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    Troll – Die magische Welt von Trym

    Troll – Die magische Welt von Trym


    Land/Jahr:
    N / CDN 2019
    Genre:
    Animation
    Regie:
    Kevin Munroe
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    87 Minuten
    Kaufstart:
    10. September 2021
    Label:
    Jets Filmverleih

    Mitten in den Tiefen eines dunklen Waldes versteckt sich das Königreich Ervod, in dem liebenswürdige Trolle leben. Geführt von einem König, der beim alljährlichen Sonnenbrandrennen gekürt wird, führen die Trollfamilien dort für gewöhnlich ein angenehmes Leben. Das soll sich allerdings schlagartig ändern, als König Grom plötzlich in Stein verwandelt wird und sein bösartiger Cousin die Macht an sich reißt. Für Trollprinz Trym steht deshalb schnell fest: Er muss die Tiefen der Wälder durchqueren, um seinen Vater zu retten. Doch bei seiner gemeinsamen Reise mit Freundin Freia und seinem zweiköpfigen Freund JulTul stößt er auf große Gefahren. Im Kampf gegen magische Trollkreaturen, berggroßen Landwechslern und der dreiköpfigen Trianna erlebt er das Abenteuer seines Lebens…

    Kritik:
    Denken wir an aufregende Animationsfilme, kommt uns vor allem Disney Pixar in den Sinn. Doch auch bei kleinen Filmverleihern gibt es immer wieder Produktionen dieses Genres, die sich vor allem an ein jüngeres Publikum richten. „Troll“ ist ein genau solcher Film und erzählt uns von den Abenteuern eines Trollprinzen.

    Eine oft gesehene Story
    Ganz anders als etwa die zahlreichen Pixar-Produktionen, die uns Jahr für Jahr aufs Neue begeistern, kommt „Troll“ allerdings nicht ganz so innovativ daher. Die Geschichte könnte so ähnlich auch aus einem Fantasyfilm der 80iger Jahre oder einem altmodischen Märchen stammen: Ein kleiner minderjähriger Held, dieses Mal in Form eines Trolls, muss sich in die Tiefen eines fantasievollen Waldes begeben, um seinen Vater, den König, wieder zum Leben zu erwecken. Das Storymuster bedient sich dabei klassischer Fantasyfilme: In mehr oder minder kreativer Umgebung begegnet der Troll auf seiner Reise diversen Fantasywesen, die sich ihm in den Weg stellen oder interessante Rätsel aufgeben. Das Problem dabei: Irgendwie kommt uns das alles doch ganz schön bekannt vor. Selbst die legendäre „unendliche Geschichte“ wartete einst mit einer solchen Story auf. Und so richtig kann „Troll“ damit auch nicht das Interesse des Publikums wecken.

    Die unverstandenen Bösewichte
    Das mag auch daran liegen, dass die Kreaturen, auf welche die Hauptfigur im Laufe des Films trifft, insgesamt nicht allzu viel hermachen. Da trifft der junge Troll sowohl auf eine dreiköpfige Gestalt, die aber bei weitem nicht die Bedrohlichkeit einer Hydra entfaltet, als auch auf wandelnde Felsen und riesige schwebende Köpfe, die zumindest den jüngsten Zuschauern durchaus einen kleinen Schrecken einjagen könnten. Nun gut: „Troll“ möchte an der Stelle auch kein wirklich gruseliger Film sein, richtet sich der Streifen doch eher an Kinder und ist weit entfernt davon ein erwachsenentauglicher Fantasyfilm zu sein. Ein bisschen mehr Mühe hätten sich die Macher bei der Ausgestaltung der gegnerischen Charaktere aber dann doch geben können. Pädagogisch macht es sich der Film schließlich auch ein bisschen zu einfach: Die Bösewichte in „Troll“ sind schließlich alle ausnahmslos nur deshalb böse, weil sie einfach unverstanden sind und niemand wirklich mit ihnen spielen will. Glaubhafte Motive bleiben dabei vollkommen aus und damit könnte der Animationsfilm selbst für Kinder doch eine kleine Portion zu zahm ausgefallen sein.

    Veraltete Optik
    Nun wäre das alles als Familienfilm natürlich kaum ein Problem, wenn „Troll“ wenigstens bei der Gestaltung seiner Welt und der Optik ein bisschen was hermachen würde. Immerhin ist Disney beispielsweise bei seinen Animationsfilmen immer wieder dafür bekannt, einen echten knallbunten und oftmals leuchtenden Augenschmaus zu bieten. Nicht hingegen „Troll“ vom Jets Filmverleih: Die Grafik nämlich macht eher den Eindruck, aus einem Computerspiel von vor 15 Jahren zu stammen – selbst die ältesten Pixar-Filme machen da optisch heute noch einen besseren Eindruck. Und auch die Gestaltung der Fantasywelt mit all seinen eigentlich spannenden Wäldern kommt dabei grob, altbacken und undetailliert daher. Statt eindrucksvoller Landschaften gibt es hier eher kantige Bäume und graue Felsen zu sehen. Da fällt es doch recht schwer, in die fantasievolle Welt der Trolle einzutauchen.

    Bayern trifft den Niederrhein
    Immerhin versucht die deutsche Fassung, all diese qualitativen Probleme ein bisschen mit der Synchronisation zu kompensieren und auf liebevollen Wortwitz zu setzen. So hat sich Jets Filmverleih etwa die Mühe gemacht, einige der diversen Charaktere in verschiedenen deutschen Dialekten zu synchronisieren. Da kommt ein echtes bayrisch ebenso vor, wie kultiges berlinerisch und das liebenswerte niederrheinische Plattdeutsch. Zumindest einige der Nebenfiguren machen dadurch zwischenzeitlich einen sympathischen Eindruck, erscheint so mancher Troll doch ein bisschen liebenswerter als im Original. Auf Dauer ist aber selbst das mitunter nervig und täuscht einfach nicht darüber hinweg, dass „Troll“ ansonsten so gut wie gar nicht mit aktuellen Referenz-Animationsfilmen mithalten kann. Immerhin die jüngsten Zuschauer, die womöglich noch keinen Vergleich haben, könnten hier eventuell noch ihren Spaß haben.

    Fazit:
    Im Vergleich zu zahlreichen anderen modernen Animationsfilmen mangelt es „Troll“ an nahezu allem: Die Story enttäuscht mit mangelnder Innovation und einer altbackenen Geschichte und auch optisch erinnert der Film eher an Computerspiele aus vergangenen Jahrzehnten. Immerhin mit der Synchronisation kann man noch für Überraschungen sorgen.

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