Tokarev |
Land/Jahr: USA / F 2014 |
Genre: Action |
Regie: Paco Cabezas |
Darsteller: Nicolas Cage Peter Stormare Danny Glover |
FSK: ab 18 Jahren |
Dauer: 98 Minuten |
Kaufstart: 31. Mai 2014 |
Label: Ascot Elite |
|
Paul Maguire hat wirklich kein einfaches Leben hinter sich. Als ehemaliger Krimineller ist sein Vorstrafenregister mittlerweile unüberschaubar, denn selbst Morde fallen darunter. Mittlerweile hat er jedoch den Ausstieg aus dem organisierten Verbrechern gänzlich geschafft und verdient sein Geld als erfolgreicher Geschäftsmann. Eigentlich fehlt es ihm an nichts, selbst die Beziehung mit seiner Freundin läuft hervorragend. Als jedoch plötzlich seine eigene geliebte Tochter von einigen Gangstern auf brutale Weise ermordet wird, holt ihn die Vergangenheit ein. Gemeinsam mit den ehemaligen Komplizen schwört er blutige Rache und setzt alles daran, die vermeintlichen Mörder ausfindig zu machen und außer Gefecht zu setzen. Dass er bei seinem Rachefeldzug beinahe Amok läuft und alle möglichen feindlichen Mafiakartelle gegen sich aufbringt, scheint ihm dabei ein akzeptabler Preis…
Kritik:
Rache funktioniert seit je her in blutigen und brutalen Actionfilmen. Vor allem Nicolas Cage hat sich scheinbar seit geraumer Zeit diesem Genre verschworen und versucht sich erneut an einem Feldzug, um die Ermordung seiner Tochter zu rächen. Doch bekommt ein Darsteller ständig ähnliche Rollen, könnte die Besonderheit verloren gehen und Routine einkehren. So auch bei „Tokarev“.
Anti-Held läuft Amok
Auch in diesem Fall merkt man Nicolas Cage schließlich an, dass er nicht mehr allzu viel Energie in diese viel zu typische Rolle für ihn steckt. Natürlich kann er auf Grund seiner bereits langjährigen Schauspielerfahrung eine solide Leistung abliefern und zeigt sich gewohnt routiniert, doch fast zu keiner Zeit gelingt es dem Hollywood-Schauspieler dabei, das Interesse des Zuschauers tatsächlich zu wecken. Sehr oberflächlich bleibt da doch der Charakter, der völlig grundlos und beinahe selbstverständlich erfolgreich den Ausstieg aus dem organisierten Verbrechen geschafft hat und plötzlich von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Die Story ist dabei ebenso simpel, wie langweilig: Ex-Verbrecher verliert seine Tochter, geht auf Rachefeldzug und ballert dabei jeden nieder, der ihm in die Quere kommt. Komplett auf Verdacht zieht er also los und schießt gemeinsam mit zwei Komplizen jede einzelne Verbrecherbande der ganzen Stadt über den Haufen – und fängt damit überhaupt erst einen Krieg gegen Unschuldige an, die er fortan alle gegen sich aufbringt. Nun ja, so geradlinig wie die Story auch sein mag, Actionfans könnte das immerhin doch gefallen.
Fäuste eines Mörders
Immerhin kann sich das Ganze nämlich optisch hervorragend sehen lassen. Die Actionszenen wurden vor allem bei den Nahkämpfen hervorragend choreographiert, die Verfolgungsjagden mit dem schicken Ford Mustang überzeugen durch tolle Kameraführung und auch die Schießereien können sich sehen lassen. Schließlich kann Nicolas Cage die Actionrolle immer noch ganz gut und geht letztendlich auch erst dann in seiner Rolle auf, wenn er sich körperlich ein wenig anstrengen muss. Da hatte man zunächst den Eindruck, seine übliche Filmfigur würde ihn langweilen, kann er auch mal richtig aus sich herausbrüllen und volle Energie in seine Körpersprache stecken, wenn er in Wut auf alles einprügelt, was ihm gerade in die Quere kommt. Interessant ist dabei lediglich, dass Cage eben keinen typischen Helden spielt. Er ist nicht der gute Vater, der den Mord an seiner Tochter rächen will. Stattdessen ist er ein skrupelloser Verbrecher, der ohne zu zögern deutlich über das Ziel hinaus schießt und seine familiäre Situation sogar selbst zu verantworten hat. Der schlechte Vater, der die Waffen offen in seiner Wohnung liegen lässt und beinahe selbst einen Minderjährigen vor blinder Wut über den Haufen schießt. Damit entsteht Charaktertiefe und eine inszenatorische Wucht – die im letzten Drittel des Streifens dann leider doch ein wenig spät eintrifft.
Fazit:
Mit einer typisch routinierten Actionrolle kann Nicolas Cage zwar erneut für brutale Unterhaltung sorgen, scheint sich aber allmählich in seinen üblichen Rollen ein wenig zu langweilen. Damit schafft es „Tokarev“ lediglich zu einem oberflächlichen Rachethriller ohne echten Tiefgang.