Eigentlich sind Lila und Tom das perfekte Paar und glücklich vergeben. Kein Wunder also, dass ihre Hochzeit am Long Beach längst bevorsteht und die Planungen in Hochtouren laufen. Da bietet es sich natürlich an, auch gleich die alte College-Clique „The Romantics“ einzuladen, damit die guten alten Freunde endlich wieder zusammentreffen. Dumm nur, dass der Bräutigam und seine Brautjungfer Laura in der Vergangenheit weit mehr waren, als nur ganz gewöhnliche Freunde. Da dauert es also nicht lange, bis nicht nur die beiden selbst in Frage stellen, ob ihre alte Liebe überhaupt schon vorbei ist und die komplizierte Dreiecksbeziehung nimmt während der Hochzeitsfeier ihren Lauf…
Kritik:
Schon wieder eine romantische Komödie. Als hätten wir nicht bereits genug Filme dieses Genres, versucht sich auch „The Romantics“ mit bekannten und etablierten Schauspielern an einem solchen Film. Dumm nur, dass lediglich die siebenköpfige Clique sich „The Romantics“ nennt, ansonsten allerdings ganz und gar nichts romantisch an diesem Film sein mag. Da reicht es dann auch nicht, dass wir hier bekannte Gesichter zu sehen bekommen.
Die unromantische Chaotentruppe
Das erste Problem dieses Films tritt bereits damit auf, dass die Hauptrollen zu schwach hervorstechen. Schnell bemerken wir also, dass wir es mit viel zu vielen Charakteren zu tun bekommen, die allesamt ihre spezielle Rolle haben und irgendwie in den Mittelpunkt geraten möchten. Da wirkt dann nicht nur die Kameraführung ein wenig unkoordiniert, sondern auch die Story geht insgesamt etwas unter. Kaum verwunderlich mag es da sein, dass es eine Weile dauert, bis wir überhaupt begreifen, um wen es sich in diesem Film überhaupt dreht. Da hätten wir uns also bereits viel mehr Fokus auf die drei Hauptfiguren gewünscht und hätten uns doch sehr gefreut, wenn die Nebencharaktere auch solche bleiben würden. So jedoch ist der Handlungsfluss deutlich gestört und wechselt immer wieder ins Langweilige.
Drama vs. Tratsch
Probleme tauchen so natürlich auch in der Dramatik auf, denn statt dass auch nur das kleinste Gefühl für die Emotionen der Figuren und die Situation aufkommt, werden wir mit belanglosen Dialogen bombardiert. Da reden die Freunde über alte Zeiten und die Familie macht einen unlustigen Witz, während alle bereits vor der Hochzeit irgendwie besoffen scheinen. Doch eigentlich scheint „The Romantics“ dabei nicht so recht zum Punkt zu kommen, sodass der Film in etwa so interessant sein mag, wie das Gespräch mit der Tante über Objekte, die uns rektal tangieren. Insgesamt plätschert der Film also überwiegend nur vor sich hin und wir verbringen unsere Zeit damit, auf die Schlüsselmomente zu warten. Dabei hätte Regisseur Galt Niederhoffer den Film deutlich auflockern können, beispielsweise indem er Situationskomik und Humor, oder wenigstens interessante Charaktere eingebracht hätte. Selbst eine Standard-Hollywood-Komödie nach dem Mainstream-Schema bekommt das hin – doch in „The Romantics“: Fehlanzeige. Da kann man abschließend nur noch vermerken: Selbst eine Telenovela ist spannender.
Fazit:
Eine romantische „Komödie“, die in vielerlei Punkten reichlich Fehler macht: Die Charaktere können nicht punkten, die Dialoge bestehen aus Belanglosigkeiten, Dramatik kommt keine auf und von Humor kann ohnehin keine Rede sein. Lediglich die Story (der letzten Viertelstunde) kann uns mitreißen.