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    Unknown User

    Unknown User


    Land/Jahr:
    GB 2014
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Lewan Gabriadze
    Darsteller:
    Shelley Hennig
    Moses Jacob Storm
    Renee Olstead
    William Peltz
    Jacob Wysocki
    Courtney Halverson
    Matthew Bohrer
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    82 Minuten
    Kaufstart:
    7. Januar 2016
    Label:
    Universal Pictures

    Im Jahre 2014 treffen sich sechs jugendliche Schulfreunde in einem Skype-Videochat, um endlich mal wieder miteinander zu sprechen und sich die dümmsten Albernheiten vor der Kamera zu erzählen. Rein zufällig haben sie sich dafür aber ausgerechnet den Jahrestag ihrer verstorbenen Freundin ausgesucht, die sich vor exakt einem Jahr das Leben genommen hat. Grund dafür war massives Mobbing seitens dieser sechs Schulfreunde, die vor keiner Lüge und Intrige zurückgeschreckt sind, um ihr Opfer fertig zu machen. Selbst das Posten von Videos, die das Mobbingopfer stark alkoholisiert und zugeschissen im Dreck zeigen, gehören dazu. Dumm nur, dass es da nicht lange dauert, bis sie die Kontrolle über ihre Rechner vollkommen verlieren und sich ein weiterer User offenbar in den Videochat einschaltet. Wie es scheint, versucht offenbar jemand über den Account der verstorbenen Freundin mit ihnen Kontakt aufzunehmen und sie unter Druck zu setzen. Jeder der sechs Freunde soll die schlimmsten Geheimnisse ihrer Liebsten erfahren, um den Tod des Mädchens endgültig zu rächen. Wer nicht mitspielt, stirbt auf mysteriöse Art und Weise. Handelt es sich um den unbekannten User wohl tatsächlich um einen digitalen Geist der verstorbenen Laura Barns?

    Kritik:
    Netzaffine Themen sind in Horrorfilmen mittlerweile keine Seltenheit mehr, schließlich spielen Onlinechats und Smartphone immer mehr eine zunehmende Rolle. Dass allerdings ein Film fast ausschließlich den Desktop eines Computers der Hauptfigur zeigt und wir jegliche Handlungen lediglich über die Webcams eines Skype-Fensters beobachten können, ist neu.

    Eingeschränkte Perspektiven
    Natürlich scheint die Darstellungsweise recht innovativ. „Unknown User“ möchte uns die Distanz näher bringen, die User in einem Skype-Videochat erleben, wenn sie schreckliche Ereignisse über die Webcam miterleben müssen und keinen Einfluss darauf haben. Damit kann sich die jüngere Generation sicherlich gut identifizieren, hat man doch womöglich schon so manchen seiner Freunde per Webcam diverse Dummheiten machen sehen und hatte kaum die Möglichkeit hier einzugreifen. Leider stellt sich allerdings recht schnell heraus, dass die ausschließliche Bildschirmansicht (nur die letzten Sekunden des Films zeigen nicht den Desktop) zahlreiche dramaturgische Nachteile hat. Obwohl die doch eher eingeschränkte Sichtweise durch verpixelte Webcams immerhin einen gewissen Mystery-Faktor erlaubt, versperrt sie dem Film zugleich jegliche Möglichkeit, durch gute Kameraführung atmosphärische Momente oder gar Jumpscares einzubauen. Die Horrorszenen sind dementsprechend doch eher soft und banal, langweilen geradezu über die Laufzeit des Films, die mit gerade einmal knapp 82 Minuten schon beinahe zäh erscheint.

    Spannung für Noobs
    Ein weiteres schweres dramaturgisches Problem von „Unknown User“ liegt allerdings zugleich darin, dass man die Handlung ausschließlich Noobs, die keinerlei tiefgehende IT-Kenntnisse haben, glaubwürdig näher bringen kann. Selbst ein Webdesigner mit leichtem Wissen über HTML wird es schon schwer zu vermitteln sein, dass Facebook, Skype und Google Mail urplötzlich ein unkontrollierbares Eigenleben entwickeln sollen, das sich exakt so darstellt, wie es der Film inszeniert. Die darüber hinaus noch offensichtlicher absurd wirkende Story über einen angeblichen digitalen Geist eines verstorbenen Mädchens, das sich in die Computer der sechs Freunde hackt, um sie mittels Skype unter Druck zu setzen und in den Selbstmord zu treiben, scheint obendrein gar noch abwegiger. Hier hätte es „Unknown User“ sicherlich nicht geschadet, wenn der Streifen eine realistischer Thriller-Story über einen Hacker erzählt hätte, der sich tatsächlich durch Ausnutzen von Sicherheitslücken in fremde Accounts hätte hacken können. Daraus allerdings eine pseudo-okkulte 08/15-Geisterstory zu fabrizieren, macht den Horrorfilm zu einem der unglaubwürdigsten Filme der vergangenen Jahre. Spannung kommt so jedenfalls nicht auf.

    Fazit:
    Auf Grund der zwar innovativen, aber doch sehr eingeschränkten Perspektive, bestehend aus der Bildschirmansicht eines Mac-Desktops und einer stark abwegigen Geistergeschichte, scheitert „Unknown User“ in jeder Hinsicht daran, seine Story glaubhaft zu vermitteln. Zuschauer mit EDV-Kenntnissen werden sich hier bestenfalls zu Tode langweilen.

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