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    Thief – Der Einzelgänger

    Thief – Der Einzelgänger


    Land/Jahr:
    USA 1981
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Michael Mann
    Darsteller:
    James Caan
    Tuesday Weld
    James Belushi
    Willie Nelson
    Robert Prosky
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    125 Minuten
    Kaufstart:
    11. März 2016
    Label:
    OFDb Filmworks

    Einige Jahre saß Frank im Gefängnis und will seither eigentlich sein bisheriges Leben hinter sich lassen. Immerhin bestand dieses aus zahlreichen Überfällen, Einbrüchen und Diebstählen. Dass ihn seine bisherige Frau obendrein auch noch verlassen hat, motiviert ihn nur noch mehr, nun endlich ein bürgerliches Leben zu beginnen. In seiner neuen Freundin Jessie glaubt er die perfekte Frau für eine gemeinsame Zukunft gefunden zu haben. Eine eigene Familie mit Kindern in einem hübschen Haus und mit ausreichend Wohlstand hat sich zum Ziel gesetzt. Doch um das auch tatsächlich verwirklichen zu können, fehlt ihm nur noch das nötige Kleingeld. Der nächste Coup mit Gangsterboss Leo kommt ihm da gerade recht. Gemeinsam wollen sie eine der am besten gesicherten Banken des Landes ausrauben und Juwelen im Millionenwert ergaunern. Dumm nur, dass ihm dabei nicht nur die Polizei längst auf den Fersen ist, sondern sich auch die Zusammenarbeit mit Leo womöglich als größer Fehler seines Lebens herausstellen könnte…

    Kritik:
    In den 80iger Jahren hatten Filme häufig noch einen ganz anderen Stil. Statt Hochglanzaufnahmen der atemberaubenden Skylines bei schönem Wetter, zeigte man die Großstädte von Amerika noch von ihrer düsteren, dreckigen und heruntergekommenen Seite. Stets in Regen getränkt erzeugte man ein eher deprimierendes Bild von den schlechteren Gegenden der Stadt und die kantigen Fahrzeuge sorgten für den zusätzlichen rauen Touch. Ein solcher Streifen ist auch „Thief – Der Einzelgänger“.

    Charme der 80iger
    Damit gelingt es dem Streifen natürlich sehr schnell, den typisch klassischen Charme einzufangen, wegen dem wir die damaligen Streifen so sehr lieben und sie auch heute noch ansehen, als wären sie geradezu zeitlos. Dass die alte Filmkunst der 80iger Jahre aber auch heute noch nicht veraltet erscheint, hat einen weiteren Grund: Man möchte gar nicht zu sehr auf ausschweifende Spezialeffekte setzen, sondern die Handlung eher auf klassische Weise zeigen. Damals nämlich wussten die Filmemacher noch, dass es für einen spannenden Bankraub-Thriller bei weitem keine atemberaubenden Effekte benötigte, um den Zuschauer zu begeistern. Ein gewisser Fokus auf die diversen Charaktere und ihre speziellen Eigenheiten hat da schon gereicht. Lediglich der Höhepunkt fährt dann durchaus bemerkenswerte Geschütze auf, wenn auch mit alten handwerklichen Methoden. Aber bis dahin lässt sich „Thief“, wie die meisten Filme aus dieser Ära reichlich Zeit. Genau jene Zeit, bei der wir uns auf die Charaktere konzentrieren können, ihre Vielschichtigkeit erkunden und uns an so manchem Dialog erfreuen. So kann man sich allerdings auch auf das Wesentliche fokussieren.

    Erfahrung als Gangster
    Es ist aber auch nicht weiter verwunderlich, dass wir die Charaktere des Films so überaus interessant finden. Immerhin wird die Hauptrolle von niemand geringeres verkörpert als James Caan. Der hatte schließlich schon einige Jahre vor „Thief“ bereits ausschlaggebende Erfahrungen mit Gangsterfilmen machen können. Im reichlich ausgezeichneten Streifen „Der Pate“ tauchte er schließlich als Sonny Corleone auf und unterstützte Mafia schon hier in den Straßen von New York. Spätestens damit sollte wohl jedem bewusst sein, mit welch charismatischem Schauspieler wir es hier zu tun haben. Auch in diesem Film kann er schließlich seine herausragenden Leistungen unter Beweis stellen und wird dabei grundsätzlich sogar von einer gelungenen deutschen Synchronstimme unterstützt. Angesichts dessen wirkt selbst James Belushi in so mancher Szene schon ein wenig unspektakulär, obwohl die Besetzung insgesamt stimmig ist. Auch bei Tuesday Weld setzt sich das schließlich fort, als hätte man bereits vorhersehen können, dass sie etwa zehn Jahre später an der Seite von Michael Douglas in „Falling Down“ in einem der wohl besten Thriller der 90iger mitwirken würde. Mit James Caan auf jeden Fall ein gelungenes Duo.

    Luxus-Edition mit Schwächen
    Schade ist dann bloß, dass man bei ausgerechnet einer so extrem umfangreichen und geradezu luxuriösen Sonderauflage dann doch glatt einen großen Patzer einbaut: Ein Tonhöhenproblem auf den beiden BluRays der aus ganzen fünf Discs bestehenden Box. Hierdurch kommt es bei der deutschen Tonspur sowohl beim Director’s Cut, als auch bei der Kinofassung zu einem etwas zu tief und langsam wirkenden Ton, der vor allem die männlichen Stimmen im ersten Drittel des Films mitunter blechern erscheinen lässt. Man gewöhnt sich zwar daran, aber gerade bei einer solch großen Edition ist das besonders bitter. Kann man darauf verzichten und schaut sowieso lieber im englischen Originalton, darf man sich hingegen auf einen durchweg herausragenden 6-Kanal DTS-Sound freuen, der im Vergleich zur alten Stereovariante hörbar besser erscheint. Ganz zu schweigen von der verbesserten Bildqualität, die durch den 4K-Transfer beim Director’s Cut entstanden ist. Bedenkt man, dass „Thief“ bereits im Jahre 1981 gedreht wurde, sind die meist knackscharfen Bilder durchaus beeindruckend. Lediglich in den dunkleren Szenen lässt sich das Alter des Streifens dann noch erahnen. Alles in allem ist die Box aber in dieser Hinsicht vollkommen gelungen. Und sowieso: Fans kommen mit dem absolut großzügigen Bonusmaterial voll auf ihre Kosten. Trotz der technischen Patzer sollte man dem Film also dennoch eine Chance geben.

    Fazit:
    Mit altem Charme der 80iger Jahre beweist Regisseur Michael Mann bei diesem Film noch, dass es für einen packenden Bankraub-Thriller keine große Effekthascherei braucht, sondern lediglich gute Schauspieler, die tolle Charaktere verkörpern. Schade ist dann lediglich, dass man bei der umfangreichsten Box-Edition, die je zu diesem Film erschienen ist, dann technische Patzer einbaut. Der Qualität des Films selbst tut dies aber keinen Abbruch.

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