Frank Martin ist ein überzeugter Einzelgänger, hat jedoch den wohl spannendsten Job der Welt: Er transportiert als außergewöhnlich qualitativer Kurierfahrer verschiedenste Dinge und ist dabei für seine überaus hohe Diskretion, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bekannt. Dabei hat er drei ganz wichtige Regeln, die im Normalfall immer eingehalten werden: Vereinbarungen werden grundsätzlich nicht geändert, es werden keine Namen genannt und Pakete werden niemals geöffnet. Durch die Tatsache, dass so manche Auftraggeber aus krimineller Herkunft stammen und die Pakete gefährliche Materialien beinhalten können, sind die Transportfahrten nicht immer legal – und vor allem keineswegs ungefährlich. Tagtäglich riskiert Frank so sein Leben…
Kritik:
Der Transporter: Alle kennen ihn, alle lieben ihn. Zumindest, als wir noch Frauenschwarm Jason Statham auf der Leinwand bewundern durften, wie er seinen schwarzen Audi durch schwierige Manöver bewegte, um schwierige Pakete von A nach B zu bewegen und skrupellose Feinde auszuschalten. Aus diesem Erfolgskonzept eine Serie zu machen, kann ja eigentlich nur erfolgreich werden. Dumm nur, dass man dabei auf Statham wohl leider verzichten musste.
Brutaler Paketbote
Das Muster ist trotzdem altbekannt und entspricht in etwa dem, der drei Filme: Frank wird beauftragt, ein Paket unbekannter Art zu einem bestimmten Zielort zu bringen und stößt dabei oftmals immer wieder auf Widerstand. Von lebenden Passagieren, über funktionsfähige Spenderorgane, bis hin zum Transport von Bomben und Diamanten ist da wohl alles dabei. Meistens steht den Auftraggebern dabei ein brutaler Widersacher im Weg, mit denen es fortan Frank aufnehmen muss. Das Problem dabei: „Transporter – Die Serie“ hat keineswegs eine zusammenhängende Story, sieht man einmal vom Liebesleben der Protagonisten ab. Ansonsten hat jede Folge auch ihre eigene kleine Geschichte, die zu Beginn der Serie zunächst nicht so ganz fesseln will. Dafür zeigt die Serie an anderer Stelle Stärken, die es aber dennoch nicht mit dem Kinoformat aufnehmen können.
Cobra 11 lässt grüßen
Die Action kann sich nämlich zumindest optisch sehen lassen. Insbesondere die Nahkämpfe zwischen Frank und seinen Feinden, die allesamt einigermaßen professionell und temporeich inszeniert wurden. Spannung kommt da durchaus auf, wenn hier mit allerlei Hilfsmitteln auf Gegner eingedroschen wird, die oftmals schwer bewaffnet sind und sich in Überzahl präsentieren. Doch auch hier kommt schnell ein Problem auf, denn die Abläufe wiederholen sich einfach viel zu oft und der Ausgang eines jeden Kampfes ist von vornherein absehbar. Zudem kann die Rennaction meist nicht optimal überzeugen, wirken einige Szenen deutlich zu überdreht und unrealistisch. Doch kein Wunder, war schließlich auch hier einmal mehr ActionConcept am Werk, die sich auch schon für „Alarm für Cobra 11“ verantwortlich zeigen. Technisch betrachtet bewegen sich die zehn Folgen also auf dem Niveau einer RTL-Actionserie – das kann Fans gefallen, muss es aber nicht.
Gesucht: Der wahre Transporter
Immerhin schafft es „Transporter – Die Serie“ allerdings, auf der zweiten Disc, also in der zweiten Hälfte der ersten Staffel, ein wenig Spannung aufzubauen. Hier werden erstmals interessante und aufregende Ideen eingebracht, sodass Frank es auch einmal mit einer reinen Indoor-Mission zu tun bekommt, Bomben nachjagen muss oder schlicht einem Mädchen einen kleinen Gefallen tun will. So kommt zumindest ein wenig Abwechslung ins Spiel, dessen Spannungsbogen weit besser gelingt, als die vorangehende stupide Mischung aus fahren und prügeln. Das allergrößte Manko bleibt aber letztendlich, denn der neue Frank, gespielt von Chris Vance kann es einfach nicht mit Hollywood-Größe Jason Statham aufnehmen. Dafür bleibt er viel zu farblos, wenig charakterstark und seine Rolle zudem einfach nicht überzeugend genug. Vance scheitert auf ganzer Linie, wenn er versucht, die Stärke und Durchschlagskraft eines Stathams zu kopieren – und sollte doch lieber seinem großen Vorbild die Show überlassen. Alles in allem mag „Transporter – Die Serie“ bei Fans anspruchsloser Fernsehaction durchaus Gefallen finden, doch bei eingefleischten Statham-Fans hat sie keinerlei Chancen.
Fazit:
Es gibt nur einen wahren „Transporter“ und der heißt Jason Statham. Das wird, trotz diverser spannender Folgen, schnell unmissverständlich klar, denn Vance scheitert im Vergleich zu Statham auf ganzer Linie. Kurzweilig unterhaltsamer, aber wenig anspruchsvoller RTL-Abklatsch einer erstklassigen Kinotrilogie.