Nach dem 21. Jahrhundert liegt die Welt in Schutt und Asche. Ein verhängnisvoller Krieg hat bereits große Teile des Planeten zerstört und nur noch zwei Gegenden sind tatsächlich bewohnbar. Darunter die Vereinigte Föderation von Britannien und eine australische Kolonie, in der Menschen ihre Arbeit verrichten. Einzige Reisemöglichkeit, welche beide Erdteile verbindet: Ein Transportmittel mit freiem Fall, welcher die Reise durch den Erdkern nutzt, um schnellstmöglich auf die andere Seite des Planeten zu gelangen. Tagtäglich gehen die Bewohner von Britannien so ihrer Arbeit in der Kolonie nach, ohne jemals ihren üblichen Tagesablauf zu hinterfragen. Auf der Suche nach Abwechslung kommt dem Fabrikarbeiter Douglas Quaid ein Angebot der Firma Rekall gerade recht. Sie bietet ihm an, völlig neuartige, aufregende und bessere Erinnerungen in sein Gedächtnis zu pflanzen, um so seinem Leben einen Mehrwert zu bieten. Dumm nur, dass er kurz darauf als übergelaufener Spion gejagt wird und seine wahre Identität im Verborgenen liegt. Nach und nach verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Illusion so sehr, dass es kaum noch einen Weg gibt, aus der Hölle auszubrechen…
Kritik:
Die meisten Cineasten wissen: Ein Film, der bereits über zwanzig Jahre auf dem Buckel hat und noch dazu überaus erfolgreich war, bekommt meistens ein Remake. Angesichts der Qualitäten des Originals mag dies zwar nicht immer sinnvoll erscheinen und auch mit einer Hollywood-Größe, wie Arnold Schwarzenegger zu seinen besten Zeiten, lässt es sich nur schwer aufnehmen. Doch bedenken wir die technischen Möglichkeiten der heutigen Filmindustrie, mögen die stark verbesserten Effekte zumindest bei einem Science-Fiction-Film immerhin einen Mehrwert bieten.
Non-Stop Action
Problematisch mag dies allerdings sein, wenn die Effekte zugunsten von rasanten Actionszenen verwendet werden und die Story dabei allmählich vernachlässigt werden. Auf den ersten Blick scheint dies auch beim Remake von „Total Recall“ genau in diesem Maße der Fall zu sein. Bereits vom ersten Moment an, werden wir mit rasanten Schießereien und Verfolgungsjagden überrannt, bei denen so manche Lichteffekte eher übertrieben, als wirklich gelungen in Erscheinung treten. Das soll letztendlich auch so bleiben, denn dieser SF-Actionstreifen bietet uns kaum eine Verschnaufpause. Schießerei folgt auf Verfolgungsjagd und Schlägereien und kaum eine Sekunde bleibt, in der wir einmal ruhige Momente geboten bekommen. Optisch mag das allerdings immerhin seinen Reiz haben, denn die schwebenden magnetischen Fahrzeuge machen einen ebenso coolen, wie realistischen Eindruck und können selbst mit dem „freien Fall“ konkurrieren. Action-Fans kommen also jederzeit auf ihre Kosten.
Smarter Actionheld vs. Terminator
Dass man sich dazu entschloss, auf diesen rasanten Actionstil zu setzen, mag allerdings wohl auch an der Besetzung der Hauptrolle liegen. Mit Colin Ferrell haben wir schließlich eher einen flinken Actionstar, dem es nichts ausmacht, einmal waghalsige Manöver hinzulegen. Doch als überlegener menschlicher Panzer, wie Arnold Schwarzenegger einst einen verkörperte, kann er einfach nicht die „Stabilität“ bieten, auch ohne Effekt-Hascherei gute Actionszenen abzuliefern. Fans von Filmen, wie „Crank“ und Co. werden daran sicherlich ihren Spaß haben, echte „Total Recall“-Fans könnten aber auch enttäuscht auf den Bildschirm starren. Eines muss man der Besetzung aber lassen: Mit Jessica Biel hat er nicht nur eine passende, sondern auch eine selbstbewusste, starke Action-Partnerin an seiner Seite, die es in so mancher Situation sicher problemlos schaffen würde, Farrell die Show zu stehlen. Da sieht man letztendlich, wo die wahren Qualitäten liegen und mit Biel wird auch „Total Recall“ zu einem unterhaltsamen und sehenswerten Action-Highlight.
Fazit:
Das Remake zum erfolgreichen Original mit Arnold Schwarzenegger kann zwar stilistisch nicht mehr ganz so stark überzeugen, bietet aber dank rasanter Non-Stop-Action einen hohen Unterhaltungswert für Actionfans und kann durch Jessica Biel als zweite Hauptrolle auch bei vielen Zuschauern punkten.