Drei junge Studenten haben es sich für ihr Dokumentarprojekt zur Aufgabe gemacht, mysteriösen Machenschaften auf den Grund zu gehen. Denn an einem Ort im tiefen Norwegen scheint ein unbekannter Jäger, illegale Jagd auf Bären zu machen. Da zögern sie natürlich nicht lange und setzen alles daran, den merkwürdigen Mann zur Rede zu stellen. Doch einmal an seinen Fersen, erleben sie plötzlich Dinge, die sie nie für möglich gehalten hätten, denn: Hans jagt keine Bären – er jagt Trolle…
Kritik:
Spätestens seit wir vor einigen Jahren die erfolgreiche „Blair Witch Project“-Reihe zu sehen bekamen, ist der Mockumentary-Stil allseits beliebt. Mit der Handkamera im Gepäck erleben junge Menschen so atemberaubende Abenteuer und teilen diese den Zuschauern mit. So mag es natürlich auch in „Trollhunter“ sein, sodass wir uns mit verwackelten Bildern in den düsteren Wald begeben dürfen. Doch anders, als die meisten anderen Filme dieser Art, ist dieser ungewöhnliche Fantasy-Hit auf ungewöhnliche Weise sehr originell.
Die Jagdsaison beginnt
Auf den ersten Blick wirkt da natürlich auch „Trollhunter“ sehr unprofessionell und zeigt zunächst vermeintliche Schwachpunkte. Unbekannte Darsteller, die den Eindruck von Amateurschauspielern machen, wollen da unbedingt mit ihrer Handkamera einen Mann begleiten und wurden zudem auf den ersten Blick ziemlich schlecht synchronisiert. Da merkt man das niedrige Budget des Filmes natürlich deutlich und auch der Voyeurismus kommt bekanntlich nicht zu kurz. Auf den zweiten Blick allerdings kann dieser außergewöhnliche Mockumentary-Film auch sehr spannend sein. Das mag nicht nur an der düsteren Atmosphäre im dunklen und dichten Wald liegen, sondern auch an der Bedrohung, mit der wir es hier zu tun bekommen. Statt nämlich auf natürliche Bedrohungen zu setzen, kommt „Trollhunter“, wie der Titel bereits erahnen lässt, nunmehr mit Trollen daher. Diese riesigen Geschöpfe gilt es entgegen allen Gewissensbissen zu bekämpfen und das ist angesichts der enormen Größe dieser Gestalten sicherlich kein Zuckerschlecken. Action kommt also – wenn auch nicht übermäßig brutal – immer wieder auf und kann uns bei dem glaubwürdigen Waldabenteuer jederzeit mitreißen.
CGI-Monster auf Christen- und Studentenjagd
Insgesamt ist „Trollhunter“ allerdings sehr locker inszeniert und bietet dem Zuschauer auch einmal eine Verschnaufpause. Diese dient dann zur Einführung in die Charaktere und einigen mehr oder minder interessanten Gesprächsthemen. Wenngleich diese inhaltlich zwar nicht sonderlich interessant sind, können sie doch immer wieder unterhalten. Der ironische Humor kann da schließlich immer wieder punkten und auch die antichristliche Ader lässt uns doch gerne einmal schmunzeln. Offensichtlich können Trolle schließlich überhaupt keine religiösen Menschen leiden und haben es daher umso mehr auf die Christen abgesehen, die hier ganz klar im Nachteil sind. Doch diese Unbekümmertheit bezüglich religiöser Gefühle ist mal wieder ein Highlight, das wir nur in Low-Budget- und Independent-Produktionen genießen dürfen.
Apropos Low Budget: Beim Design der Monster hätten sich die Macher durchaus etwas mehr Mühe geben können. So kommt es doch leider immer wieder dazu, dass wir sofort erkennen können, dass es sich bei den Trollen lediglich um hässliche CGI-Monster handelt und nicht etwa um reale Gestalten. Gerade für Effektfanatiker kann das ein deutlicher Atmosphärezusammenbruch bedeuten, während sich andere wiederum an der mangelnden Ernsthaftigkeit erfreuen könnten. Alles in allem steht allerdings eines fest: „Trollhunter“ ist ein äußerst origineller Film, der seinesgleichen sucht und auf Grund seines ungewöhnlichen Inhalts unbedingt angesehen werden sollte.
Fazit:
Origineller Mockumentary-Fantasy-Streifen mit der nötigen Lockerheit und einem ironischen Humor. Fans des Außergewöhnlichen liegen hier richtig.