The Rookies |
Land/Jahr: China 2019 |
Genre: Actionkomödie |
Regie: Alan Yuen |
Darsteller: Milla Jovovich Darren Wang Sandrine Pinna Xiao Zhan Meitong Liu David Lee McInnis |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 113 Minuten |
Kaufstart: 22. Juli 2021 |
Label: EuroVideo |
Eigentlich ist der Extremsportler Zhao Feng ein ziemlicher Star im Internet. Mit den Videos von seinen Stunts, bei denen er ohne Absicherung auf extrem hohe Gebäude klettert, begeistert er tausende Fans. Sein letztes waghalsiges Abenteuer geht nun aber gewaltig schief: Gerade erst von einem Blitzableiter heruntergefallen, landet er prompt auf der Couch eines Verbrechersyndikats und wird für den Käufer einer überaus mächtigen Waffe gehalten. Dumm nur, dass das auch die Spezialagentin Bruce auf den Plan ruft: Die heuert Zhao nämlich kurzerhand an, um als Lockvogel den Deal durchzuziehen und den Kriminellen die Waffe zu entreißen. Gemeinsam mit einer verrückten Polizistin, einem unprofessionellen Wissenschaftler und einer arbeitslosen Ärztin begibt er sich auf den wildesten Stunt seines Lebens…
Kritik:
Für etwas durchgeknalltere Actionkomödien ist die chinesische Filmindustrie sicherlich bekannt. Bei einer Agentenfilm-Parodie allerdings „Resident Evil“-Star Milla Jovovich zu engagieren und sie gemeinsam mit einer Gurkentruppe in einer absurden Story auf Verbrecherjagd zu schicken – das sieht man nicht alle Tage.
Bond auf Chinesisch
Tatsächlich ist die Geschichte von „The Rookies“, was so viel heißt wie „Die Anfänger“ genauso absurd, wie sie klingt: Um an eine mörderische Biowaffe zu gelangen, die Menschen in Pflanzen verwandeln kann, muss ein Extremsport-Influencer sich als chinesischer James Bond versuchen und gemeinsam mit einer noch amateurhafteren Begleitertruppe den heiligen Gral stehlen. Klingt bescheuert? Ist es eigentlich auch – und soll es auch sein. „The Rookies“ ist nämlich einer dieser Filme, bei denen sich der Zuschauer in der ersten halben Stunde zweifellos fragen wird, was er sich wohl hier für einen völlig schwachsinnigen Unfug ansieht. Eine Polizistin, die als Fan der Hauptfigur plötzlich gemeinsame Sache mit ihm macht, lässt die Story dabei nicht gerade sinnvoller erscheinen und macht die chinesische Actionkomödie erst recht zu einem richtigen „Hirn aus“-Streifen.
Luc Besson auf Drogen
Das ist allerdings auch so gewollt, denn sofern man sich auf die Absurditäten des Films einlassen kann, entpuppt sich „The Rookies“ schon bald als so rasanter und abgedrehter Streifen, dass er gerade wegen seiner gänzlich unsinnigen Story plötzlich anfängt so richtig Spaß zu machen. Spätestens, wenn der rote „Agenten VW Beetle“ mitten in einer Verfolgungsjagd per Knopfdruck seine Zunge ausfährt, um damit im Weg stehende Autos zu beseitigen, wird klar, mit was für einem abgefahrenen Film wir es hier eigentlich zu tun haben. In Kombination mit seinem zumeist extrem hohen Tempo fällt das eindeutig in die Kategorie „so verrückt, dass es schon wieder gut ist“. Generell punktet „The Rookies“ nämlich mit zahlreichen ziemlich verrückten Ideen, angefangen bei einer Verfolgungsjagd mit Renn-Motorradgespannen mitten in den engen Gassen von Budapest. Stellenweise entsteht der Eindruck, hier würde nicht nur ein Agentenfilm parodiert, sondern zugleich auch noch die halbe Filmografie von Luc Besson.
Actionheldin mit Gefühlsschwankungen
Dabei spielt natürlich Milla Jovovich ziemlich gewohnt die knallharte „coole Sau“ und hat dabei mehr zu bieten, als nur den Namen auf dem Cover. Mit einer relativ großen Rolle ist ihr Auftritt in einem chinesischen Film immerhin ein ziemlich ungewohnter Anblick, bei dem sie zugleich darauf verzichtet, es ihren Kollegen wie Bruce Willis gleich zu machen, die sich oftmals nur noch für eine Minimalpräsenz bezahlen lassen. Trotzdem sind die eigentlichen Stars von „The Rookies“ dann doch andere: Vor allem die niedliche Sandrine Pinna bespaßt den Zuschauer als zierliche Actionheldin mit therapiebedürftigen Wutausbrüchen, während sich Hauptdarsteller Darren Wang um die wirklich spektakulären Stunts kümmert, bei denen er ziemlich flink die schwierigsten Hindernisse überwindet. Fast schon ein junger Donnie Yen mit ein bisschen mehr Witz, aber weniger Härte.
Fazit:
Eine völlig absurde Agentenfilm-Parodie mit ziemlich schwachsinniger Story, aber rasantem Tempo und so extrem durchgeknallten Actionszenen, dass der Film früher oder später doch noch erstaunlich viel Spaß machen kann. Unterhaltungskino zum Hirn ausschalten – so bescheuert, dass es wieder gut ist.
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