This is it |
Land/Jahr: USA 2009 |
Genre: Musik / Dokumentation |
Regie: Kenny Ortega |
Darsteller: Michael Jackson |
FSK: ab 6 Jahren |
Dauer: 107 Minuten |
Kaufstart: 25. Februar 2010 |
Label: Sony Pictures |
Mit 50 Jahren, nachdem er mehr als 10 Jahre nicht mehr auf der Bühne gestanden hat, wollte Michael Jackson eine beeindruckende Bühnenshow kreieren. Es sollte sein großes Comeback werden, dessen Proben und Technik bisher nur Mitarbeiter sahen. Durch aufwändige Bühnentechniken, perfekt einstudierten Gesangs- und Tanzeinlagen und bestens trainierten Tänzern, wollte er die Show seines Lebens aufführen. „This is it“ gibt dabei einen Einblick in die hochaufwändigen Proben, die schwierigen Tanz-Castings und den langen Weg bis zu seinem Tod…
Kritik:
Wenngleich der Tod von Michael Jackson sicher ein wenig zu sehr gehypt wurde, war der 25. Juni 2009 doch ein schrecklicher Tag für die vielen Fans, die alle auf sein Konzert in der Londoner O2-Arena warteten. Kein Wunder also, dass viele die Chance nutzen, das Thema bis aufs letzte zu melken. Während etliche Alben plötzlich wieder an der Spitze der Charts standen, darf ein passender Kinofilm natürlich nicht fehlen – und an der Stelle kommt „This is it“ ins Spiel. Nachdem der Film im vergangenen Jahr nämlich kurzzeitig im Kino zu bewundern war, können wir ihn nun endlich im Heimkino bewundern. Darin sehen wir die schwierigen Proben von Michael Jackson, vor seinem geplanten letzten Auftritt in der O2-Arena. Natürlich kann man hier kaum einen spannenden Spielfilm erwarten, handelt es sich bei „This is it“ nun einmal eher um eine Musikdokumentation um die Leistungen von Michael Jackson. Doch das ist dem Film durchaus gelungen: Über die gesamte Laufzeit hinweg, bekommen wir einen hervorragenden Einblick in die kreative und schwierige Arbeit des Ausnahmekünstlers, wie er selbst die Führung übernimmt und wirklich nahezu alles koordiniert. Denn Michael hat nicht nur seine Songs selbst geschrieben und zahlreiche Gesangseinlagen hinter sich gebracht, sondern übernimmt auch noch die Koordination für die gesamte Bühnenshow. Da gibt er dem musiktechnischen Leiter, Anweisungen, wann er welchen Ton zu spielen hat und legt fest, mit welchem Timing, welcher Scheinwerfer auf ihn scheint. Immerhin ist Michael ein Perfektionist, der wirklich alles aufeinander abstimmen will. Der Zuschauer bekommt dabei einen beeindruckenden Eindruck davon, welch große Leistungen Michael hier erreicht. Dabei darf natürlich auch ein Einblick in die spannenden Proben von MJ nicht fehlen, bei denen er scheinbar immer voll bei der Sache ist und auch die Castings und Musikvideo-Produktionen dürfen wir bewundern. Interessant ist dabei natürlich auch die Produktion seiner moderneren Musikvideos, bei denen alle Tänzer vor einem Greenscreen performen müssen. „This is it“ zeigt uns also auch einen Blick hinter die Kulissen der Videoproduktion und lässt uns dabei auch hinter die Kulissen der Pyrotechnik und dem Bühnenaufbau blicken. Zumindest dieser Teil dürfte nicht nur für Fans, sondern auch für allgemein Technik- und musikinteressierte Zuschauer interessant sein. Das Problem mag eher die Tatsache sein, dass MJ eben selbst sehr im Vordergrund steht – was ja auch der Sinn des Films ist. Denn wer seine Musik nicht mag, von der es hier mehr als reichlich zu hören gibt, wird wohl kaum großes Interesse an „This is it“ haben. Leider fehlt dem Film nämlich auch ein wenig der rote Faden, denn abgesehen von den vielen „Behind the scenes“-Einblicke, hat der Film keine wirkliche Handlung. Im Grunde besteht der gesamte Film daraus, hinter die Kulissen zu schauen – also etwas, was wir normalerweise eher als Bonusmaterial zu sehen bekommen. Und da wir schon einmal dabei sind: Das, was wir uns am meisten gewünscht hätten, nämlich die Musikvideos, fehlen leider im Bonusmaterial. Das mag aber noch nicht das eigentliche Problem sein. Viel eher gleich der Film schon fast einer Art Lobeshymne für Michael. Die negativen Seiten – sofern es denn welche gegeben hat, was sich aus den vielen unbewiesenen Gerüchten leider nicht ergibt – bleiben völlig aus. Michael scheint immer alles im Griff zu haben, hat noch nicht einmal Patzer. Dass er den Text einmal vergisst, oder einfach mal den Ton nicht trifft, scheint bei Michael völlig unmöglich. Vermutlich hat man diese Szenen wohl nicht mit aufgenommen, damit ja bloß kein schlechtes Bild entsteht. Dummerweise wäre allerdings genau das nötig gewesen, um Michael wirklich natürlich und menschlich zu zeigen und um ihn auch wirklich interessant zu machen. In der jetzigen Form bietet uns „This is it“ kaum einen Mehrwert zu einer Konzertaufzeichnung – schade, denn da wäre noch mehr möglich gewesen.
Fazit:
Interessante Einblick hinter die Kulissen von Michael Jacksons Bühnenshow – leider zeigt „This is it“ dabei zu wenig Persönlichkeit des „Kings“ und bleibt daher für Nicht-Fans völlig uninteressant.