, die dem Film eine gewisse Einzigartigkeit verleiht. Wer also auf eine gute Story und einen tollen Hauptdarsteller wert legt, ist bei “Up in the Air” genau richtig.
Fazit:
Einzigartige Story, ein perfekter Charakterdarsteller und eine gute Dramatik – die perfekte Mischung für einen George Clooney-Film.
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Externe Review: Filmempfehlung.com bewertete “Up in the air” in ihrer Kritik mit 4,5/5 Punkten.