The Salvation |
Land/Jahr: DK 2014 |
Genre: Western |
Regie: Kristian Levring |
Darsteller: Mads Mikkelsen Eva Green Jonathan Pryce Jeffrey Dean Morgan |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 85 Minuten |
Kaufstart: 24. Februar 2015 |
Label: Concorde |
1871: Der Auswanderer Jon hat sein altes Leben bereits vor vielen Jahren hinter sich gelassen. Im Wilden Westen hoffte er, sich ein neues erfolgreiches Leben aufbauen zu können und endlich mit einem gewissen Wohlstand leben zu können. Bisher ist ihm das auch gut gelungen, sodass er nun das Recht erhält, seine Ehefrau endlich mit in seine neue Heimat nehmen zu können. Bereits mehrere Jahre haben sich die beiden nicht mehr gesehen, doch erwartet er sie und ihren gemeinsamen zehn Jahre alten Sohn sehnsüchtig am Bahnhof. Die Kutsche steht nicht weit, um sie zu ihrem neuen Wohnort zu fahren. Doch gemeinsam mit ihnen reisen auch zwei gefürchtete Banditen, die offenbar vorrangig behandelt werden. Kaum unterwegs und völlig auf sich allein gestellt, graben die kurzerhand seine frisch eingetroffene Frau an. Als die Situation eskaliert, stirbt nicht nur seine Familie, sondern auch die beiden Banditen. Das will der Anführer ihrer Bande natürlich nicht auf sich sitzen lassen, handelt es sich bei einem davon schließlich um seinen Bruder. Er beschließt, das nahegelegene Städtchen zu tyrannisieren, bis die dortigen Gesetzeshüter den Mörder gefunden haben – doch da haben sie die Rechnung wohl ohne Jon gemacht…
Kritik:
Mittlerweile ist das Westerngenre tatsächlich eine echte Seltenheit geworden. Dabei vermissen zahlreiche Filmfans doch die guten alten Zeiten, in denen Cowboys sich vor einem Saloon mitten im Wilden Westen zu einem Duell herausforderten. Der Saloon spielt dieses Mal zwar eine geringere Rolle, doch mit Banditen bekommt es Mads Mikkelsen dennoch zu tun.
Emotionen für Westernfans
Ganz zu Beginn stehen die großen Emotionen natürlich im Mittelpunkt. Als amerikanischer Immigrant wartet Jon schließlich sehnsüchtig auf seine Frau. Das Widersehen nach vielen Jahren ist mit so vielen wundervollen Gefühlen und Momenten verbunden – und gleich danach folgt auch schon der große Schock: Seine Frau und auch der Sohn werden von widerlichen Banditen ermordet, die nicht zögerten, die Frau vorher auch noch zu vergewaltigen. Der Schmerz sitzt tief, die Wut ebenso. Mads Mikkelsen spielt seine Hauptrolle dabei überaus hervorragend und authentisch. Seine Emotionen scheint er immer mehr in sich hinein zu fressen und der einst scheinbar harmlose Mann entwickelt sich zunehmend zu einer tickenden Zeitbombe. Ein einfacher Blick in seine Mimik reicht vollkommen aus, um zu erkennen, welche Pläne er insgeheim schmiedet, ohne sie je allzu offensichtlich auszusprechen. Doch der Showdown soll nicht ewig auf sich warten lassen.
Die tyrannisierte Stadt
Dabei scheint es zunächst, als würde Jon gänzlich auf sich allein gestellt sein. Die Stadt mitsamt seiner Gesetzeshüter wirkt, als hätte sie sich mit dem Anführer der Bande verbündet – unter allen Umständen wollen sie den Mörder des Banditen ausfindig machen, Gerechtigkeit spielt dabei keine Rolle. Tatsächlich wird die Stadt von einer stärkeren Gruppe tyrannisiert. Wer kein Schutzgeld zahlt und nicht macht, was die Bande möchte, wird kurzerhand erschossen. So setzt man auch die Gesetzeshüter unter Druck: Nur wenige Stunden haben sie Zeit, um einen Schuldigen zu finden, andernfalls werden zwei Bewohner der Stadt ermordet – vor den Augen aller. Es ist ein Spiel aus Intrigen, Tyrannei und Angst, das „The Salvation“ so genial und überaus spannend macht. Es kommt letztendlich genau zu dem, wozu es kommen muss und auch Actionfans kommen im letzten Drittel voll auf ihre Kosten. Denn der nette Jon kann auch auf die anderen Tour.
Klassische Westernaction
Alles Weitere ist aber gar nicht so ungewöhnlich und erinnert eher an einen ganz typischen Westernstreifen. Die Kulissen sind hervorragend auf den Film abgestimmt und überzeugen ganz gewohnt mit hübschen Holzhäusern, klassischen Gefängniszellen und ganz vielen spannenden Szenen auf dem Pferd. Und auch für die tollen Landschaften hat man gesorgt, wenn Mads Mikkelsen zu Pferd über lange unendliche Weiten der Wildnis reitet, auf der Suche nach einer sicheren Unterkunft. Dafür wird es bei der Action dann nicht ganz so klischeehaft, denn ein typisches 2er-Duell vor der Tür des Saloons fehlt dann doch völlig. Stattdessen macht sich Jon als brutaler Rächer auf den Weg, jeden seiner Feinde auf die möglichst blutigste Weise auszuschalten und die Stadt zu befreien. Er will einfach nur Rache – und das möglichst auf direktem Weg. Ein faires Duell hat er dabei nicht im Sinn. Doch verpasst das „The Salvation“ auch irgendwie einen recht dreckigen Look – und der steht ihm!
Fazit:
Mads Mikkelsen traut sich an einen klassischen Westernstreifen und vermischt ihn mit einem knallharten Rachethriller. Schauspielerisch und emotional überzeugt er damit auf ganzer Linie.